schräg überkippt
die schweifen Pferde fliegen
fliegen silbersträhn
und
Silber kichert
plätschern
kalken
steil
schwebt der Platz
zerschnitten
schattentastend
Stern steht in Blau
in Mantelblau
in Blau
Gerippe
neigt
und
trommelt klimperspitz
die ritzen Lippen
splittern Sonne
Sonnekelch
Blutfall aus räuchern Krater
Licht platzt auf
platzt Menschen halb
die zappelhalben Menschen
tanzen
zappeltroddelschling
der Schrei springt rot
in Silberwellen
furcht der Kahn
blüht Kinderstimmen
Chor
Hochchor
schwell
liliensteil
das Singen weht
wild
brüllt
das Haus die Augen
stösst die Beine
trümmert
springt
Kurt Liebmann
Gedichte
Melancholie
Am Ende ist keine Hoffnung denn Gott.
Wir sind ein Fluss von Tränen alle.
Es duldet die Scholle.
Es säet der Wind.
Gebeugte Früchte im Felde die Seelen
der Menschen
aber die Ernte erlöst in Scheuer und Spreu.
Gib, dass wir Ewiges ernten aus
unserem Schmerz.
*
Nicht reichen die Götter die bittere
Speise zuletzt
Tod ist Brot der Ewigkeit
wer davon isset lebt immerdar.
Einst senken sich alle Zweige im
vergänglichen Mond
hin gibt sich die letzte der Blüten
in die glühende Farbe des Herbstes
wirft sich die Nacht.
Talüber ist alles erlöst.
*
Kalt am Gerippe der Wälder hängen
die Sterne
hohler tönen die Brunnen von fern
im bräunlichen Laube wühlet der Tod.
Bald hält des Herzens tollenden Lauf
der Winter vereist
einsam all-einsam
Kein hungriges Lichtlein tröstet den
finsteren Wandrer bei Nacht.
Nie eine Seele spricht; Komm es ist
Abend
siehe die Liebe erleuchtet die Kammer
weile bei mir Welt ist am Tor.
In eisigen Lüften erfrieren die Wolken
Erde ist meine Mutter und alle Toten
in ihr
gesäugt von der Gräber Saft im Acker
des Friedens
hinsinkt mein Schlaf
vom Wandern verwundet sind meine Füsse
es salbt sie die eigene Träne der Not.
Rhythmen wider die Melancholie
Meine Seele ist nichts
ein leerer Kelch in gesenkte!' Hand
über ihm ratlos das Antlitz der Trauer
ausgetrunken ganz Leid und Freude
vom Munde des Tags
die Klage verronnen
das Lacnen zerborsten
graue Fäden gesponnen von bitteren
Stunden ums Herz
hochüber mir blauend der unendliche
Himmel die uralte Frage wie eh’
ohne Antwort
gegeben
genommen
die schweifen Pferde fliegen
fliegen silbersträhn
und
Silber kichert
plätschern
kalken
steil
schwebt der Platz
zerschnitten
schattentastend
Stern steht in Blau
in Mantelblau
in Blau
Gerippe
neigt
und
trommelt klimperspitz
die ritzen Lippen
splittern Sonne
Sonnekelch
Blutfall aus räuchern Krater
Licht platzt auf
platzt Menschen halb
die zappelhalben Menschen
tanzen
zappeltroddelschling
der Schrei springt rot
in Silberwellen
furcht der Kahn
blüht Kinderstimmen
Chor
Hochchor
schwell
liliensteil
das Singen weht
wild
brüllt
das Haus die Augen
stösst die Beine
trümmert
springt
Kurt Liebmann
Gedichte
Melancholie
Am Ende ist keine Hoffnung denn Gott.
Wir sind ein Fluss von Tränen alle.
Es duldet die Scholle.
Es säet der Wind.
Gebeugte Früchte im Felde die Seelen
der Menschen
aber die Ernte erlöst in Scheuer und Spreu.
Gib, dass wir Ewiges ernten aus
unserem Schmerz.
*
Nicht reichen die Götter die bittere
Speise zuletzt
Tod ist Brot der Ewigkeit
wer davon isset lebt immerdar.
Einst senken sich alle Zweige im
vergänglichen Mond
hin gibt sich die letzte der Blüten
in die glühende Farbe des Herbstes
wirft sich die Nacht.
Talüber ist alles erlöst.
*
Kalt am Gerippe der Wälder hängen
die Sterne
hohler tönen die Brunnen von fern
im bräunlichen Laube wühlet der Tod.
Bald hält des Herzens tollenden Lauf
der Winter vereist
einsam all-einsam
Kein hungriges Lichtlein tröstet den
finsteren Wandrer bei Nacht.
Nie eine Seele spricht; Komm es ist
Abend
siehe die Liebe erleuchtet die Kammer
weile bei mir Welt ist am Tor.
In eisigen Lüften erfrieren die Wolken
Erde ist meine Mutter und alle Toten
in ihr
gesäugt von der Gräber Saft im Acker
des Friedens
hinsinkt mein Schlaf
vom Wandern verwundet sind meine Füsse
es salbt sie die eigene Träne der Not.
Rhythmen wider die Melancholie
Meine Seele ist nichts
ein leerer Kelch in gesenkte!' Hand
über ihm ratlos das Antlitz der Trauer
ausgetrunken ganz Leid und Freude
vom Munde des Tags
die Klage verronnen
das Lacnen zerborsten
graue Fäden gesponnen von bitteren
Stunden ums Herz
hochüber mir blauend der unendliche
Himmel die uralte Frage wie eh’
ohne Antwort
gegeben
genommen