Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste (15.1924)

DER STURM / VIERTES VIERTELJAHRHEFT

Um die Dornenkrone blüht der Feuerschein
Die Schmerzen furchen
In Trauer stehen die Menschen
Die hungrigen Tiere gehen umher
Das Sehnen stirbt nicht
Aus dem Acker steigt der Nebel bleich
Die Gesichter verbergen sich vor der Lampe
Das Kind flüstert unbekannte himmlische Worte
Der Gruß der Gnade scheint in das Dunkel
Die Süße des milden Blickes segnet die bittere Frucht
Die Blumen weinen
Die Sonne zaubert im Tau
Halme schwanken schwanken im kleinen Garten
Der große Mond gleitet aus der Erde und schwimmt dahin
Die Blumen welken
Das kleine Glück schluchzt und schweigt
Der Knabe ist der Sohn der Mutter
Der Traum erhebt sich
Der Himmel ist Glut
Der Himmel erblüht
Sternknospen fallen im Bogen
Die schwere Schale schwingt in der Leere
Der Lichttropfen sinkt in das Herz
Heimlich birgt sich die Heimat im Urwald auf Irrweg
Menschen gehen Hand in Hand
Menschen wissen kein Irren und keinen Weg
Menschen erblühen ins Licht
Der Schatten unter den Füßen erhebt sich im Staub
Die Füße im Staub sind zwei Wunden auf der Erde
Die einsamen Menschen gehen in Staub und Traum
Die süße Torheit der Mutter lächelt und leidet die süße Liebe
Liebkosen verhärmt bang und stolz

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