7. Klinisch-psychologische Intervention
vor Schädigungen geschützt werden. Dazu soll der Behandelnde seine Fähigkeiten und
Kenntnisse einsetzen. Zugleich ist jedoch die naheliegende Gefahr zu vermeiden, sich
in den eigenen Möglichkeiten zu überschätzen (als "Heiler", "Guru", "Psychotech-
niker" oder aufopferungsvoller "Helfer") und zu massiv in die Angelegenheiten des
Klienten einzudringen. Berater und Therapeuten geraten darüber hinaus in das Di-
lemma, daß mit einem Zuviel an Professionalisierung wie mit einem Zuviel an per-
sönlichem Engagement die Wirksamkeit der Hilfe nachlassen kann. Die Rolle verlangt
also eine reflektierte Haltung, um den richtigen Weg zwischen persönlicher Beteili-
gung und Abgeben der Verantwortung zu finden. Verstärkt treten derartige Probleme
in intensiven und langzeitigen Behandlungsansätzen wie in der Psychotherapie auf
(vgl. Kap. 10.5.).
Die Professionalisierung der psychologischen Hilfe bringt die Gefahr mit sich, die
Probleme aus dem Lebenszusammenhang der betroffenen Person herauszulösen. Da-
mit kann nicht nur der soziale und kulturelle Kontext der Problematik aus dem Auge
verloren, sondern dazu beigetragen werden, den Klienten gegenüber seinem Lebens-
raum zu entfremden. Aus diesen Gründen sollte jeweils sorgfältig überprüft werden,
ob tatsächlich eine professionelle Hilfe erforderlich ist oder ob nicht andere Möglich-
keiten aus dem unmittelbaren Lebensumfeld der Betroffenen geeigneter wären.
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vor Schädigungen geschützt werden. Dazu soll der Behandelnde seine Fähigkeiten und
Kenntnisse einsetzen. Zugleich ist jedoch die naheliegende Gefahr zu vermeiden, sich
in den eigenen Möglichkeiten zu überschätzen (als "Heiler", "Guru", "Psychotech-
niker" oder aufopferungsvoller "Helfer") und zu massiv in die Angelegenheiten des
Klienten einzudringen. Berater und Therapeuten geraten darüber hinaus in das Di-
lemma, daß mit einem Zuviel an Professionalisierung wie mit einem Zuviel an per-
sönlichem Engagement die Wirksamkeit der Hilfe nachlassen kann. Die Rolle verlangt
also eine reflektierte Haltung, um den richtigen Weg zwischen persönlicher Beteili-
gung und Abgeben der Verantwortung zu finden. Verstärkt treten derartige Probleme
in intensiven und langzeitigen Behandlungsansätzen wie in der Psychotherapie auf
(vgl. Kap. 10.5.).
Die Professionalisierung der psychologischen Hilfe bringt die Gefahr mit sich, die
Probleme aus dem Lebenszusammenhang der betroffenen Person herauszulösen. Da-
mit kann nicht nur der soziale und kulturelle Kontext der Problematik aus dem Auge
verloren, sondern dazu beigetragen werden, den Klienten gegenüber seinem Lebens-
raum zu entfremden. Aus diesen Gründen sollte jeweils sorgfältig überprüft werden,
ob tatsächlich eine professionelle Hilfe erforderlich ist oder ob nicht andere Möglich-
keiten aus dem unmittelbaren Lebensumfeld der Betroffenen geeigneter wären.
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