Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 15.1924
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https://doi.org/10.11588/diglit.47214#0160
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Heynicke, Kurt: Legende von der unbefleckten Empfängnis
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DER STURM/DRITTES VIERTELJAHRHEFT
gestanden und dies Zeichen habe den Geistlichen bewogen, das Kind in die Obhut
der Kirche zu nehmen und ihm eine geistliche Erziehung angedeihen zu lassen.“
Dieses Kind wurde ein großer Sachwalter der Kirche. Nicht äußerer Glanz fiel ihm
zu. Aber es war so gewaltig im Wort, daß von ihm Tausende in den Schoß der
Kirche zurückgezwungen wurden, wenn er als Pater Seraphicus durch alle Länder der
Christenheit reiste.
Er sprach einmal im Jahr im Dom in der Stadt, wo man ihn gefunden hatte. Und
man konnte Jahr für Jahr eine Frau inmitten des dichten Volkes an einer Säule
gelehnt bitter weinen sehen. Doch es vermochte Niemand zu sagen, ob es Tränen
der Freude oder der Trauer waren.
Kurt Hey nicke
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gestanden und dies Zeichen habe den Geistlichen bewogen, das Kind in die Obhut
der Kirche zu nehmen und ihm eine geistliche Erziehung angedeihen zu lassen.“
Dieses Kind wurde ein großer Sachwalter der Kirche. Nicht äußerer Glanz fiel ihm
zu. Aber es war so gewaltig im Wort, daß von ihm Tausende in den Schoß der
Kirche zurückgezwungen wurden, wenn er als Pater Seraphicus durch alle Länder der
Christenheit reiste.
Er sprach einmal im Jahr im Dom in der Stadt, wo man ihn gefunden hatte. Und
man konnte Jahr für Jahr eine Frau inmitten des dichten Volkes an einer Säule
gelehnt bitter weinen sehen. Doch es vermochte Niemand zu sagen, ob es Tränen
der Freude oder der Trauer waren.
Kurt Hey nicke
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