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DER BAUMEISTER . 1912, AUGUST . BEILAGE.
sicherem Empfinden gesucht und mit starkem Wollen durchgesetzt, unbe-
kümmert um den Widerstand der Aengstlichen und Allzuvielen. In seinen
Kirchenbauten — besonders in dem Schöpfungsbau der Ulmer Garnison-
kirche — in seinen Brückenbauten und Türmen, seinen Schulen und Volks-
häusern, seinem Universitätsbau in Jena, seinen Arbeiteransiedlungen wies
er allen Suchenden neue Wege, nicht im Sinne eines äusserlichen Modernis-
mus, sondern getragen von ernstem Streben nach Verinnerlichung im Wirr-
warr einer nach Klarheit ringenden neuen Zeit. Eine grössere Zahl von
Monumentalbauten — die Kunsthalle in Stuttgart, das Münchener Polizei-
Dienstgebäude, das Theater in Heilbronn und das Landesmuseum in Kassel
gehen erst in diesen Tagen ihrer Vollendung entgegen. Nicht zu vergessen
ist Fischers Einwirkung auf die Wiedelgeburt der Stadtbaukunst, und
dankbar sei der fruchtbaren Anregungen gedacht, die von ihm als uneigen-
nützigen Berater und Helfer, als Mitbegründer des deutschen Werkbundes,
als Förderer des Münchener Ausstellungswesens, insbesondere der jüngsten
Gewerbeschau, ausgegangen sind. Möge seine unermüdliche Schaffenskraft
noch manches Werk zeitigen, in dem er uns weiter Pfadfinder und Weg-
weiser sei auf dem Wege zu einer selbstsicheren und kraftvollen Baukunst,
deren Wesensform in den Tiefen unserer Volkskraft wurzelt. M. H.
An die Kunstgewerbeschule der Technischen Lehranstalten Offen-
bach a. M, wurde der bekannte Maler Richard Throll aus München be-
rufen. Dem jungen Lehrer fällt die Aufgabe zu, den Malergeschäften ge-
schulte Hilfskräfte zuzuführen und in Meisterkursen auch Gesellen und
Meistern Anregung zu geben. Throll verfügt als Bruder des Inhabers eines
der ersten Münchner Malergeschäfte neben künstlerischen Fähigkeiten über
reiche praktische Erfahrungen.
Verschiedenes.
Die 41. Abgeordnetenversammlung und 20. Wanderversammlung des Ver-
bandes Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine findet am 12. bis 16.
September in München statt. Auf der Tagesordnung der Wanderversamm-
lung stehen u. A. eingehende Besichtigung des Deutschen Museums und
seines Neubaues, des Zoologischen Gartens und der Bayrischen Gewerbe-
schau, Ausflüge nach Schleissheim und Chiemsee. Anmeldungen der Ver-
bandsmitglieder sind bis zum 1. September an den Vorsitzenden der Ge-
schäftsstelle Architekt Joh. Schmidt, München, Marsstrasse 11, zu richten.
Besuchsziffern der Architektur-Abteilungsn an den Technischen Hochschulen
Deutschlands im Sommerhalbjahr 1912: Aachen: 80 Studierende (68 im
Sommer 1911) und 11 Hörer (6); Berlin: 319 Studierende (365) und 57
Hörer (75); Braunschweig: 49 Studierende (50) und 16 Fachhörer (11);
Danzig: 123 Studierende (128) und 12 Hörer (9); Darmstadt: 182 ordent-
liche und 76 ausserordentliche Studierende (im Sommer 1911 zusammen 268)
und 26 Hörer (69); Dresden 241 Studierende (196) und 41 Zuhörer (48);
Hannover: 149 Studierende (161) und 69 Hörer, darunter 30 Damen (62);
Karlsruhe: 129 ordentliche (140) und 14 ausserordentliche (20); Studie-
rende; München: 438 Studierende (466) und 74 Hörer (92); Stuttgart
143 ordentliche und 34 ausserordentliche Studierende (im Sommer 1911 zu-
sammen 180).
Einen erheblichen Rückgang in der Zahl der Architektur-Studierenden
verzeichnet demnach Berlin (46 Studierende und 18 Hörer), geringe Ab-
nahme München, Hannover und Karlsruhe, während in Dresden eine erheb-
liche Steigerung zu verzeichnen ist (45 Studierende).
Gekörnte Lichtpauspapiere. Einen bemerkenswerten Fortschritt in der
Herstellung nicht nur guter und genauer, sondern auch wirkungsvoller
Lichtpausen bedeutet die Herstellung von Positiv-Lichtpauspapieren mit
stark gekörnter Oberfläche, wie sie die Fabrik von A. Bertsch in Gunders-
hofen (Elsass) nach D. R. G. M. 445 986 liefert. Diese Papiere werden
in verschiedener Färbung (weiss, hellblau, gelb, chamois u. s. w.) hergestellt
und die Kopien wirken wie Federzeichnungen auf Zeichenpapier.
Eine reichhaltige Ausstellung von Nachbildungen mittelalterlicher Wand-
malereien aus dem Grossherzogtum Hessen hat das Grossherzogi. Denkmal-
archiv in Darmstadt veranstaltet, unterstützt durch Leihgaben des Dom-
kirchenvorstandes in Worms und der Bürgermeisterei in Mainz. Die
Nachbildungen sind nach dem Verfahren des Malers Veite in Frankfurt a. M.
peinlich genau nach Pausen in natürlicher Grösse hergestellt nach weltlichen
und geistlichen Wandmalereien, die meist im letzten Jahrzehnt aufgedeckt
worden und z. T. nur in dieser Weise zu erhalten sind. Sie lassen die ver-
schiedenen Einflüsse und Stilwandlungen, von der breiten monumentalen
Behandlung im Sinne der Mosaiken (Christophsfigur am Wormser Dom vom
Ende des 12. Jahrh.) bis zur reinen Tafelmalerei erkennen und geben so ein
überaus wertvolles Studienmaterial für die noch sehr beschränkte Kenntnis der
deutschen mittelalterlichen Wandmalerei.
Ein Preisausschreiben um Entwürfe zu graphischen Arbeiten für Studenten-
kreise (Postkarten, Kneipzeitungsumschläge, Kommersbuchtitel, Ex-libris, Alt-
herren-Briefe etc.) erlässt das Kgl. Landesgewerbemuseum in Stutt-
Tierisch geleimte
Universal-ZeiclieniiaDiere
aus reinen Hadern,
sowie tierisch an der Oberfläche geleimte,
an der Luft getrocknete Zeichenpapiere,
=~. = in Rollen und in Bogen. -1
Transparente Entwurf- und
Detail-Zeichenpapiere
unverwüstliches Natur-Pauspapier.
Auf die nachstehenden, gesetzlich geschützten Fabrikmarken
fcus -o-Ukidveirsail.“®“
«UP» SFF.UnnVERSAlL
wolle man besonders ächten, um
sich vor Nachahmungen zu sichern.
Felix Schoeller & Bausch
Papierfabrik in Neu-Kaliss in Mecklenburg.
in Tenner
Berlin SW. 68, Zimmerstr. 34.
FABRIK
für:
Elektrische n. hydraulische
Aufzüge, Hebebühnen,
Winden, Krahne.
Automat. Reklameschalter,
Treppenautomaten,
Fernschalter,
Selbsttät. Anlasser etc.
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Elektrischen Licht- und
Kraftübertragungs-Anlagen
in jedem Umfange.
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und Beleuchtungskörper
für
elektrische Beleuchtung.
er- Hli-irh Slaskonsfrukfionen und Sprossenfabrik
4 1J« UL 11 CIL Oberlichtsprossen
Charlottenburg
■ Telephon
■ Nr. 1986
BismarcksfL9ö
Etabliert
seit 1887
_, - und
~ Kittdichtungen aus Eisen, ver-
zinktem Stahlblech und Holz, für einfache und doppelte Ver-
glasungen, fertig zum Aufschrauben.
1 ocrlöAr und Glaswände für alle Zwecke als Winter-
VJllaSUaLllUr gärten, Oberlichte, Operationssaallichte,
Künstler- und (Photographische Atelier, Veranden etc. komplett
mit allen Eisen-, Glaser- und Klempnerarbeiten, mit Dreh- und
Schiebeflügeln in bester Arbeit, fertig montiert, nach allen Plätzen
des In- und Auslandes.
Fußboden-Oberlichte
Hartglasprismen ohne sichtbare Sprossen, nach eigenen Modellen,
speziell mit Messing- und Mosaikfassung für feine Objekte.
Technisches Büro für Zeichnungen und Berechnungen, Kataloge
und Abbildungen. □ Auf Wunsch fachkundiger Ingenieurbesuch.
DER BAUMEISTER . 1912, AUGUST . BEILAGE.
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er allen Suchenden neue Wege, nicht im Sinne eines äusserlichen Modernis-
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Monumentalbauten — die Kunsthalle in Stuttgart, das Münchener Polizei-
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gehen erst in diesen Tagen ihrer Vollendung entgegen. Nicht zu vergessen
ist Fischers Einwirkung auf die Wiedelgeburt der Stadtbaukunst, und
dankbar sei der fruchtbaren Anregungen gedacht, die von ihm als uneigen-
nützigen Berater und Helfer, als Mitbegründer des deutschen Werkbundes,
als Förderer des Münchener Ausstellungswesens, insbesondere der jüngsten
Gewerbeschau, ausgegangen sind. Möge seine unermüdliche Schaffenskraft
noch manches Werk zeitigen, in dem er uns weiter Pfadfinder und Weg-
weiser sei auf dem Wege zu einer selbstsicheren und kraftvollen Baukunst,
deren Wesensform in den Tiefen unserer Volkskraft wurzelt. M. H.
An die Kunstgewerbeschule der Technischen Lehranstalten Offen-
bach a. M, wurde der bekannte Maler Richard Throll aus München be-
rufen. Dem jungen Lehrer fällt die Aufgabe zu, den Malergeschäften ge-
schulte Hilfskräfte zuzuführen und in Meisterkursen auch Gesellen und
Meistern Anregung zu geben. Throll verfügt als Bruder des Inhabers eines
der ersten Münchner Malergeschäfte neben künstlerischen Fähigkeiten über
reiche praktische Erfahrungen.
Verschiedenes.
Die 41. Abgeordnetenversammlung und 20. Wanderversammlung des Ver-
bandes Deutscher Architekten- und Ingenieurvereine findet am 12. bis 16.
September in München statt. Auf der Tagesordnung der Wanderversamm-
lung stehen u. A. eingehende Besichtigung des Deutschen Museums und
seines Neubaues, des Zoologischen Gartens und der Bayrischen Gewerbe-
schau, Ausflüge nach Schleissheim und Chiemsee. Anmeldungen der Ver-
bandsmitglieder sind bis zum 1. September an den Vorsitzenden der Ge-
schäftsstelle Architekt Joh. Schmidt, München, Marsstrasse 11, zu richten.
Besuchsziffern der Architektur-Abteilungsn an den Technischen Hochschulen
Deutschlands im Sommerhalbjahr 1912: Aachen: 80 Studierende (68 im
Sommer 1911) und 11 Hörer (6); Berlin: 319 Studierende (365) und 57
Hörer (75); Braunschweig: 49 Studierende (50) und 16 Fachhörer (11);
Danzig: 123 Studierende (128) und 12 Hörer (9); Darmstadt: 182 ordent-
liche und 76 ausserordentliche Studierende (im Sommer 1911 zusammen 268)
und 26 Hörer (69); Dresden 241 Studierende (196) und 41 Zuhörer (48);
Hannover: 149 Studierende (161) und 69 Hörer, darunter 30 Damen (62);
Karlsruhe: 129 ordentliche (140) und 14 ausserordentliche (20); Studie-
rende; München: 438 Studierende (466) und 74 Hörer (92); Stuttgart
143 ordentliche und 34 ausserordentliche Studierende (im Sommer 1911 zu-
sammen 180).
Einen erheblichen Rückgang in der Zahl der Architektur-Studierenden
verzeichnet demnach Berlin (46 Studierende und 18 Hörer), geringe Ab-
nahme München, Hannover und Karlsruhe, während in Dresden eine erheb-
liche Steigerung zu verzeichnen ist (45 Studierende).
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Herstellung nicht nur guter und genauer, sondern auch wirkungsvoller
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