12.5. Rehabilitation
einschränken, unterstreichen die inzwischen vorliegenden Befunde, daß rehabilitative
Maßnahmen erfolgreich und effektiv sein können (vgl. Koch & Barth, 1991). So zei-
gen Ergebnisse beispielsweise eine Reduktion der Arbeitsunfähigkeitszeiten in den er-
sten drei Jahren nach medizinischer Rehabilitation um 30 bis 60 Prozent gegenüber
dem gleichen Zeitraum vor stationärer Heilbehandlung (Beck et al., 1984; Kaufmann,
1976), eine Überlegenheit rehabilitativer Maßnahmen gegenüber ambulanten Behand-
lungen (z.B. Singer & Schieler, 1982; Weber & Müller, 1977) sowie eine Vermei-
dung bzw. ein Hinauszögern vorzeitiger Berentung (Schwarze, 1977).
12.5.2. Klinische Psychologen in der Rehabilitation
Den (Klinischen) Psychologen fallen eine Reihe von Tätigkeiten zu, mit denen sie ei-
genverantwortlich und in der Zusammenarbeit mit einer ganzen Reihe unterschiedli-
cher Berufsgruppen (vgl. Wöhrl, 1988) die Rehabilitationsmaßnahmen konzeptuell
vorbereiten, adaptiv strukturieren und individuell absichern und evaluieren helfen. Sie
liegen vor allem in den Bereichen (a) Diagnostik und Prognose, (b) psychologische
Beratung und Therapie, (c) Ausbildung und Supervision anderer Professionen in der
Rehabilitation, (d) Beratung und Betreuung von Angehörigen und Familien der Reha-
bilitanden, (e) Initiiierung und Betreuung von Selbsthilfegruppen sowie (f) Evaluation
und Öffentlichkeitsarbeit.
Je nach Art der Einrichtung oder auch der Behinderung übernimmt der Psychologe im
Rehabilitationsteam mehr oder weniger umfangreiche Aufgaben im Bereich der
(Behinderungs-)Diagnostik, die für den gesamten Rehabilitationsprozeß immer wieder
als Referenz herangezogen wird (vgl. Reihl, 1988; Pfluger-Jakob & Plaum, 1988)
- als Entscheidungshilfe für die Auswahl und Festlegung individueller Rehabilitationsziele und zur Be-
stimmung der Möglichkeiten und Begrenzungen für ihre Ausdifferenzierung in mehrdimensionalen
Behandlungsplänen (Eignungsdiagnostik);
- als Statusdiagnostik u.a. für eine Beurteilung noch vorhandener Diskrepanzen zwischen intendierten
und erreichten spezifischen und allgemeinen Rehabilitationszielen;
- als Prognostik für eine kontinuierliche Abstimmung von Zielen, Struktur, Umfang und Sukzession
individueller und kontextueller Rehabilitationsmaßnahmen; schließlich
- zur Evaluation (bisheriger) allgemeiner und spezifischer Rehabilitationsmaßnahmen vor allem mit
Blick auf die Notwendigkeit ihrer Korrektur.
Ein weiterer Bereich psychologischer Tätigkeit liegt in der psychotherapeutischen
Unterstützung des Rehabilitationsprozesses (Hensle, 1982; Janzowski, 1988; Wiedl,
1982). Mit der Behinderung ist zumeist eine abrupte Unterbrechung der Lebensläufe
und Zukunftsplanungen der Betroffenen verbunden, ein sozialer Abstieg ist eingetre-
ten oder muß befürchtet werden, Mobilität und Leistungsfähigkeit sind erheblich ein-
geschränkt. Veränderungen im sozialen Zusammenleben mit Angehörigen, Kollegen,
Nachbarn und Freunden sind zu erwarten und zumeist mit erheblichen Veränderungen
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einschränken, unterstreichen die inzwischen vorliegenden Befunde, daß rehabilitative
Maßnahmen erfolgreich und effektiv sein können (vgl. Koch & Barth, 1991). So zei-
gen Ergebnisse beispielsweise eine Reduktion der Arbeitsunfähigkeitszeiten in den er-
sten drei Jahren nach medizinischer Rehabilitation um 30 bis 60 Prozent gegenüber
dem gleichen Zeitraum vor stationärer Heilbehandlung (Beck et al., 1984; Kaufmann,
1976), eine Überlegenheit rehabilitativer Maßnahmen gegenüber ambulanten Behand-
lungen (z.B. Singer & Schieler, 1982; Weber & Müller, 1977) sowie eine Vermei-
dung bzw. ein Hinauszögern vorzeitiger Berentung (Schwarze, 1977).
12.5.2. Klinische Psychologen in der Rehabilitation
Den (Klinischen) Psychologen fallen eine Reihe von Tätigkeiten zu, mit denen sie ei-
genverantwortlich und in der Zusammenarbeit mit einer ganzen Reihe unterschiedli-
cher Berufsgruppen (vgl. Wöhrl, 1988) die Rehabilitationsmaßnahmen konzeptuell
vorbereiten, adaptiv strukturieren und individuell absichern und evaluieren helfen. Sie
liegen vor allem in den Bereichen (a) Diagnostik und Prognose, (b) psychologische
Beratung und Therapie, (c) Ausbildung und Supervision anderer Professionen in der
Rehabilitation, (d) Beratung und Betreuung von Angehörigen und Familien der Reha-
bilitanden, (e) Initiiierung und Betreuung von Selbsthilfegruppen sowie (f) Evaluation
und Öffentlichkeitsarbeit.
Je nach Art der Einrichtung oder auch der Behinderung übernimmt der Psychologe im
Rehabilitationsteam mehr oder weniger umfangreiche Aufgaben im Bereich der
(Behinderungs-)Diagnostik, die für den gesamten Rehabilitationsprozeß immer wieder
als Referenz herangezogen wird (vgl. Reihl, 1988; Pfluger-Jakob & Plaum, 1988)
- als Entscheidungshilfe für die Auswahl und Festlegung individueller Rehabilitationsziele und zur Be-
stimmung der Möglichkeiten und Begrenzungen für ihre Ausdifferenzierung in mehrdimensionalen
Behandlungsplänen (Eignungsdiagnostik);
- als Statusdiagnostik u.a. für eine Beurteilung noch vorhandener Diskrepanzen zwischen intendierten
und erreichten spezifischen und allgemeinen Rehabilitationszielen;
- als Prognostik für eine kontinuierliche Abstimmung von Zielen, Struktur, Umfang und Sukzession
individueller und kontextueller Rehabilitationsmaßnahmen; schließlich
- zur Evaluation (bisheriger) allgemeiner und spezifischer Rehabilitationsmaßnahmen vor allem mit
Blick auf die Notwendigkeit ihrer Korrektur.
Ein weiterer Bereich psychologischer Tätigkeit liegt in der psychotherapeutischen
Unterstützung des Rehabilitationsprozesses (Hensle, 1982; Janzowski, 1988; Wiedl,
1982). Mit der Behinderung ist zumeist eine abrupte Unterbrechung der Lebensläufe
und Zukunftsplanungen der Betroffenen verbunden, ein sozialer Abstieg ist eingetre-
ten oder muß befürchtet werden, Mobilität und Leistungsfähigkeit sind erheblich ein-
geschränkt. Veränderungen im sozialen Zusammenleben mit Angehörigen, Kollegen,
Nachbarn und Freunden sind zu erwarten und zumeist mit erheblichen Veränderungen
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