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Dannehl, Jens
Siegelschäden und ihre Konservierung und Restaurierung. Am Beispiel der Urkunden eines geistlichen westfälischen Kapitels aus dem nordrhein-westfälischen Staatsarchiv in Münster (zugl.: Dipl.-Arbeit, Köln 1993) — Köln, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.2052#0145

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besitzen, so daß eine Luftzirkulation stattfinden kann.
Zwar meint Wöllfert, man solle die Urkunden 1n Ihre alten
Brüche falten, doch bei Druck werden gerade die Brüche stark
belastet und bei jeder Benutzung wird die Urkunde auselnander-
und wieder zusammengefaltet, welches dem z.T. recht spröden
Pergament nicht gut bekommt.

Daher Ist es sinnvoll, im Zuge einer Urkundenrestaurierung die
Urkunde direkt plan zu legen und auch plan aufzubewahren.
Eine Hegende Aufbewahrung kann 1n großen Kartons erfolgen,
die Urkunden können mit MeHnexstreifen o.a. gegen Verrutschen
gesichert werden und die Siegel werden in Ronden aus
Pappstreifen gegen Anelnanderschlagen geschützt (Abb. 67).
Polsterungen sollte man aufgrund Ihrer meist hygroskopischen
Wirkung nicht verwenden, wie die Erfahrungen mit den 1n Säck-
chen eingenähten Siegel gezeigt haben.

Man kann die Urkunden aber auch in sogenannten Planorama-
schränken lagern, deren Schubladenböden aus Kunststoff be-
stehen. Die Urkunde Ist in der Schublade fixiert, so daß die
gesamte Schublade dem Benutzer vorgelegt werden kann und die
Urkunde selbst nicht berührt wird184>.

In ähnlicher Weise funktioniert die Fixierung der Urkunden
zwischen Kunststoffollen in einer Klemmschiene. Die Urkunde
hängt dabei 1n der Schiene, die Siegel hängen 1n Kunststoff-
ronden, die das Siegel vor Druck und Anelnanderschlagen
schützen. Die beiden letztgenannten Methoden sind aufgrund der
Anschaffung der Kunststofftaschen und der Spezlalschränke
ziemlich teuer. Daher Ist die horizontale Lagerung in Kartons
noch am preisgünstigsten (Abb. 67).

184> vgl. JOESTER 1983.
 
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