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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt: Nachrichten für römisch-germanische Altertumsforschung — 5.1912

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Nr. 4 (Juli u. August)
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Unverzagt, Wilhelm: Terra-sigillatagefässe des IV. Jahrhunderts n. Chr. mit Rädchenornamentik
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https://doi.org/10.11588/diglit.25475#0063

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Römisch-germanisches Korrespondenzblatt

(Fortsetzung des Korr.-Bl. der Westd. Ztschr. f. Qesch. u. Kunst).

Nachrichten für die römisch-germanische Altertumsforschung.

Herausgegeben von Dr. E. Krüger, Museumsdirektor in Trier.

Das Korrespondenzblatt erscheint alle 2 Monate. — Bezugspreis für das Jahr 3 Mark.
Verlagsbuchhandlung von Jacob Lintz in Trier.

Juli u. August. Jahrgang V, 1912. Nr. 4.

Inhalt: 31. Terrasigillatagefässe mit Rädchenornamentik. Von W. Unverzagt. —
32. Lehner. Plaidt. Prähistorische Ansiedlung. 33. Wagner. Brandhof.
Bronzefund. 34. Wagner. Knielingen. Römische Brandgräber und Latène-
Bestattungen. 35. Riff. Brumath. Frührömisches Gräberfeld. 36. P. Steiner.
Trier. Römische Töpferöfen. 37. Hohenfels. Fränkische Gräber. — 38. Forrer.
Zur Frage der Juppitergigantensäulen. 39. Pagenstecher. Einsatzstück eines
Kandelabers. — 40. Espérandieu, Recueil des bas-reliefs de la Gaule III1
(Koepp). 41. Boeles, Het Friesch Museum te Leeuwarden (Krüger). — 42.
Frankfurt a. M., Historisches Museum, Altertümer von Nida (Wölcke)..
43. Saalburg. Mainzer Juppitersäule (Neeb). 44. Einladung znm.südwest-
deutschen Verbandstag in Würzburg.

Terra-sigillatagefässe des IV. Jahrhunderts n. Chr.
mit Rädchenornamentik.

Von

Wilhelm Unverzagt, Wiesbaden.

Da man sich augenblicklich infolge von Ausgrabungen und Publikationen
wie Alzei, Kreuznach, Trier etwas intensiver als bisher mit der in vielen Punkten
noch dunkelen Spätzeit der Römerherrschaft am Rheine befasst, so scheint gerade
jetzt die Zeit günstig, einmal die das Terra-sigillatageschirr des IV. Jahrhunderts
fast ausschliesslich beherrschende Rädchenornamentik zu betrachten. Es soll hier
nicht eingehend über Ursprung dieser Technik und ihr unvermutetes Wiederhoch-
kommen in der Spätzeit nach einer wenigstens scheinbaren Unterbrechung von
ungefähr 150 Jahren gehandelt werden, sondern lediglich die technische Seite und
die daraus zu ziehenden Schlüsse sollen zu Worte kommen. Verwendung findet
diese Ornamentik im IV. Jahrhundert scheinbar nur auf Gefässen, die die späte

Weiterentwicklung der Form Dr. 37
darstellen und an allen zwischen Rhein
und Seine liegenden Ansiedlungen der
Spätzeit in beträchtlicher Menge gefun-
den werden (Abb. 21). Leider wurde
ihnen bisher voh keiner Seite die ge-
bührende Aufmerksamkeit zu Teil.
Dragendorff, B. J. 96/97 S. 140 und
der sich an ihn anschliessende W alters,
Catalogue of Roman pottery in the
British Museum S. 78 ff. sind der An-
sicht, dass diese Ornamente durch ein-
zelne neben- und untereinandergesetzte
Stempel mit verschiedenen Ornamenten
hergestelltworden seien. Déchelette,
Les vases ornés de la Gaule romaine
Bd. II Seite 325 ff. und Taf. XI nimmt
an, dass nicht immer ein Rädchen zur
Herstellung gedient hat, sondern vielfach
auch Stempel. Meiner Ansicht nach
kommen hier nur Rädchen in Betracht
und keine Stempel. Sämtliche, von mir bisher untersuchten Stücke — rund 30
Gefässe, die sich in den Museen von Alzei, Mainz, Bonn, Wiesbaden und Darmstadt
befinden —- sind nach der im folgenden auseinandergesetzten Weise hergestellt.

Abb. 21. Terrasigillata^Napfe der Spätzeit. V*.
 
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