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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 5.1920/​1921

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Frimmel, Theodor von: Niederländische Maler um 1780
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Malen, Gemälde und Gemäldekunde: Metalle und Steine als Malgründe
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https://doi.org/10.11588/diglit.52778#0087

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In Audenaerde waren „Professeurs“: Ant. v. d. Hende, bei dem
nicht gesagt wird, aus welchem Fach er unterrichtete, und Phil. v. d.
Mersch. In der Stadt wohnten: Basilius d’Hanens, Phil, de Cock und
V. de Meerseh, op de nederstraete.
*
Die unbekannten Größen aus diesen Reihen brauchen nicht gerade
schlechte Maler zu sein. Es mag auch manches unterdrückte Talent darunter
gegeben haben. Dies zu ermitteln, wie überhaupt den angeführten Namen
durch alle möglichen Sammlungen und Archive nachzugehen, wird eine
langwierige Arbeit sein. Manche Aufklärung wird uns ja über einzelne aus
der Ortliteratur für die aufgezählten Städte, aber stilkritische Bemerkungen
oder gerechte Taxierungen werden dort vergeblich gesucht. Vorläufig biete
ich, wie oben angedeutet, nur das Skelett, für das die Ausfüllung bis zu
einer vollkommenen Gestalt erst beizubringen ist. Fr.
(Wird bei Gelegenheit fortgesetzt.)

MALEN, GEMÄLDE UND GEMÄLDEKUNDE.
(Fortsetzung zu den Mitteilungen in den früheren Bänden.)
Metalle und Steine als Malgründe*).
Kupfer als Malgrund wurde gegen das Ende des 16. Jahrhunderts und
am Anfang des 17. Jahrhunderts vielfach in Italien, den Niederlanden und
Deutschland für kleine Bilder verwendet. Diese Unterlage ist höchstwahr-
scheinlich von dem Maleremail des 16. Jahrhunderts übernommen worden
und Kupferbilder scheinen ursprünglich eine Art Nachahmung von Email-
platten gewesen zu sein. Auf Kupfer (auch auf Silber und Zinn) soll nach
Vasaris Angabe schon Sebastiano del Piombo (er lebte von 1485—1547)
gemalt haben. Die Werke des feinen frühen Stiles von Paul Bril, zahlreiche
Bildchen des Jan Brueghel I., die meisten Gemälde von Adam Elsheimer,
Jos. Heinz, Hans v. Aachen, Joachim Uytewael, Bart Spranger, Kaspar Rem
und viele von Joh. Rottenhammer mögen als Beispiele genannt werden.
Vor der Zeit gegen 1590 sind keine sicheren Beispiele von Ölbildern
auf Kupfer erhalten. Fraglich aber ist es, wo das Kupfer zuerst als Malgrund
für Ölbilder verwendet wurde, ob in Italien oder in den Niederlanden. Für
niederländische Herkunft würde der Umstand sprechen, daß ungleich mehr
niederländische Gemälde Kupfergrund aufweisen als italienische. Morelli
neigt auf die niederländische Seite (in seiner bekannten Erörterung über den
Urheber der Dresdener Magdalena, die ehedem für ein Werk des Correggio
ausgegeben worden ist). Freilich käme es hier weniger aufs Zählen als auf
die Datierung der Kupferbilder an. Und hier können wir uns nicht ver-
hehlen, daß in den Niederlanden selbst und in Deutschland keine Kupfer-
bilder nachzuweisen sind, bevor diejenigen Niederländer und Deutschen,
die Italien besucht haben, den Kupfermalgrund aus Italien mitgebracht
hatten. Die Namen, die oben genannt wurden, weisen alle auf Italien. Wenn

*) Mit Benutzung kleiner Abschnitte aus meinem Handbuch der Gemäldekunde.
 
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