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Dannehl, Jens
Siegelschäden und ihre Konservierung und Restaurierung. Am Beispiel der Urkunden eines geistlichen westfälischen Kapitels aus dem nordrhein-westfälischen Staatsarchiv in Münster (zugl.: Dipl.-Arbeit, Köln 1993) — Köln, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.2052#0031

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cum filo canapis)28). Goldbullen, sowohl kaiserliche, wie auch
päpstliche wurden immmer mit einer Seidenschnur befestigt,
über die Farbe der Schnüre lassen sich anscheinend für das 13.
und 14. Jahrhundert keine eindeutigen Aussagen treffen; Kittel
schreibt, daß sie bei Wolle und Hanf meist blau und rot, bei
Seide oft rot, gelb oder grün gewesen seien, aber keine heral-
dische Ordnung abzuleiten sei29). Bresslau merkt an, daß ab
1355 unter Karl IV. schwarz-gelbe Schnüre für die Urkunden
verwendet wurden (Wappenfarben der deutschen Könige) und
Friedrich III. (1440-1493) hängte sein Majestätssiegel an rote
bzw. entsprechend der österreichischen Farben rot-weiße
Seidenschnüre30>.

Bei der Anbringung der Hängesiegel wurde die Rangordnung der
Siegler beachtet, die von links ausgehend sinkt; es ist aber
auch möglich, daß der Ranghöchste in der Mitte der Plica sie-
gelt und die nachfolgenden Ränge sich seitlich verteilen31).
Zur Erleichterung der Anbringung sind z.T. die Namen der
Siegler über dem Einschnitt der Presse! vermerkt.

28> BRESSLAU 1931, S.588f.

29) KITTEL 1970, S.181f.

30> BRESSLAU 1931, S.590ff.

31) KITTEL 1970, S.182
 
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