DER STURM / VIERTES VIERTELJAHRHEFT ’
So, nach all diesen tanzte schließlich auch der Zenitismus, wie ein wahnsinniger
und phantomer Tänzer auf balkanischem brennenden Strahl, des „genialen
Wanums“.*)
Unser Wort in der neuen Kunst und in der neuen Menagerie von „Ismen“ war
magisch, war neu und war das Letzte. Wie gewöhnlich das Letzte, aber diesmal
in den ersten Reihen stehend: tatkräftig!
Nur einige Worte in Verbindung mit diesem letzten und abschließenden „Ismus“
einer anschwellenden Epoche, da es der einzige „Ismus“ von eminent nachkriegs-
zeitlichem Charakter ist.
Energetik des Schaffens ist der Puls des Zenitismus, der entschlossen die
Synthetisierung aller Phänomene in den höchsten Grundformen des Lebens und
der Welt verlangt und sucht.
Nennen wir diesen Schöpfungstrieb: Energetischer Imperativ, neben dem
„Kategorischen Imperativ der zenitistischen Dichterschule“ den ich mir die Freiheit
nahm, im Frühling 1922 zu veröffentlichen, zum Schrecken aller Serben und übrigen
großen Nationen ohne zenitistischen Geist.
Von diesen Tagen datiert objektiv die erste Revolution in der gesamten
anämischen und elektrischen Poesie (und in den übrigen Kunstgefilden) aller Süd-
Slaven, ohne Anerkennung von irgendwelcher Seite, bis heute. Tant mieux!
Bestimmt: es gibt keinen großen Künstler, Dichter oder Philosophen, der nicht
den Keim oder den Trieb des Zenitismus in sich trägt, weil der Zenitismus aus
sich selbst entsprießt und weil er kein künstliches Erzeugnis moderner Bourgeois-
Reklame noch weniger das Erzeugnis irgendwelcher imperialistischer Kultur-
Spekulation ist.
Hier zehn Punkte auf die Tafel, die keine Befehle, bloß allgemeine Prinzipien
sind:
1. Zenitismus ist Erweckung des Elementaren und der vitalen Arbeitstriebe, die
allen Menschen mitgeboren sind.
2. Zenitismus weckt im Menschen alles, was allgemein menschlich, alles was
überpersönlich und alles was dem Barbargenie verwandt ist.
3. Zenitismus ist wegen seiner Elementarität und kreativen Syntetik untrennbar
von all jenen, die Großes und Neues schaffen, die für die kommende Mensch-
heit arbeiten.
*) Wanum = Serbisch-zenitistisches Wort, das in Übersetzung heißt: außerhalb der Vernunft.
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So, nach all diesen tanzte schließlich auch der Zenitismus, wie ein wahnsinniger
und phantomer Tänzer auf balkanischem brennenden Strahl, des „genialen
Wanums“.*)
Unser Wort in der neuen Kunst und in der neuen Menagerie von „Ismen“ war
magisch, war neu und war das Letzte. Wie gewöhnlich das Letzte, aber diesmal
in den ersten Reihen stehend: tatkräftig!
Nur einige Worte in Verbindung mit diesem letzten und abschließenden „Ismus“
einer anschwellenden Epoche, da es der einzige „Ismus“ von eminent nachkriegs-
zeitlichem Charakter ist.
Energetik des Schaffens ist der Puls des Zenitismus, der entschlossen die
Synthetisierung aller Phänomene in den höchsten Grundformen des Lebens und
der Welt verlangt und sucht.
Nennen wir diesen Schöpfungstrieb: Energetischer Imperativ, neben dem
„Kategorischen Imperativ der zenitistischen Dichterschule“ den ich mir die Freiheit
nahm, im Frühling 1922 zu veröffentlichen, zum Schrecken aller Serben und übrigen
großen Nationen ohne zenitistischen Geist.
Von diesen Tagen datiert objektiv die erste Revolution in der gesamten
anämischen und elektrischen Poesie (und in den übrigen Kunstgefilden) aller Süd-
Slaven, ohne Anerkennung von irgendwelcher Seite, bis heute. Tant mieux!
Bestimmt: es gibt keinen großen Künstler, Dichter oder Philosophen, der nicht
den Keim oder den Trieb des Zenitismus in sich trägt, weil der Zenitismus aus
sich selbst entsprießt und weil er kein künstliches Erzeugnis moderner Bourgeois-
Reklame noch weniger das Erzeugnis irgendwelcher imperialistischer Kultur-
Spekulation ist.
Hier zehn Punkte auf die Tafel, die keine Befehle, bloß allgemeine Prinzipien
sind:
1. Zenitismus ist Erweckung des Elementaren und der vitalen Arbeitstriebe, die
allen Menschen mitgeboren sind.
2. Zenitismus weckt im Menschen alles, was allgemein menschlich, alles was
überpersönlich und alles was dem Barbargenie verwandt ist.
3. Zenitismus ist wegen seiner Elementarität und kreativen Syntetik untrennbar
von all jenen, die Großes und Neues schaffen, die für die kommende Mensch-
heit arbeiten.
*) Wanum = Serbisch-zenitistisches Wort, das in Übersetzung heißt: außerhalb der Vernunft.
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