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Dannehl, Jens
Siegelschäden und ihre Konservierung und Restaurierung. Am Beispiel der Urkunden eines geistlichen westfälischen Kapitels aus dem nordrhein-westfälischen Staatsarchiv in Münster (zugl.: Dipl.-Arbeit, Köln 1993) — Köln, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.2052#0124

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124

11. UNTERSUCHUNGEN ZUR WIRKSAMKEIT VERSCHIEDENER
KONSERVIERUNGSLÖSUNGEN

Einige der in Kapitel 6.1.3. vorgestellten Konservierungs-
lösungen wurden auf ihr Eindringverhalten in Risse und in die
Oberfläche des Wachses näher untersucht, um eine Aussage über
die Zweckmäßigkeit Ihrer Anwendung zur Konservierung eines
Wachsslegels treffen zu können.

Für die Untersuchungen wurden Wachsscheiben178) auf eine
Papierunterlage gegossen. Diese Scheiben (1m folgenden
>Muster< genannt) wurden im gefrorenen Zustand mehrfach ge-
brochen, um ein geschädigtes, angebrochenes Siegel zu simulie-
ren. Diese Muster wurden nun mit den verschiedenen Lösungen
bestrichen bzw. 1m Vakuumbad behandelt.

Eine Veränderung der Wachsstruktur konnte aber bei fast allen
Lösungen unter dem Mikroskop weder an der Wachsobefläche, noch
im Querschnitt beobachtet werden. Auch eine zweiwöchige Licht-
alterung führte zwar zu einem sichtbaren Verblassen der Pro-
ben, eine Strukturveränderung war aber auch jetzt nicht zu be-
merken.

Um das Oberflächen- und Eindringverhalten der Lösungen besser
beurteilen zu können, wurden diese Lösungen vor dem Auftrag
auf die Muster mit Fluoresceln und Eosin eingefärbt. Bei Be-
trachtung im Mikroskop unter UV-L1cht leuchten diese Farb-
stoffe auf.

Außer den Musterscheiben wurden zudem noch einige Siegelfrag-
mente mit angefärbter Schellack- und Mastixlösung, mit Wöll-
fert'scher Lösung, sowie mit Nitrolack als Beispiel für ein
halbsynthetisches Überzugs- und Festigungsmittel behandelt, um

178> Bienenwachs, vermischt mit etwa 2% Kolophonium.
 
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