32 —
der Gigantensäulen ein Licht kommen
müsste von einer Seite, auf der eben leider
nur Dunkel herrscht, der wird auch von
diesen ergânzenden Arbeiten das letzte
Wort nicht erwarten. Aber es ist auch
échon ein Fortschritt, wenn die Grenze
zwischen dem Wissbaren und dem Reich
der Hypothesen richtig gezogen wird, und
der Verfasser würde sich gewiss bei jenen
ergânzenden Arbeiten leichter selbst über-
zeugen als von einem Anderen überzeugen
lassen, dass er die von ihm behandelten
Denkmäler weiter als nôtig ist nach der
Seite jenes Dunkels geschoben hat, um
dann freilich in das Dunkel einen kühnen
Streifzug zu machen, auf dem ihm aber
gewiss nicht viele bis zu Ende folgen werden.
Münster i. W. F. Koepp.
21.0. Dörrenberg, Römerspuren und Rô-
merkriege im nordwestlichen
Deutschland. Nebst einem Anhange
,,Die Stämme der Germanen.“ Leipzig,
Verlagsbuchhdlung Theodor Weicher,
1909. XI und 258 Seiten, 13 Karten,
geheftet 12,50 M.
Ein begeisterter F reund des germanischen
Altertums, der über viel Gelehrsamkeit und
Belesenheit verfügt und mit ganzem Herzen
dem Forschungsdrange sich hingibt, hat das
Buch geschrieben und doch hat es mich in
mehr als einer Hinsicht schwer enttâuscht,
zumal da der Titel mir zuerst und seitdem
schon wiederholtin verheissungsvollerKürze
als ,,Römerspuren und Rômerkriege im nord-
VEREINE, MUSEEN u. a.
22. V. Archâologisch-praehistorischer Kurs
im bayrischen Donaugebiet 10.—13. April
1912, veranstaltet vom Generalkonservato-
rium in München. Der Kurs hehandelt vor-
wiegend Romisckes, vor allem Probleme dor
Limesforschung, aber auch Denkmaler der
Latène- und Hallstattzeit.
Mittwoch, 10. April. BegehungdesDonau-
ufers von Neuburg his Burgheim (Parrodu-
num?), entlang der rôm. Donau-Güdstrasse:
spätröm. Burgusanlagen, röm. Gebâude, vor-
geschichtl. Grabhügel, Abschnitts- u. Ring-
wall, mittelalterl. Befestigungen u. Burgen.
Museum in Neubui'g.
Donnerstag, 11. April. Museum in Ingol-
stadt. Mittags und nachmittags Fusswan-
derung von Öberstimm (Situation des alter-
römischen Kastells, prahistorische Fund-
schichten, alte Hochstrasse) nach Manching :
Keltischer Ringwall (Wallkonstruktion, Tor-
anlage) undViereckschanze, mittelalterlicher
Burgstall, Situation des spätrömischen
Kastells Vallatum.
Freitag, 12. April. Exkursion nach Eining
und Kelkeim : Rômisches Kastell in Eining,
Erklarung der Wehranlagen und Einzel-
gebâude der verschiedenen Kastellanlagen,
westlichen Deutschland“ vor Augen kam.
Leider aber umfasst dieser erste Teil nur
59 Seiten und leider — oder glücklicher-
weise? — ist er durch die Ergebnisse der
langen Jahre seit 1894 lângst überholt. Von
Seite 61—84 folgt dann eine dankenswerte
Zusammenstellung der wichtigsten Quellen
(in deutscher Obersetzung) bis zum Tode
des Arminius und von Seite 95 — 258 als
„Anhang II“ der wirkliche Hauptteil des
Buches über „die Stämme der Germanen“,
die der Verfasser in die 3 Vôlkergruppen
der Sueven, der Istävonen und der Ingâ-
vonen einteilt. Von den Zustânden der
Urzeit ausgehend sucht er in der Entwicke-
lung des Grundeigentums, der Siedelungen
und der staatlichen Ordnung bis ins Mittel-
alter hinein zu neuen Aufschlüssen zu
kommen, die aber im einzelnen noch sehr
der Prüfung und Sichtung bedürfen, da gar
zu viel auf Wahrscheinlichkeitsrechnung
beruht. Ich teile auch nicht die Hoffnung,
die der Verfasser zum Schluss ausspricht,
dass ,,in Durchschnittsphotographien gewon-
nene Darstellungen des lebenden Menschen
verschiedenen Alters und Geschlechts“,
sowie ,,durch andere somatisch - physio-
logische Durchschnittswerte“, durch Sero-
diagnostik, durch Messung des Gesichts-,
Farben- und Gehôrsinnes, Klangfarbe und
Rhythmus der Sprache aus einheitlich be-
siedelten Gegenden Durchschnittwerte von
Typen germanischer Stâmme der Urzeit zu
gewinnen seien.
Bünde i. W. Fr. Langewiesche.
vermutetes Legionslager unterhalb Eining,
Limesturm-Stelle ; Ende des Limes unterhalb
Hienheim ; Weltenburg, keltische Ab schnitts-
wälle (Wallkonstruktion) ; Abschnittswâlle
des Michelsberges beiKelheim (Toranlagen,
alte Tagbauten auf Bohnerz u. a.). Museum
in Kelheim.
Samstag, 13. April. Vormittags Fusswan-
derung nach Saal und Abbach : Spâtkeltische
Viereckschanze (Grabenprofil), Urnenfried-
hof der frühen Hallstattzeit und Hallstatt-
Grabhügel bei Kelheim ; spätrömischer
Burgus bei Saal, Ringberg bei Saal (kel-
tische Wâlle), alte Strassenspuren und
spätrömisclier Bugus bei Station Abbach.
Weiterfahrt nach Regensburg: Nordtor
und Mauerreste des Legionslagers, rô-
misches Gebäude und Situation des âlteren
Auxiliarkastells bei Kumpfmühl, Ulrichs-
museum.
Teilnehmerzahl 15, letzter Termin zur
Anmeldung ist 24. Mârz.
Den sicli Meldenden wird Mitteilung zu-
gehen, ob sie zugelassen sind oder nicht. —
Leiter des Kurses ist Konservator Dr. P.
Reinecke.
Buchdruckerei von Jacob Lintz in Trier.
der Gigantensäulen ein Licht kommen
müsste von einer Seite, auf der eben leider
nur Dunkel herrscht, der wird auch von
diesen ergânzenden Arbeiten das letzte
Wort nicht erwarten. Aber es ist auch
échon ein Fortschritt, wenn die Grenze
zwischen dem Wissbaren und dem Reich
der Hypothesen richtig gezogen wird, und
der Verfasser würde sich gewiss bei jenen
ergânzenden Arbeiten leichter selbst über-
zeugen als von einem Anderen überzeugen
lassen, dass er die von ihm behandelten
Denkmäler weiter als nôtig ist nach der
Seite jenes Dunkels geschoben hat, um
dann freilich in das Dunkel einen kühnen
Streifzug zu machen, auf dem ihm aber
gewiss nicht viele bis zu Ende folgen werden.
Münster i. W. F. Koepp.
21.0. Dörrenberg, Römerspuren und Rô-
merkriege im nordwestlichen
Deutschland. Nebst einem Anhange
,,Die Stämme der Germanen.“ Leipzig,
Verlagsbuchhdlung Theodor Weicher,
1909. XI und 258 Seiten, 13 Karten,
geheftet 12,50 M.
Ein begeisterter F reund des germanischen
Altertums, der über viel Gelehrsamkeit und
Belesenheit verfügt und mit ganzem Herzen
dem Forschungsdrange sich hingibt, hat das
Buch geschrieben und doch hat es mich in
mehr als einer Hinsicht schwer enttâuscht,
zumal da der Titel mir zuerst und seitdem
schon wiederholtin verheissungsvollerKürze
als ,,Römerspuren und Rômerkriege im nord-
VEREINE, MUSEEN u. a.
22. V. Archâologisch-praehistorischer Kurs
im bayrischen Donaugebiet 10.—13. April
1912, veranstaltet vom Generalkonservato-
rium in München. Der Kurs hehandelt vor-
wiegend Romisckes, vor allem Probleme dor
Limesforschung, aber auch Denkmaler der
Latène- und Hallstattzeit.
Mittwoch, 10. April. BegehungdesDonau-
ufers von Neuburg his Burgheim (Parrodu-
num?), entlang der rôm. Donau-Güdstrasse:
spätröm. Burgusanlagen, röm. Gebâude, vor-
geschichtl. Grabhügel, Abschnitts- u. Ring-
wall, mittelalterl. Befestigungen u. Burgen.
Museum in Neubui'g.
Donnerstag, 11. April. Museum in Ingol-
stadt. Mittags und nachmittags Fusswan-
derung von Öberstimm (Situation des alter-
römischen Kastells, prahistorische Fund-
schichten, alte Hochstrasse) nach Manching :
Keltischer Ringwall (Wallkonstruktion, Tor-
anlage) undViereckschanze, mittelalterlicher
Burgstall, Situation des spätrömischen
Kastells Vallatum.
Freitag, 12. April. Exkursion nach Eining
und Kelkeim : Rômisches Kastell in Eining,
Erklarung der Wehranlagen und Einzel-
gebâude der verschiedenen Kastellanlagen,
westlichen Deutschland“ vor Augen kam.
Leider aber umfasst dieser erste Teil nur
59 Seiten und leider — oder glücklicher-
weise? — ist er durch die Ergebnisse der
langen Jahre seit 1894 lângst überholt. Von
Seite 61—84 folgt dann eine dankenswerte
Zusammenstellung der wichtigsten Quellen
(in deutscher Obersetzung) bis zum Tode
des Arminius und von Seite 95 — 258 als
„Anhang II“ der wirkliche Hauptteil des
Buches über „die Stämme der Germanen“,
die der Verfasser in die 3 Vôlkergruppen
der Sueven, der Istävonen und der Ingâ-
vonen einteilt. Von den Zustânden der
Urzeit ausgehend sucht er in der Entwicke-
lung des Grundeigentums, der Siedelungen
und der staatlichen Ordnung bis ins Mittel-
alter hinein zu neuen Aufschlüssen zu
kommen, die aber im einzelnen noch sehr
der Prüfung und Sichtung bedürfen, da gar
zu viel auf Wahrscheinlichkeitsrechnung
beruht. Ich teile auch nicht die Hoffnung,
die der Verfasser zum Schluss ausspricht,
dass ,,in Durchschnittsphotographien gewon-
nene Darstellungen des lebenden Menschen
verschiedenen Alters und Geschlechts“,
sowie ,,durch andere somatisch - physio-
logische Durchschnittswerte“, durch Sero-
diagnostik, durch Messung des Gesichts-,
Farben- und Gehôrsinnes, Klangfarbe und
Rhythmus der Sprache aus einheitlich be-
siedelten Gegenden Durchschnittwerte von
Typen germanischer Stâmme der Urzeit zu
gewinnen seien.
Bünde i. W. Fr. Langewiesche.
vermutetes Legionslager unterhalb Eining,
Limesturm-Stelle ; Ende des Limes unterhalb
Hienheim ; Weltenburg, keltische Ab schnitts-
wälle (Wallkonstruktion) ; Abschnittswâlle
des Michelsberges beiKelheim (Toranlagen,
alte Tagbauten auf Bohnerz u. a.). Museum
in Kelheim.
Samstag, 13. April. Vormittags Fusswan-
derung nach Saal und Abbach : Spâtkeltische
Viereckschanze (Grabenprofil), Urnenfried-
hof der frühen Hallstattzeit und Hallstatt-
Grabhügel bei Kelheim ; spätrömischer
Burgus bei Saal, Ringberg bei Saal (kel-
tische Wâlle), alte Strassenspuren und
spätrömisclier Bugus bei Station Abbach.
Weiterfahrt nach Regensburg: Nordtor
und Mauerreste des Legionslagers, rô-
misches Gebäude und Situation des âlteren
Auxiliarkastells bei Kumpfmühl, Ulrichs-
museum.
Teilnehmerzahl 15, letzter Termin zur
Anmeldung ist 24. Mârz.
Den sicli Meldenden wird Mitteilung zu-
gehen, ob sie zugelassen sind oder nicht. —
Leiter des Kurses ist Konservator Dr. P.
Reinecke.
Buchdruckerei von Jacob Lintz in Trier.