Baumeister: das Architektur-Magazin — 10.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.55686#0017
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Heft 1
DOI Artikel:Rimmele, Fridolin: Fabrikneubau Bosch in Stuttgart: Architekten: K. Bauräte Heim & Früh
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DER BAUMEISTER . 1911 OKTOBER.
9
die hohen Kosten des notwendigen Aufkaufs der bestehenden
Häuser und angrenzenden Grundstücke. Haus um Haus des
dortigen Strassenviertels fällt, um den Erweiterungsbauten der
Fabrik, die als Werkstatt der Feinmechanik eine Belästigung
der Nachbarschaft nicht bedeutet, Platz zu machen. Und diese
neuen Häuser sind keineswegs bloss nüchterne Zweckmässig-
keitsbauten; sie tragen vielmehr ihrer städtischen Lage und
Umgebung vollkommen Rechnung. So ist der erste grosse
Erweiterungsbau, dessen Erstellung mit der Zeit der württem-
bergischen Bauausstellung 1908 zusammenfällt, architektonisch
so glücklich gestaltet, dass er für den städtischen Fabrikbau
dieser Art als vorbildlich bezeichnet werden kann. Er ist wie
auch die späteren Neubauten, vollständig in Eisenbeton erstellt.
Da die innere Einrichtung der Gebäude einem künftigen Wech-
sel wohl nicht unterworfen sein dürfte, mag dies mit Vorteil
geschehen sein. Jedenfalls wurde bei dieser Bauart durch
die Ermöglichung grosser Oeffnungen die bei der beträcht-
lichen Tiefe der Arbeitssäle notwendige Lichtzufuhr reichlich
gewonnen.
Die Hoffassaden sind schlicht und einfach gehalten. Sie
zeigen die rein konstruktiven Formen der gewählten Bauweise,
die sich auch in der Architektur der Strassenfront nicht ver-
•Ausstellungsgebäude der Möbelfabrik Mantz & Gerstenberger, Frankfurt a. 0. (s. TU. 3/4)
Arch, Paul Renner, Charlottenburg
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die hohen Kosten des notwendigen Aufkaufs der bestehenden
Häuser und angrenzenden Grundstücke. Haus um Haus des
dortigen Strassenviertels fällt, um den Erweiterungsbauten der
Fabrik, die als Werkstatt der Feinmechanik eine Belästigung
der Nachbarschaft nicht bedeutet, Platz zu machen. Und diese
neuen Häuser sind keineswegs bloss nüchterne Zweckmässig-
keitsbauten; sie tragen vielmehr ihrer städtischen Lage und
Umgebung vollkommen Rechnung. So ist der erste grosse
Erweiterungsbau, dessen Erstellung mit der Zeit der württem-
bergischen Bauausstellung 1908 zusammenfällt, architektonisch
so glücklich gestaltet, dass er für den städtischen Fabrikbau
dieser Art als vorbildlich bezeichnet werden kann. Er ist wie
auch die späteren Neubauten, vollständig in Eisenbeton erstellt.
Da die innere Einrichtung der Gebäude einem künftigen Wech-
sel wohl nicht unterworfen sein dürfte, mag dies mit Vorteil
geschehen sein. Jedenfalls wurde bei dieser Bauart durch
die Ermöglichung grosser Oeffnungen die bei der beträcht-
lichen Tiefe der Arbeitssäle notwendige Lichtzufuhr reichlich
gewonnen.
Die Hoffassaden sind schlicht und einfach gehalten. Sie
zeigen die rein konstruktiven Formen der gewählten Bauweise,
die sich auch in der Architektur der Strassenfront nicht ver-
•Ausstellungsgebäude der Möbelfabrik Mantz & Gerstenberger, Frankfurt a. 0. (s. TU. 3/4)
Arch, Paul Renner, Charlottenburg