DOI Heft:
Heft 1
DOI Artikel:Jansen, Hermann: Unsere Bauten
DOI Artikel:Rimmele, Fridolin: Fabrikneubau Bosch in Stuttgart: Architekten: K. Bauräte Heim & Früh
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.55686#0016
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DER BAUMEISTER . 1911, OKTOBER.
Aussichtsturm „Luginsland“ auf dem Besitztum Amalienhof in Bensheim a. d. B. Arch. Heinr. Metzendorf, Bensheim a. d. B. (Grundr. s. Beilage S. 1)
wird! So fassen w i r die Pflicht der
Stadtverwaltungen gegenüber den
Bauaufgaben unserer Zeit auf. Noch
so viel hundert Blaustifte des ästheti-
schen Baupolizeibeamten streichen
aus den Tag für Tag vorgelegten
Kraftmeierfassaden — denn den
Grundriss unserer Miethäuser legte
der Gesetzgeber fest — keine Kunst-
leistungen heraus.
Wie es hier steht, siehts in den
meisten Städten aus.
Herrn. Jansen.
Fabrikneubau Bosch
in Stuttgart.
Architekten: K. Bauräte Heim <6 Früh.
Die elektrotechnische Fabrikanlage
von Robert Bosch in Stuttgart, welche
in erster Linie die Herstellung der
Zünder für Automobile betreibt, ist
ein Unternehmen, das sich in kurzen
Jahren aus einer bescheidenen Werk-
statt zu einem Grossbetriebe ausge-
baut hat, der an vielen bedeutenden
Weltplätzen seine Zweigniederlassun-
gen besitzt und Tausenden von Ar-
beitern Unterhalt bietet. Ein derart
rascher Aufschwung einer Industrie
fordert die für Erweiterung der Ar-
beitsräume notwendigen Neubauten
zumeist in so rascher Zeitfolge, dass
dies in ihrer äusseren Erscheinung
vielfach auch heute noch, trotz merk-
licher Besserung im Fabrikbau, in
nachteiliger Weise zum Ausdruck
kommt. Um so erfreulicher sind die
Beispiele, bei welchen die erforder-
lichen Fabrikneubauten trotz denkbar
kürzester Bauzeit, eine gründliche
architektonische Durcharbeit erfah-
ren, wie es bei der Anlage von Bosch
der Fall ist. HierTehlen alle Merkmale
überstürzter Bauweise und nur das
Ungewohnte ihrer Lage inmitten der
Stadt lässt eine eigenartige und rasche
Entwicklung der Fabrik vermuten.
Sie befindet sich nur wenige Minuten
vom Bahnhof entfernt; hier spielt
sich die Geschichte ihrer weiteren
Entwicklung ab, unbekümmert um
Ausstellungsgebäude der Möbelfabrik Mantz & Gerstenberger, Frankfurt a. O.
Arch. Paul Renner, Charlottenburg,
DER BAUMEISTER . 1911, OKTOBER.
Aussichtsturm „Luginsland“ auf dem Besitztum Amalienhof in Bensheim a. d. B. Arch. Heinr. Metzendorf, Bensheim a. d. B. (Grundr. s. Beilage S. 1)
wird! So fassen w i r die Pflicht der
Stadtverwaltungen gegenüber den
Bauaufgaben unserer Zeit auf. Noch
so viel hundert Blaustifte des ästheti-
schen Baupolizeibeamten streichen
aus den Tag für Tag vorgelegten
Kraftmeierfassaden — denn den
Grundriss unserer Miethäuser legte
der Gesetzgeber fest — keine Kunst-
leistungen heraus.
Wie es hier steht, siehts in den
meisten Städten aus.
Herrn. Jansen.
Fabrikneubau Bosch
in Stuttgart.
Architekten: K. Bauräte Heim <6 Früh.
Die elektrotechnische Fabrikanlage
von Robert Bosch in Stuttgart, welche
in erster Linie die Herstellung der
Zünder für Automobile betreibt, ist
ein Unternehmen, das sich in kurzen
Jahren aus einer bescheidenen Werk-
statt zu einem Grossbetriebe ausge-
baut hat, der an vielen bedeutenden
Weltplätzen seine Zweigniederlassun-
gen besitzt und Tausenden von Ar-
beitern Unterhalt bietet. Ein derart
rascher Aufschwung einer Industrie
fordert die für Erweiterung der Ar-
beitsräume notwendigen Neubauten
zumeist in so rascher Zeitfolge, dass
dies in ihrer äusseren Erscheinung
vielfach auch heute noch, trotz merk-
licher Besserung im Fabrikbau, in
nachteiliger Weise zum Ausdruck
kommt. Um so erfreulicher sind die
Beispiele, bei welchen die erforder-
lichen Fabrikneubauten trotz denkbar
kürzester Bauzeit, eine gründliche
architektonische Durcharbeit erfah-
ren, wie es bei der Anlage von Bosch
der Fall ist. HierTehlen alle Merkmale
überstürzter Bauweise und nur das
Ungewohnte ihrer Lage inmitten der
Stadt lässt eine eigenartige und rasche
Entwicklung der Fabrik vermuten.
Sie befindet sich nur wenige Minuten
vom Bahnhof entfernt; hier spielt
sich die Geschichte ihrer weiteren
Entwicklung ab, unbekümmert um
Ausstellungsgebäude der Möbelfabrik Mantz & Gerstenberger, Frankfurt a. O.
Arch. Paul Renner, Charlottenburg,