DER S.T UR M / ZWEITES VIERTELJAHRHEFT
Gedichte
\
FESTTAG schwimmt in der Luft
und die Hilflosigkeiten brechen in jämmerliches Weinen aus
Fahnen Dampfschiffe Parlamente sind im Auge eines Weibes eingeschlafen
und jetzt träumen sie unaufhörlich
die Zeit marschiert mit schwarzer Trompete über sie
Friedhöfe siedelten mit ihren Gärten weiter und auch die Städte konnten
sich von der sternlosen Nacht nicht verabschieden
Niemand sucht mehr den abgefallenen Sinn der Dinge
ein ununterbrochener Tonwirbel tanzt auf der Erde
Manche glauben das sei der Krug der Freude
gutgesinnte Gespenster schlendern herrenlos
irgendwo auf der Landstrasse liegen unsere herrlichen Träume.
*
SONNE warf goldene und blaue Kuppeln
rubinäugige Sterne klebte sie in die Fenster
die purpurnen Farben des Herbstes traten unbemerkt aus den Wäldern
In den Parken spazierten Taschendiebe mit glänzenden Monden in ihren
Taschen versteckt
die Türme flatterten im Wind
und die Bogenlampen sangen Helle
in den Vorstädten schritt der Gesang der Armen auf gläsernen Beinen einher
ein unbekannter Musiker wurde mit ungeheurer Prozession beigesetzt
Herbst — sagte ein Kutscher und erfror auf der Landstrasse mitsamt
seinen Pferden
der objektlose Seufzer eines jungen Kindes bebte in der Luft
von den Berghängen brachen die winterlichen Propheten auf
Feuer und Güte brachten sie in den Augen.
Aladar Tamas
83
Gedichte
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FESTTAG schwimmt in der Luft
und die Hilflosigkeiten brechen in jämmerliches Weinen aus
Fahnen Dampfschiffe Parlamente sind im Auge eines Weibes eingeschlafen
und jetzt träumen sie unaufhörlich
die Zeit marschiert mit schwarzer Trompete über sie
Friedhöfe siedelten mit ihren Gärten weiter und auch die Städte konnten
sich von der sternlosen Nacht nicht verabschieden
Niemand sucht mehr den abgefallenen Sinn der Dinge
ein ununterbrochener Tonwirbel tanzt auf der Erde
Manche glauben das sei der Krug der Freude
gutgesinnte Gespenster schlendern herrenlos
irgendwo auf der Landstrasse liegen unsere herrlichen Träume.
*
SONNE warf goldene und blaue Kuppeln
rubinäugige Sterne klebte sie in die Fenster
die purpurnen Farben des Herbstes traten unbemerkt aus den Wäldern
In den Parken spazierten Taschendiebe mit glänzenden Monden in ihren
Taschen versteckt
die Türme flatterten im Wind
und die Bogenlampen sangen Helle
in den Vorstädten schritt der Gesang der Armen auf gläsernen Beinen einher
ein unbekannter Musiker wurde mit ungeheurer Prozession beigesetzt
Herbst — sagte ein Kutscher und erfror auf der Landstrasse mitsamt
seinen Pferden
der objektlose Seufzer eines jungen Kindes bebte in der Luft
von den Berghängen brachen die winterlichen Propheten auf
Feuer und Güte brachten sie in den Augen.
Aladar Tamas
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