Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Sethe, Kurt [Hrsg.]; Partsch, Josef [Bearb.]
Demotische Urkunden zum ägyptischen Bürgschaftsrechte vorzüglich der Ptolemäerzeit — Leipzig, 1920

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.44567#0359

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
xxxn.j I. Philolog. Teil. i. Kommentar. Urk. 14. § 15—18a. 345
risiert und sich, auch über öfters findet, aber in unserer Ur-
kunde weder in Z. 15. 16 noch in Z. 5 darüber steht. Auf dem
Orig, ist denn auch an unserer Stelle keine Spur von dem Strich
zu sehen, der demnach nur ein Fehler der Phot. ist.
Das die τετάρτη, von der hier die Rede ist, wird aller
Voraussicht nach eine 2 5°/0ige Abgabe sein, die der Tempel von
Edfu entweder zu erheben oder zu tragen hatte. Solche x/4 Ab-
gaben sind uns aus ptolemäischer Zeit vielfach belegt, so z. B.
„das 1/'i von allen Dingen aus den südlichen Fremdländern“, das
Ptolemaios Philadelphos den Göttern von Pitliom schenkte (Pithom-
stele 19 = Urk. d. äg. Abt. II 98), die τετάρτη von Λευκή κώμη (Wil-
cken, Grundzüge 172), die τετάρτη των άλεεεων in Theben (Wil-
cken, Chrestom. Nr. 167)1), „das der Fracht des Kornes“ in
Memphis (Kairo 31174, wo Spieg. irrig n> smw „die Ernten“ statt
0 hmj „die Fracht“ las).
§ 17. Spieg. las zweifelnd 0 pr-t(?). Das Wort für „Korn“
ist aber völlig sicher und wird auch durch das την
βίτον des griech. Textes bestätigt. Das urspr. fern. Wort ist im
Demot. bereits mask. geworden wie im Kopt., s. ob. Urk. 10, § 18.
Gleichwohl finden sich nicht selten noch Fälle, wo es wie an un-
serer Stelle den weiblichen Artikel zu haben scheint (z.B. Rein.
1, 10). Wahrscheinlich liegt hier aber in Wahrheit überall der
plur. Artikel vor, der ja ebenso aussieht. Wie alle Stoffbezeich-
nungen wird auch pr-t „Korn“ im Äg. gern pluralisch gebraucht
(sichere Beispiele z. B. Urk. 9, § 48. 10, § 18. Kairo 31174). Daß
das Pluralzeichen in unserem Falle fehlt, ist nicht anstößig; es
fehlt im Demot. ja auch sonst nicht selten bei pluralischen Aus-
drücken (z. B. nkt „Dinge“ Ros. 9, 19. Berl. 3108, 12). An unserer
Stelle, wo es sich um größere Mengen Kornes, die zu verschiede-
nen Zeiten nach und nach geliefert werden, handelt, ist der Pluralis
eig. geradezu geboten. Man wird also wahrscheinlich n> pr zu
lesen haben.
§ 18. Was auf pr „Korn“ folgte, muß, wie Spieg. richtig er-
kannte, ein Relativsatz sein.
a) Es beginnt denn auch mit der Partizipialform l-ir des
Verbums ir „tun“, die determinierte Relativsätze einzuleiten pflegt.
i) Den Hinweis aut' diese Stelle verdanke ich Spicgelberg.
 
Annotationen