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Bastine, Reiner [Hrsg.]
Klinische Psychologie (Band 2): Klinische Psychodiagnostik, Prävention, Gesundheitspsychologie, Psychotherapie, psychosoziale Intervention — Stuttgart, Berlin, Köln, 1992

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.16130#0394

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12. Psychosoziale Intervention und Anwendungsfelder der Klinischen Psychologie

sozialen Versorgung und Sicherung übernehmen Laien vermutlich im Vorfeld profes-
sioneller Hilfe, wo sie nicht selten eine Hospitalisierung verhindern helfen. Es handelt
sich dabei um eine Art Kriseninterventionim Vorfeld, in der sich soziale Unterstützung
gleichsam als Puffer zwischen Krise und professionelle Unterstützung schiebt
(Gottlieb, 1983; vgl. Kap. 8. "Prävention'').

Die von Laien und Bezugspersonen eingesetzten Hilfeformen sind denen der pro-
fessionellen Krisenintervention zumeist sehr ähnlich (Gottlieb, 1978; Nestmann,
1988b): Sie reichen von personzentrierten Gesprächen (Zuhören, Verständnis zeigen,
Wertschätzung und Anteilnahme signalisieren, Ermutigen usw.) über psychoedukative
Beratung und Einflußnahme (Informationen, Rat und Direktiven geben; von eigenen
Erfahrungen berichten; Materialien und Dienstleistungen zur Verfügung stellen usw.)
bis hin zur direkten Fremdbestimmung und Stellvertretung (Übernahme der Sachan-
waltschaft für den Betroffenen gegenüber Personen und Institutionen in unter-
schiedlichen Belangen). Jedoch: So wünschenswert die Pufferwirkung durch soziale
Unterstützung auf den ersten Blick erscheint, manchmal kann sie eine sinnvolle pro-
fessionelle Intervention auch zum Nachteil des Betroffenen verzögern.

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