8. Prävention psychischer Störungen
Bewältigungsmöglichkeiten einhergehen (Albee, 1987; Cahill, 1983; Heller, 1990;
Hurrelmann et al., 1987; Joffe & Albee, 1981a; Edwards et al., 1990; Seidman,
1988; Swift & Weirich, 1987). Obgleich der überwiegende Teil entsprechender Vor-
schläge auf reiner Programmatik beruht, lassen sich einige grundsätzliche Zugänge
der politisch orientierten Prävention ausmachen. Zu unterscheiden sind Ansätze, die
Parteilichkeit verlangen, von solchen, bei denen dies geradezu kontraindiziert ist. In-
nerhalb der Gruppe der parteilichen Interventionen geht es entweder um die Beratung
von politischen Entscheidungsträgern oder um die von Basisbewegungen, oppositio-
nellen Kräften und von Minderheiten (Meissen & Cipriani, 1984).
Die Beratung von politischen Entscheidungsinstanzen verlangt in der Regel eine
gewisse Loyalität gegenüber den Auftraggebern. Sie umfaßt die Bereitschaft, sozial-
wissenschaftlich begründete Daten für folgende Belange zur Verfügung zu stellen: (a)
um den Bedarf für sozialpolitische Programme erkennen zu können, (b) um den Grad
der Akzeptanz für entwickelte, aber noch nicht umgesetzte Programme einzuschätzen,
(c) um Hinweise auf mögliche Störgrößen bei der Implementation und Durchführung
neuer politischer Initiativen zu erhalten und um (d) die Effizienz von politischen Pro-
grammen zu überprüfen (Davis, 1982; Meissen & Cipriani, 1984). Aus sozialwissen-
schaftlicher Sicht sind solche Maßnahmen vor allem geeignet, um z.B. die Kurzzeit-
effekte von verhaltenstheoretisch konzipierten Programmen zum Umweltschutz zu
stabilisieren (z.B. Becker & Minsel, 1986; Fietkau, 1985; Levin, 1983; Olsen &
Joerges, 1983; Winne« et al., 1991).
Sollen Basisbewegungen initiiert und unterstützt werden, dann ist eine andere Art
von Parteilichkeit gefragt. Zumindest sind die Aufgaben ohne ein intensives Engage-
ment nicht zu lösen, wenn die Interessen von Minderheiten, Randgruppen, Benachtei-
ligten etc. vertreten werden sollen. Dies gilt insbesondere deshalb, weil in der Regel
die für die Beratung notwendigen Ressourcen, Expertisen und Strukturen nicht vor-
handen sind (Meissen & Cipriani, 1984). Die Versuche, politische Initiativen zu stüt-
zen, haben ihre Tradition in der (konfliktorientierten) Gemeinwesenarbeit und wer-
den seit einiger Zeit mit dem Begriff des Empowerment oder der Befähigung zur
Partizipation verknüpft. Meistens handelt es sich bei entsprechenden Programmen
um überschaubare Vorhaben, bei denen man sozial Benachteiligten hilft, sich selbst zu
organisieren und zu artikulieren (Cochran, 1987; Cowen, 1986; Rohe, 1985). Im
deutschsprachigen Bereich liegen z.B. Erfahrungen darüber vor, wie mit ökopsycho-
logisch orientierten Programmen die Interessen von Mietern gestärkt werden können
(Belschner, 1989).
Meissen und Cipriani (1984) schlagen vor, Bürgerinitiativen dadurch zu unterstüt-
zen, daß zunächst Daten über vergleichbare Projekte gesammelt werden. Dabei sollen
die möglichen Wirkungen auf Individuen, auf ihre Einstellungen, auf ihren "Sense of
Community", auf die sozialen Unterstützungspotentiale und auch auf soziostrukturelle
Folgen, wie z.B. Arbeitslosigkeit und Verteuerungen, zusammengestellt werden. Da-
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Bewältigungsmöglichkeiten einhergehen (Albee, 1987; Cahill, 1983; Heller, 1990;
Hurrelmann et al., 1987; Joffe & Albee, 1981a; Edwards et al., 1990; Seidman,
1988; Swift & Weirich, 1987). Obgleich der überwiegende Teil entsprechender Vor-
schläge auf reiner Programmatik beruht, lassen sich einige grundsätzliche Zugänge
der politisch orientierten Prävention ausmachen. Zu unterscheiden sind Ansätze, die
Parteilichkeit verlangen, von solchen, bei denen dies geradezu kontraindiziert ist. In-
nerhalb der Gruppe der parteilichen Interventionen geht es entweder um die Beratung
von politischen Entscheidungsträgern oder um die von Basisbewegungen, oppositio-
nellen Kräften und von Minderheiten (Meissen & Cipriani, 1984).
Die Beratung von politischen Entscheidungsinstanzen verlangt in der Regel eine
gewisse Loyalität gegenüber den Auftraggebern. Sie umfaßt die Bereitschaft, sozial-
wissenschaftlich begründete Daten für folgende Belange zur Verfügung zu stellen: (a)
um den Bedarf für sozialpolitische Programme erkennen zu können, (b) um den Grad
der Akzeptanz für entwickelte, aber noch nicht umgesetzte Programme einzuschätzen,
(c) um Hinweise auf mögliche Störgrößen bei der Implementation und Durchführung
neuer politischer Initiativen zu erhalten und um (d) die Effizienz von politischen Pro-
grammen zu überprüfen (Davis, 1982; Meissen & Cipriani, 1984). Aus sozialwissen-
schaftlicher Sicht sind solche Maßnahmen vor allem geeignet, um z.B. die Kurzzeit-
effekte von verhaltenstheoretisch konzipierten Programmen zum Umweltschutz zu
stabilisieren (z.B. Becker & Minsel, 1986; Fietkau, 1985; Levin, 1983; Olsen &
Joerges, 1983; Winne« et al., 1991).
Sollen Basisbewegungen initiiert und unterstützt werden, dann ist eine andere Art
von Parteilichkeit gefragt. Zumindest sind die Aufgaben ohne ein intensives Engage-
ment nicht zu lösen, wenn die Interessen von Minderheiten, Randgruppen, Benachtei-
ligten etc. vertreten werden sollen. Dies gilt insbesondere deshalb, weil in der Regel
die für die Beratung notwendigen Ressourcen, Expertisen und Strukturen nicht vor-
handen sind (Meissen & Cipriani, 1984). Die Versuche, politische Initiativen zu stüt-
zen, haben ihre Tradition in der (konfliktorientierten) Gemeinwesenarbeit und wer-
den seit einiger Zeit mit dem Begriff des Empowerment oder der Befähigung zur
Partizipation verknüpft. Meistens handelt es sich bei entsprechenden Programmen
um überschaubare Vorhaben, bei denen man sozial Benachteiligten hilft, sich selbst zu
organisieren und zu artikulieren (Cochran, 1987; Cowen, 1986; Rohe, 1985). Im
deutschsprachigen Bereich liegen z.B. Erfahrungen darüber vor, wie mit ökopsycho-
logisch orientierten Programmen die Interessen von Mietern gestärkt werden können
(Belschner, 1989).
Meissen und Cipriani (1984) schlagen vor, Bürgerinitiativen dadurch zu unterstüt-
zen, daß zunächst Daten über vergleichbare Projekte gesammelt werden. Dabei sollen
die möglichen Wirkungen auf Individuen, auf ihre Einstellungen, auf ihren "Sense of
Community", auf die sozialen Unterstützungspotentiale und auch auf soziostrukturelle
Folgen, wie z.B. Arbeitslosigkeit und Verteuerungen, zusammengestellt werden. Da-
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