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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 15.1924

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Glauber, Heinrich: Gedichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.47214#0082

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DER STURM / ZWEITES VIERTELJAHRHEFT

Gedichte
Meinem Schatten jage ich nach, der aus sternlosen Städten auszog
und meinen Sünden
o unsere reifenden Sprösslinge mit den müden Knochen
und wir bewundern jene
diesseits und jenseits des Lebens
um euch das weibliche Aroma
Jeder entknote die eigene Liebe und so hat
die Stimme
und auch der Gedanke
Farbe
Körper
sie tragen jeden Morgen
aus dem Dichter
die fleischige Fünfuhrluft
sie klappern auch die Winde zu Sinfonien
und am Aluminiumfirmament
zerfällt ihre Stimme dennoch
nicht spurlos
*
Zweijährige verteilten ihre Steckenpferde am Bergfuss
wir streuen Weizensamen in die gelähmte Zunge
und möchten Wunderbares sagen
Karren und Kaffeegeruch leben in uns
auf unser Nervensystem ritzte die Zeit ihre Fingerabdrücke
unsere verkohlten Stimmbänder zerren sich
durch den magnetischen Mädchenkörper
Brücke Eisen und Projektor geleiten uns
unsere meerlose Bahn entlang
Heinrich Glauber

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