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Dannehl, Jens
Siegelschäden und ihre Konservierung und Restaurierung. Am Beispiel der Urkunden eines geistlichen westfälischen Kapitels aus dem nordrhein-westfälischen Staatsarchiv in Münster (zugl.: Dipl.-Arbeit, Köln 1993) — Köln, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.2052#0107

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107

10.1. MIKROCHEMISCHE ANALYSEN

Mit mikrochemischen Analysemethoden werden vorwiegend anorga-
nische, mineralische Bestandteile, wie Pigmente, Salze und
ähnliches untersucht158). Seltener werden sie auch zur Identi-
fizierung von organischen Substanzen, wie Bindemitteln oder
Farbstoffen, herangezogen, da diese oft als Mischung ähnlicher
Verbindungen vorliegen. Die mikrochemische Analyse erfolgt in
der Regel unter dem Mikroskop, wobei unter Hinzufügung von
bestimmten Reagenzien charakteristische Nachweisreaktionen auf
einzelne Ionen durchgeführt werden, die in der Substanz ent-
halten sind. Diese charakteristischen Reaktionen beruhen auf
Verfärbungen, typische Kristallbildungen oder auf einer auf-
fälligen Zersetzung der Probe, z.B. unter Gasentwicklung.
Neben den Reagenzien und dem Mikroskop benötigt man zur Durch-
führung der mikrochemischen Analysen noch verschiedene Glas-
kapillare, Pipetten, Objektträger, u.a., sowie Präpariernadeln
und ein Skalpell zur Probenentnahme.

Die zu untersuchenden Wachsproben (0,01-0,02g) wurden zunächst
in Chloroform gelöst, das sich hier als das geeignetste
Lösungsmittel erwies, da sich bei den in Terpentin gelösten
Proben später z.T. Probleme bei der Mischbarkeit mit den Nach-
weisreagenzien ergaben. Die gelösten Proben wurden zentrifu-
giert, um ein Absetzen der Pigmente von der gelösten Wachs-
fraktion zu erreichen, die abpipettiert wurde. Das Sediment
mit den Pigmenten wurde nochmals mit Chloroform versetzt, zen-
trifugiert und abpipettiert, um möglichst wenige Verunreini-
gungen bei den Pigmenten zu erhalten, die dann analysiert
werden konnten.

158> MATTEINI 1990, S.47.
 
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