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Aus dem V. Band seien hervorgehoben die Mitteilungen über Abra-
ham de Cooge. Er war Graphiker und Fayencefabrikant, Maler und Ge-
mäldehändler zu Delft. Vielleicht ist das Bild in Budapest gerade von diesem
de Cooge. Aber in einer Delfter Urkunde steht auch ein Meynardus de
Cooge als Maler verzeichnet (1667). Dieser kommt ebenfalls für das Buda-
pester Bild in Frage. Über die Künstlerfamilie Le Petit wird Beachtens-
wertes zusammengestellt, wozu ein Rundbild mit italisierender Landschaft
von Bernardus Le Petit abgebildet ist. Eine weitere Abbildung ist einem
Bild des Francois Verwilt gewidmet (Bauer mit Bierkrug und ein Tanzender
Bauer, 1917 in Goudstickers Besitz). Ferner sind abgebildet: eine Landschaft
von Jan Wils, eine von Simon Jordaens L, eine sittenbildartige Porträt-
gruppe von David van der Pias und ein männliches Bildnis von Joh.
Post. Über Georg Dathan erfahren wir (S. 1801), daß sich dieser Mann-
heimer Maler um 1736 in Amsterdam aufgehalten hat. Andere Nachrichten
über Dathan im Thieme-Beckerschen Künstlerlexikon und seit dem Erscheinen
der Brediusschen Veröffentlichung in den „Monatsheften für Kunstwissen-
schaft“ von 1919 (mit Tafel 56).
Nicht minder reichhaltig als der V. Band ist der VI., der vorläufig den
Abschluß bildet. Man lernt da kennen das Inventar der Witwe Joh. v. Ouden-
rogges, ferner das der Frau des Hendrick Dubbels, viele urkundliche
Nachrichten über die Maler Carre, über die beiden Gijsels, Adriaen v.
Linschoten, die zwei Pieter Holstein und den merkwürdigen Rem-
brandtisten Isaak Jouderville. Die Quittungen Rembrandts über ein-
gestrichenes Lehrgeld werden mitgeteilt. Und es reiht sich noch eine Liste
von mehreren Dutzend Namen an die genannten Künstler an. Wichtig
sind die Abschnitte über Vincent Lourensz van der Vinne und seine
Familie. Nachträge zu meinem Artikel über Warnaer v. Rysen in den
Studien und Skizzen (Bd. I, S. 142 ff., 1914) ergeben sich aus dem Inventar
des Jean van Rijssen, der in Amsterdam um 1681 Juwelier gewesen. Dort
fand sich im genannten Jahr sehr reicher Hausrat, viele Familienbildnisse,
andere Bilder ohne Malernamen, ein großes „stuck van Lange Pier“, Land-
schaften von Willem Schellincx, Jacob Esselens, ein Hafenbild von Thom.
Wyck, ferner „een antieke rots van Solt“, eine große Zeichnung von
Jac. Matham, einunddreißig Landschaften von Warnar v. Rysen und zwei
unvollendete Werke von diesem Künstler, und zwar „Een Joseph en Maria
van Warnaer van Rijssen onvolmaeckt“ und noch „Een Diana int badt van
Rijsen noch onvolmaeckt“. Auf S. 2178 finden sich dankenswerte Mitteilungen
über den älteren de Moor. Ein nettes Bild, offenbar von diesem de Moor,
wurde abgebildet und besprochen in den „Blättern für Gemäldekunde“
Bd. VI, S. 53 und 56 f.
Vorläufig ist das Studium der sechs Bände ebenso fesselnd wie an-
strengend. Denn es fehlt noch ein Register. Noch muß man sich ein solches
selbst anlegen. Aber die Nachlieferung der Verzeichnisse ist bestimmt zu-
gesagt und wird, wenn es, wie vorauszusetzen, mit derselben Sorgfalt ge-
arbeitet ist wie der reiche Inhalt der Bände, den Abschluß einer Veröffent-
lichung sein, die für alle Freunde und Kenner holländischer Malerei von
größtem Wert ist. Fr.
*
Aus dem V. Band seien hervorgehoben die Mitteilungen über Abra-
ham de Cooge. Er war Graphiker und Fayencefabrikant, Maler und Ge-
mäldehändler zu Delft. Vielleicht ist das Bild in Budapest gerade von diesem
de Cooge. Aber in einer Delfter Urkunde steht auch ein Meynardus de
Cooge als Maler verzeichnet (1667). Dieser kommt ebenfalls für das Buda-
pester Bild in Frage. Über die Künstlerfamilie Le Petit wird Beachtens-
wertes zusammengestellt, wozu ein Rundbild mit italisierender Landschaft
von Bernardus Le Petit abgebildet ist. Eine weitere Abbildung ist einem
Bild des Francois Verwilt gewidmet (Bauer mit Bierkrug und ein Tanzender
Bauer, 1917 in Goudstickers Besitz). Ferner sind abgebildet: eine Landschaft
von Jan Wils, eine von Simon Jordaens L, eine sittenbildartige Porträt-
gruppe von David van der Pias und ein männliches Bildnis von Joh.
Post. Über Georg Dathan erfahren wir (S. 1801), daß sich dieser Mann-
heimer Maler um 1736 in Amsterdam aufgehalten hat. Andere Nachrichten
über Dathan im Thieme-Beckerschen Künstlerlexikon und seit dem Erscheinen
der Brediusschen Veröffentlichung in den „Monatsheften für Kunstwissen-
schaft“ von 1919 (mit Tafel 56).
Nicht minder reichhaltig als der V. Band ist der VI., der vorläufig den
Abschluß bildet. Man lernt da kennen das Inventar der Witwe Joh. v. Ouden-
rogges, ferner das der Frau des Hendrick Dubbels, viele urkundliche
Nachrichten über die Maler Carre, über die beiden Gijsels, Adriaen v.
Linschoten, die zwei Pieter Holstein und den merkwürdigen Rem-
brandtisten Isaak Jouderville. Die Quittungen Rembrandts über ein-
gestrichenes Lehrgeld werden mitgeteilt. Und es reiht sich noch eine Liste
von mehreren Dutzend Namen an die genannten Künstler an. Wichtig
sind die Abschnitte über Vincent Lourensz van der Vinne und seine
Familie. Nachträge zu meinem Artikel über Warnaer v. Rysen in den
Studien und Skizzen (Bd. I, S. 142 ff., 1914) ergeben sich aus dem Inventar
des Jean van Rijssen, der in Amsterdam um 1681 Juwelier gewesen. Dort
fand sich im genannten Jahr sehr reicher Hausrat, viele Familienbildnisse,
andere Bilder ohne Malernamen, ein großes „stuck van Lange Pier“, Land-
schaften von Willem Schellincx, Jacob Esselens, ein Hafenbild von Thom.
Wyck, ferner „een antieke rots van Solt“, eine große Zeichnung von
Jac. Matham, einunddreißig Landschaften von Warnar v. Rysen und zwei
unvollendete Werke von diesem Künstler, und zwar „Een Joseph en Maria
van Warnaer van Rijssen onvolmaeckt“ und noch „Een Diana int badt van
Rijsen noch onvolmaeckt“. Auf S. 2178 finden sich dankenswerte Mitteilungen
über den älteren de Moor. Ein nettes Bild, offenbar von diesem de Moor,
wurde abgebildet und besprochen in den „Blättern für Gemäldekunde“
Bd. VI, S. 53 und 56 f.
Vorläufig ist das Studium der sechs Bände ebenso fesselnd wie an-
strengend. Denn es fehlt noch ein Register. Noch muß man sich ein solches
selbst anlegen. Aber die Nachlieferung der Verzeichnisse ist bestimmt zu-
gesagt und wird, wenn es, wie vorauszusetzen, mit derselben Sorgfalt ge-
arbeitet ist wie der reiche Inhalt der Bände, den Abschluß einer Veröffent-
lichung sein, die für alle Freunde und Kenner holländischer Malerei von
größtem Wert ist. Fr.
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