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Halbkreisen, untere mit feiner Riefelung; eine kleine, fast kugelige Vase
(H. 8 cm), vom Brand geschwârzt, im unteren Teil mit durch feine Wellen-
linien metopenartig eingeteilter Verzierung (wie Déchelette I. Pl. 4, 67),
Erzeugnis aus der âlteren Zeit von Lezoux; 3 Tassen, eine südgallische
Drag. 27 mit Stempel VL-F..., eine zweite mit ausladendem Rand (ob. Dm.
10 cm), eine dritte hohe (H. 6 cm, ob. Dm. 10,7) mit 1,5 cm bohem Fuss;
ein Teller mit hohem Rand und unleserlichem Stempel, ob. Dm. 17,5 cm;
einige Bruchstücke von Heiligenberg, darunter eines mit Darstellung eines
Storchs und dem Aussenstempel CIRIVNA. Dazu eine bauchige Urne von
rotgelbem Ton (H. 11 cm), ein Teller von hellem Ton mit ausladendem
Rand (Dm. 17), ein rotgelbes Henkelkrügchen (H. 15,5 cm), ein kleiner
Tulpenbecher (H. 7 cm) und ein kleines (H. 5 cm) rohes doppelkonisches
Gefässchen. Ausserdem Beschlâgstücke von Bronze und Eisen, eine kleine
eiserne Ziegenglocke und zwei Austerschalen, deren Herkunft schwierig
zu deuten ist und die auf einen gewissen Luxus schliessen lassen kônnten.
Die Grabungen führten zunâchst auf einem kleinen noch unberührt
gebliebenen Rasendamm zur Entdeckung von drei auf dem Kiesboden auf-
liegenden normalen römischen Brandgräbern, ähnlich denen bei Rhein-
zabern (Ludovici).
Grab I in ca. 1 m Tiefe ergab auf einer Flâche von ca. 45 cm im
Geviert vier rotgelbe Henkelkrügchen, einen rotgelben Topf, H. 14 cm
(Behn III) und eine vierkantige grünliche Glasflasche mit Henkel
(H. 13,5 cm). Die Aschenurne mit verbrannten
Knochen fehlte. — In Grab II lagen in mit ver-
brannten Resten gemischter schwarzer Erde
Scherben, aus denen sich eine kleine hell-
brâunliche gedrückte Urne mit aufrechtem Rand
(H. 11,3 cm) zusammensetzen liess. — In Grab
III fand sich eine grosse graue Aschenurne
(H. 29,7 cm) von der Form Behn 95 mit 2 Riefen
um die Schulter, darin verbrannte Knochen-
stückchen; dabei ein Teller (Dm. 16,8 cm) von
roter terra sigillata mit hohem Rand, innen rings-
um eingelegtem Wulst und innerem Stempel
PRIMVLI, claudisch-neronisch, eine frührômische
Fibel aus Bronze (Abb. 24a) mit gestrecktem
Fuss, durchbrochenem Nadelhalter und Resten
der Kopfspirale, deren Balken von einem Haken
festgehalten war, der Kopf einer Bronze-Haar-
nadel δ mit 3 kugeligen Wülsten, ein Eisenmesser c, ein Strigilis aus
Eisen d und 3 Eisennâgel von unbekannter Bedeutung.
Etliche 50 m westlich von Grab I stiess man in der Tiefe auf einen
ca. 3 m langen runden Pfosten aus Rüsterholz (Dm. 36—40 cm), der senk-
recht im Boden steckte. Da hier das Kies-Terrain tiefer liegt und vielleicht
einst ein Wasserarm durchging, so konnte an den Rest einer Brücke gedacht
werden.
Die im Oktober wieder aufgenommenen Untersuchungen führten etwas
weiter nördlich auf sechs in ungeordneter Reihe liegende Grâber.
In Grab IV zeigten sich nur noch verschiedene Tonscherben. — Grab V
enthielt ein rotgelbes Henkelkrügchen (H. 23,5 cm) mit Scherben von
anderen Tongefâssen, vielleicht von einer Aschenurne, dabei Brocken von
geschmolzenem Glas, kalzinierte Knochenstückchen, wieder einige Eisen-
nâgel. — Grab VI ergab eine dunkelgraue, dickwandige, bauchige Urne
Abb. 24. Bronze^ und Eisenfunde
aus Grab III von Knlelingen. 3/4.
Halbkreisen, untere mit feiner Riefelung; eine kleine, fast kugelige Vase
(H. 8 cm), vom Brand geschwârzt, im unteren Teil mit durch feine Wellen-
linien metopenartig eingeteilter Verzierung (wie Déchelette I. Pl. 4, 67),
Erzeugnis aus der âlteren Zeit von Lezoux; 3 Tassen, eine südgallische
Drag. 27 mit Stempel VL-F..., eine zweite mit ausladendem Rand (ob. Dm.
10 cm), eine dritte hohe (H. 6 cm, ob. Dm. 10,7) mit 1,5 cm bohem Fuss;
ein Teller mit hohem Rand und unleserlichem Stempel, ob. Dm. 17,5 cm;
einige Bruchstücke von Heiligenberg, darunter eines mit Darstellung eines
Storchs und dem Aussenstempel CIRIVNA. Dazu eine bauchige Urne von
rotgelbem Ton (H. 11 cm), ein Teller von hellem Ton mit ausladendem
Rand (Dm. 17), ein rotgelbes Henkelkrügchen (H. 15,5 cm), ein kleiner
Tulpenbecher (H. 7 cm) und ein kleines (H. 5 cm) rohes doppelkonisches
Gefässchen. Ausserdem Beschlâgstücke von Bronze und Eisen, eine kleine
eiserne Ziegenglocke und zwei Austerschalen, deren Herkunft schwierig
zu deuten ist und die auf einen gewissen Luxus schliessen lassen kônnten.
Die Grabungen führten zunâchst auf einem kleinen noch unberührt
gebliebenen Rasendamm zur Entdeckung von drei auf dem Kiesboden auf-
liegenden normalen römischen Brandgräbern, ähnlich denen bei Rhein-
zabern (Ludovici).
Grab I in ca. 1 m Tiefe ergab auf einer Flâche von ca. 45 cm im
Geviert vier rotgelbe Henkelkrügchen, einen rotgelben Topf, H. 14 cm
(Behn III) und eine vierkantige grünliche Glasflasche mit Henkel
(H. 13,5 cm). Die Aschenurne mit verbrannten
Knochen fehlte. — In Grab II lagen in mit ver-
brannten Resten gemischter schwarzer Erde
Scherben, aus denen sich eine kleine hell-
brâunliche gedrückte Urne mit aufrechtem Rand
(H. 11,3 cm) zusammensetzen liess. — In Grab
III fand sich eine grosse graue Aschenurne
(H. 29,7 cm) von der Form Behn 95 mit 2 Riefen
um die Schulter, darin verbrannte Knochen-
stückchen; dabei ein Teller (Dm. 16,8 cm) von
roter terra sigillata mit hohem Rand, innen rings-
um eingelegtem Wulst und innerem Stempel
PRIMVLI, claudisch-neronisch, eine frührômische
Fibel aus Bronze (Abb. 24a) mit gestrecktem
Fuss, durchbrochenem Nadelhalter und Resten
der Kopfspirale, deren Balken von einem Haken
festgehalten war, der Kopf einer Bronze-Haar-
nadel δ mit 3 kugeligen Wülsten, ein Eisenmesser c, ein Strigilis aus
Eisen d und 3 Eisennâgel von unbekannter Bedeutung.
Etliche 50 m westlich von Grab I stiess man in der Tiefe auf einen
ca. 3 m langen runden Pfosten aus Rüsterholz (Dm. 36—40 cm), der senk-
recht im Boden steckte. Da hier das Kies-Terrain tiefer liegt und vielleicht
einst ein Wasserarm durchging, so konnte an den Rest einer Brücke gedacht
werden.
Die im Oktober wieder aufgenommenen Untersuchungen führten etwas
weiter nördlich auf sechs in ungeordneter Reihe liegende Grâber.
In Grab IV zeigten sich nur noch verschiedene Tonscherben. — Grab V
enthielt ein rotgelbes Henkelkrügchen (H. 23,5 cm) mit Scherben von
anderen Tongefâssen, vielleicht von einer Aschenurne, dabei Brocken von
geschmolzenem Glas, kalzinierte Knochenstückchen, wieder einige Eisen-
nâgel. — Grab VI ergab eine dunkelgraue, dickwandige, bauchige Urne
Abb. 24. Bronze^ und Eisenfunde
aus Grab III von Knlelingen. 3/4.