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Sethe, Kurt [Editor]; Partsch, Josef [Oth.]
Demotische Urkunden zum ägyptischen Bürgschaftsrechte vorzüglich der Ptolemäerzeit — Leipzig, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.44567#0294

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2 8ο Sethe-Partsch, Demot. Bürgschaftsurkunden. [xxxii.
(Ryl. III 121, note 7) getan hat, zu dem von sh „Schrift“ ab-
hängigen Relativsatz ziehen, der ihm dabei direkt voranging, und
somit übersetzen: „das Recht der obigen Schrift, die ich dir ge-
macht habe, damit ich es (das Recht) dir tue“. Diese Auffassung
wird nun durch die Hauswaldt-Papyri als unrichtig erwiesen. Aus
deren abweichender Fassung ergibt sich klar, daß der Finalsatz
vielmehr zu dem von p> cnh p> dj-.t Ίι (/-) rd-wj-t „der Eid (oder)
der Beweis“ abhängigen Relativsatz gehört und sich ebenso wie
der Nachsatz, der dasselbe Verbum lr enthält, auf die Leistung
des Eides bezieht: „der Eid usw., den man hinter dich oder mich
geben wird, daß du oder ich ihn leiste, den werde ich leisten“.
Zu der Redewendung dj ‘nh m-s> griech. έαιβάλλειν tlvl öqkov
„einen Eid geben hinter jemandem“ d. h. „ihm einen Eid auferlegen“'
vgl. Griff. Ryl. III 269 Nr. 17: bn iw-j (r) rh dj-t cnh m-s>-t n p> ‘-wj
(hi) n wpj (r)-db> p> hp „nicht werde ich einen Eid hinter dich
geben können im Hause des Richtens wegen des Rechtes“. Der
Ausdruck entspricht dem häufigen juristischen Terminus „hinter
(m-sty jemand sein in bezug auf eine Sache“, dem gleichfalls
nicht selten ein Finalsatz r-dj-t ir-f „daß er tue“ folgt (s. Urk. 1,
§ 37a).
§ 47. Diese Worte entsprechen dem n-rn p’> hp n p> sh ntj hrj
„im Namen des Rechtes der Schrift, die oben ist“, das im gewöhn-
lichen ptolemäischen Schema dem eben erörterten Finalsatz voran-
geht. Auch bei dieser Fassung steht dann statt n-rn „im Namen
von“, „auf Grund von“ zuweilen (r-)tfö’ „wegen“, wie unser Schema
hat, vgl. Griff. Ryl. III 256h und 269, Nr. 17.
a) Der Genitiv nach p> hp „das Recht“ gibt an unserer Stelle,
wie auch sonst oft, die Quelle des Rechtes an: das Recht, das
aus allen obigen Worten, resp. der obigen Schrift, abgeleitet
werden kann (vgl. ob. § 43).
§48. Der Verkäufer verpflichtet sich nach dem Hauswaldt-
Schema also, den vom Gericht geforderten Eid oder Beweis zu
leisten, ob er von ihm oder vom Verkäufer verlangt werde, wäh-
rend er im gewöhnlichen Schema sich einfacher dazu verpflichtet,
den Eid oder Beweis zu leisten, den das Gericht dem Käufer auf-
geben sollte, daß er ihn von dem Verkäufer beibringen lasse.
§ 49. (n-tywtj dd knb rib lr-m-k „ohne (über) irgendeinen Titel
mit dir zu reden“.
 
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