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Dannehl, Jens
Siegelschäden und ihre Konservierung und Restaurierung. Am Beispiel der Urkunden eines geistlichen westfälischen Kapitels aus dem nordrhein-westfälischen Staatsarchiv in Münster (zugl.: Dipl.-Arbeit, Köln 1993) — Köln, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.2052#0128

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128

11.3. WÖLLFERf SCHE LÖSUNG

Die Wöllfert'sche Lösung, aus Terpentin» Benzin, Bienenwachs

und Kolophonium bestehend, wurde 1939 von dem Archivar Heinz
Wöllfert vorgestellt181)» Seitdem wird sie wahrscheinlich in
allen deutschen Restaurierungswerkstätten zur Festigung und
Regenerierung von Wachssiegeln benutzt, da sie in poröses
Wachs sehr schnell eindringt und von ihrer Zusammensetzung her
dem Siegelwachs sehr nahe kommt.

Vielfach wird aber auch der Verdacht geäußert, daß das Benzin
und Terpentin der Lösung auch die Siegeloberfläche mit anlösen
und anquellen können, besonders bei Siegeln mit einer noch
einigermaßen intakten Oberfläche, in die die Lösung nicht
sofort eindringen kann.

An hellen Siegeln konnte zudem die Beobachtung gemacht werden,
daß sie nach der Behandlung mit der Lösung eine gelbliche,
glasartig-transparente Erscheinung bekommen (Abb, 48),

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Abb. 48: 1970 mit Wöllfert'scher Lösung behandeltes Siegel,

181> WÖLLFERT 1939
 
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