DOI Heft:
Nr. 46 (11. November)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.61939#0370
Seite 366.
Antiquitäten-Zeitung in Stuttgart, Zentral-Organ für Sammelwesen und Alterthumskunde.
dir. 46.
Enoch Pratt Free Library in Baltimore mit 4,300,000
Mk.' von ihrem Gründer, die Library Company in
Philadelphia von ihrem Stifter Dr. Rusch 4,250,000
Mk. die Bibliothek der Columbia-Bibliothek in New-
Jork von dem Präsidenten Low die Summe von 4
Millionen Mark.
Kurze Notizen.
Kein Rembrandt-Museum. Die Nachricht, welche
von Amsterdam kam, daß nämlich dort ein großes
Rembrandt-Museum begründet werden solle, erweist sich
als unrichtig.
Karrikaturen. Wer sich für die Kunst der Karri-
katuren interessirt, findet eine gute Ausstellung, die „an-
derthalb Jahrhundert englischer humoristischer Kunst von
Hogarth bis heute" illustriren soll, in der großen Galerie
der „l?ino L.rt 8oeiet^" in New-Bondstreet, London.
Todesfälle.
In Amsterdam starb in Folge eines Blutsturzes
der Direktor des Reichsmuseums, Fr. D. O. Obreen.
— Am 27. Okt. starb in Graz Theodor Unger,
einer der bedeutendsten Münzensammler Oesterreichs.
Anekdoten.
Der Schuldenbuckel. Ein Viehpächter, Jsak
Gobble mit Namen, war wegen einer kleinen Schuld
verklagt worden. Er erkannte die Schuld an, meinte
aber, er könne nichts bezahlen, weil er nichts habe.
„Sie haben doch Kühe", meinte der Richter.
„Nein, ich lebe wohl von ein paar Kühen, aber sie
sind nicht mein."
„Weshalb?"
„Ich habe sie noch nicht bezahlt, sie sind also nicht
mein."
„Sie haben auch einen Wagen und ein Pferd."
„Ja, aber diese gehören mir auch nicht; den Wagen
borge ich und die Pferde leiht mir mein Bruder."
„Sie handeln mit Naturalien."
„Allerdings, aber nicht für meine Rechnung. Ich
kaufe und verkaufe für Mr. Radcliffe."
„Nie habe ich einen unverschämteren Borger ge-
sehen," brauste der Richter auf, „hören Sie wohl, Mann,
der nichts hat, wenn Sie binnen einem Monat die
Schuld nicht bezahlt haben, so werden Sie auch eine
Wohnung finden, die nicht Ihr Eigenthum ist."
Humoristisches.
Der Fachmann. Frau: „Heinrich, unsere Kinder
brauchen neue Kleider, besonders die beiden ältesten, steh'
sie Dir nur an!"
Professor: „Allerdings, die älteren Jahrgänge haben
etwas defekte Einbände."
Gedankenperlen.
Ich finde und habe immer gefunden, daß sich ein
Buch gerade vorzugsweise zu einem Geschenk eignet.
Man liest es oft, man kehrt oft dazu zurück; man naht
sich ihm, aber in ausgewählten Momenten, braucht es
nicht wie eine Tasse, ein Glas, einen Hausrath, in jedem
gleichgültigen Moment des Lebens, und erinnert sich so im-
mer des Freundes im Augenblicke eines würdigen Genusses.
(W. v. Humboldt.)
Alte Kupferstiche.
Soeben erschienen:
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Sammlung von Portraits und. geschicht-
lichen Darstellungen aller Nationen aus
der Zeit der französischen Revolution und
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als unrichtig.
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katuren interessirt, findet eine gute Ausstellung, die „an-
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verklagt worden. Er erkannte die Schuld an, meinte
aber, er könne nichts bezahlen, weil er nichts habe.
„Sie haben doch Kühe", meinte der Richter.
„Nein, ich lebe wohl von ein paar Kühen, aber sie
sind nicht mein."
„Weshalb?"
„Ich habe sie noch nicht bezahlt, sie sind also nicht
mein."
„Sie haben auch einen Wagen und ein Pferd."
„Ja, aber diese gehören mir auch nicht; den Wagen
borge ich und die Pferde leiht mir mein Bruder."
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spießer, schädelächt, aufges-, Mk. 8.—. I
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