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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 11.1906

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Heft 5
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Kromer, Heinrich Ernst: Schultze-Naumburg: "Kulturarbeiten"
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Kühl, Gustav: Unsere Musikbeilage
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https://doi.org/10.11588/diglit.26233#0264

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Jena fallen soll, macht Bedingungen, daß bei
allen Neubauten auf das gute Vorhandene, das
seinen besonderen Charakter ausmache, jede
Rücksicht genommen werde. Ferner hat der
Bergische Geschichtsverein dem Oberbürger-
meister von Elberfeld die Anregung gegeben, den
bergischen Baustil wieder zu beleben. Bau-
verwaltung und Baupolizei zeigen, wie der
Bürgermeister nun mitteilt, das weiteste Ent-

■JJNSERE MUSIKBEILAGE.

Schumanns Streichmusik steht stark zu-
rück gegen seine Klaviermusik. Wir haben
nur drei Quartette, dazu kommen dann die drei
Klaviertrios, ein Klavierquartett und ein Klavier-
quintett. Es sind aber einige seiner schönsten
Schöpfungen darunter, die Quartette und das
Quintett (op. 41, 47 und 44) stammen aus der
besten Zeit. All diese Kompositionen verraten
den Klavierspieler, und selbst dort, wo die
Melodien wirklich ganz aus dem Geist der
Streichinstrumente entstanden zu sein scheinen,
ist es überraschend, wie gut sie in der Klavier-
bearbeitung klingen, ganz im Gegensatz zu
anderen Werken der Gattung, die auf dem
Klavier manchmal schlechtweg alles einbüßen.
Klavierspieler, die die Quartettpartitur nicht
lesen und genießen können, mögen sich daher
Schumanns Streichquartette ruhig in dieser
Fassung aneignen, sei es in der vorzüglichen
vierhändigen Bearbeitung, oder in der zwei-
händigen von Klauser, der die heutige Musik-

gegenkommen: In die Bauordnung werden! ent-
sprechende Vorschriften eingereiht; die Stadt
gibt einen Beitrag zu dem vom Geschichtsverein
geplanten Preisausschreiben zur Erlangung von
Entwürfen im bergischen Stil. Und ein Archi-
tekt regt unter Mitwirkung anderer Architekten
ein besonderes Studium dieses Stils an.

Famose Architekten! Merkwürdig vernünf-
tige Baupolizei ...

beilage entnommen ist. Das A-Dur-Quartett
ist von den drei Quartetten das reichste und
schönste; unser Adagio lückenlos empfindungs-
stark und innig, und fast faszinierend in
dem stimmungsvollen Seitenthema, das zuerst
in Takt 19 einsetzt. Die punktierten Achtel
der kleinen Terz d—f von der zweiten Geige
gespielt, die Melodie von der ersten Geige und
von der Bratsche als Echo; es erscheint in ver-
schiedenen Tonarten nacheinander und wird im
zweiten Teil des Stücks enger mit dem Haupt-
thema verwoben. Den Schluß füllt es allein
aus: hier übernimmt die Bratsche die punk-
tierten Achtel, nicht mehr in der Terz, sondern
in der reinen Oktave (d), in der sie einen
Orgelpunkt bis zum Ende halten, und auch die
Melodie ist auf die einfache Quart zurückgeführt;
man beachte die edle Abwärtsbewegung des
Cellos in Takt 9 bis 6 vom Schluß und sein
Wiederaufsteigen in Takt 6, 5 und 4. Dieser
Ausgang, gar nicht einmal besonders kompliziert,
gehört zu Schumanns feinsten Augenblicken.

G. K.

Herausgeber W. Schäfer, Verlag der Rheinlande (v. Fischer & Franke). Druck A. Bagel, Düsseldorf.
 
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