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(8ο : 30 : 30 cm) als Sockel, dabei eine 1,20 m tiefe Senkgrube. Dazu das
Sandsteinbruchstück einer Handmühle, Scherben von Reibschalen und dergl. —
Lângs der Westmauer dürfte ein Strang der Wasserleitung vorüber geführt
haben (s. o.). Der Boden der Nordhâlfte setzte sich in die südliche Ab-
teilung des Baus durch einen Flur mm fort ; sie selbst war durch eine krâftige
Quermauer mit einer mittleren Tür », deren eine Wange noch den alten
Verputz aufwies, in vier gleiche Râume abgeteilt. Jeder derselben besass ein
Praefurnium, das die Heizung von mm aus gestattete. Diese bot ein
eigentümliches Bild. In den beiden südlichen Gemâchern standen je
6 rechteckig gemauerte Pfeiler, in welche Leistenziegel mit aufwârts gekehrten
Rândern binderartig eingelegt waren und zwischen welche durch die heisse
Luft ihre Bahnen fand. Durch allmâliges Ueberkragen der Mauerpfeiler er-
schienen die Kanâle nach oben verengert und mit roh behauenen (bis i qm
grossen) Sandsteinplatten abgedeckt ; darüber lag dann ein Estrich aus Cement-
môrtel, von dem noch Teile vorhanden waren, das Ganze gegen i m hoch.
Abzüge für die heisse Luft oder für Rauch waren nicht mehr vorhanden ;
das Mauerwerk ging nur noch bis zu 7° cm auf. In den beiden nôrd-
lichen Râumen liefen an drei Seiten, 30 cm von diesen abstehend,
Mäuerchen bis zur Sockelhöhe herum, die seitlich an drei Eingângen für die
heisse Luft durchbrochen waren, wâhrend die jeweils dem Praefurnium zu-
gekehrte Seite sich durchgehend aufgemauert zeigte. Deutlich trat die Absicht
zu Tage, die heisse Luft erst auf Umwegen durch die seitlichen Durchzüge
Abb. 17. Nebengebäude H der Villa bei Ober-Grombach.
in den Innenraum gelangen zu lassen. Dieser war wohl mit Balken- oder
Dielenlagen in Holz abgedeckt, also Holz-Hypokausten mit Holzkohlen-
feuerung, die den Glanzruss erzeugt, durch den das Holz schützend ein-
gehüllt wird. Die Schürlôcher mit reichlichen Russspuren, vor denen die
Èrde tief hinab rot gebrannt erschien, bestanden meist aus Sandstein, be-
sonders ihre grossen Deckplatten; ausserdem waren sie mit gut bearbeiteten
feuerfesten Basaltquadern zum Schutz der Wânde gegen Durchbrennen ver-
blendet. Leider fehlten zur Feststellung der Bedeutung des ganzen Gebâudes
alle weiteren Anhaltspunkte.
Weiter nordôstlich lag das rechteckige (17 : 12 m) Gebäude K. Seine
ca. i m dicken Umfassungsmauern bestanden aus Kalkstein, teilweise 'opus
spicatum. Nach Abhub der Masse von Brandschutt, Mauersteinen und Dach-
ziegeln fanden sich auf der Ost- und Südseite die dünnen Fundamente von
regelmässigen Trennungswänden, welche einzelne schmale Râume, wahr-
scheinlich Vorratskammern, abschlossen. Auf der Nordwestseite war ge-
wachsener Boden (einer Tenne?); die südlich weiter laufende Mauer zeigte
sich nach wenigen Metern ganz ausgebrochen.
In der Nordwestecke der Umfassungsmauer (E u. F) stiess man auf einen
kleinen rechteckigen Kellerraum von 1,50 m Tiefe, über dem sich ein
(8ο : 30 : 30 cm) als Sockel, dabei eine 1,20 m tiefe Senkgrube. Dazu das
Sandsteinbruchstück einer Handmühle, Scherben von Reibschalen und dergl. —
Lângs der Westmauer dürfte ein Strang der Wasserleitung vorüber geführt
haben (s. o.). Der Boden der Nordhâlfte setzte sich in die südliche Ab-
teilung des Baus durch einen Flur mm fort ; sie selbst war durch eine krâftige
Quermauer mit einer mittleren Tür », deren eine Wange noch den alten
Verputz aufwies, in vier gleiche Râume abgeteilt. Jeder derselben besass ein
Praefurnium, das die Heizung von mm aus gestattete. Diese bot ein
eigentümliches Bild. In den beiden südlichen Gemâchern standen je
6 rechteckig gemauerte Pfeiler, in welche Leistenziegel mit aufwârts gekehrten
Rândern binderartig eingelegt waren und zwischen welche durch die heisse
Luft ihre Bahnen fand. Durch allmâliges Ueberkragen der Mauerpfeiler er-
schienen die Kanâle nach oben verengert und mit roh behauenen (bis i qm
grossen) Sandsteinplatten abgedeckt ; darüber lag dann ein Estrich aus Cement-
môrtel, von dem noch Teile vorhanden waren, das Ganze gegen i m hoch.
Abzüge für die heisse Luft oder für Rauch waren nicht mehr vorhanden ;
das Mauerwerk ging nur noch bis zu 7° cm auf. In den beiden nôrd-
lichen Râumen liefen an drei Seiten, 30 cm von diesen abstehend,
Mäuerchen bis zur Sockelhöhe herum, die seitlich an drei Eingângen für die
heisse Luft durchbrochen waren, wâhrend die jeweils dem Praefurnium zu-
gekehrte Seite sich durchgehend aufgemauert zeigte. Deutlich trat die Absicht
zu Tage, die heisse Luft erst auf Umwegen durch die seitlichen Durchzüge
Abb. 17. Nebengebäude H der Villa bei Ober-Grombach.
in den Innenraum gelangen zu lassen. Dieser war wohl mit Balken- oder
Dielenlagen in Holz abgedeckt, also Holz-Hypokausten mit Holzkohlen-
feuerung, die den Glanzruss erzeugt, durch den das Holz schützend ein-
gehüllt wird. Die Schürlôcher mit reichlichen Russspuren, vor denen die
Èrde tief hinab rot gebrannt erschien, bestanden meist aus Sandstein, be-
sonders ihre grossen Deckplatten; ausserdem waren sie mit gut bearbeiteten
feuerfesten Basaltquadern zum Schutz der Wânde gegen Durchbrennen ver-
blendet. Leider fehlten zur Feststellung der Bedeutung des ganzen Gebâudes
alle weiteren Anhaltspunkte.
Weiter nordôstlich lag das rechteckige (17 : 12 m) Gebäude K. Seine
ca. i m dicken Umfassungsmauern bestanden aus Kalkstein, teilweise 'opus
spicatum. Nach Abhub der Masse von Brandschutt, Mauersteinen und Dach-
ziegeln fanden sich auf der Ost- und Südseite die dünnen Fundamente von
regelmässigen Trennungswänden, welche einzelne schmale Râume, wahr-
scheinlich Vorratskammern, abschlossen. Auf der Nordwestseite war ge-
wachsener Boden (einer Tenne?); die südlich weiter laufende Mauer zeigte
sich nach wenigen Metern ganz ausgebrochen.
In der Nordwestecke der Umfassungsmauer (E u. F) stiess man auf einen
kleinen rechteckigen Kellerraum von 1,50 m Tiefe, über dem sich ein