B 188
DER BAUMEISTER . 1912, JUNI . BEILAGE.
Pie frage
ist die Putzfläche trotz erhöhter Luftdurchlässigkeit
..■■■■■■■■■ wasserabweisend ■■■
als0 auch gegen das Anhaften und Festsaupen von Staub und Russ geschützt
jenanoiam
längerer Erhaltung der Farbwirkung
eine der wichtigsten
bei den heutigen Putzbauten
Aeusserlich kenntlich wird damit der innere Unterschied zwischen
diesem Vertrauensartikel Terranova und allen Nachahmungen.
Begriffsverwirrung oder Täuschung nunmehr ausgeschlossen; man verlange unsere auf amtlichen
- Prüfungen beruhenden Unterlagen.
Durcfi Erhöfiunu der Produklion sind wir In
der Lage, ohne Preisaufsciilag zu liefern-
Terranova-Industrie München
Gegründet 1893.
Schicht aus zerbrochenen Steinen eingeführt. Ist die Teer-
behandlung beendet, so wird die Oberfläche mit einer Schicht
aus zermahlenem Stein oder reinem Kies bestreut und gut
durchgewalzt. Hierauf erfolgt wiederum ein Ueberstrich mit
Teer, auf welchen eine weitere Bruchsteinschicht gebracht
wird, und schliesslich wird auch diese neue Schicht einem
Walzprozess unterworfen.
Bei dem Teermakadamisieren wird von Hand eine Mi-
schung aus Stein und Teer, welche Bestandteile vorher er-
wärmt werden, hergestellt. Die zur Verwendung gelangende
Mischung enthält in der Regel Teer, Pech und Kreosotöl und
zwar in einem Verhältnis von rund 25 kg Pech, 50 Liter Teer,
10 Liter Kreosotöl und einer Tonne zerbrochenen Steines.
Das Pech wird in Stücke zerbrochen und in den Mischbe-
hälter eingebracht. Hierauf wird trockener Teer zugeführt
und, wenn diese Mischung zu sieden beginnt, erfolgt der Zu-
satz von Kreosotöl. Um eine gleichförmige Masse zu er-
halten, wird ein ständiges Umrühren erforderlich. Der Stein-
zusatz wird bis zur vollkommenen Trockenheit erwärmt.
Dann werden Stein und Teer gemischt und mehreremal durch-
einandergerührt, worauf die erhaltene Mischung zum Auf-
bringen auf die Strassenfläche fertig ist. Im allgemeinen
werden drei Lagen dieses Materiales aufgebracht und zwar
eine Grundschicht von 75 mm Stärke, eine Mittelschicht von
50 mm Stärke und eine Deckschicht von 25 mm Stärke.
Ueber diese Deckschicht wird grobkörniger reiner Sand ge-
streut und hierauf erfolgt ein Walzen, bis ein Abbinden des
Materiales stattgefunden hat.
Zur Zeit ist der Wert von Petroleumöl mit Paraffingehalt
als leicht anwendbares Mittel zum Niederschlagen von Staub
als zweckmässig anerkannt worden. Petroleumöl ohne Pa-
raffingehalt, aber mit asphaltischem Grundmaterial, kann für
eine Staubbeseitigung von grösserer Dauer verwendet werden
und kommt bei grösserem Asphaltgehalt als Schutzüberzug
in Frage. Durch die Durchdringungsmethode eingebrachte
Asphaltmengen besitzen einen grossen Wert zur Festigung
von Strassenflächen mit schwerem Lastverkehr, welche frei
Vom Reichsgericht.
(Neue Entscheidungen des Reichsgerichts von K. M i s s 1 a c k, L.-Oetzsch.)
(Nachdruck verboten.)
Hat der Erfinder ein Recht auf Nennung seines Namens?
Dem Reichsgericht lag kürzlich ein Rechtsstreit zur
Entscheidung vor, der weite Kreise des Publikums, nament-
lich die Industriewelt und die Techniker, lebhaft interessieren
wird. Es stand in Frage, ob ein Erfinder, der die Aus-
beutung seiner Erfindung einem anderen übertragen
hat, verlangen kann, dass sein Name bei der Reklame als
der des Erfinders genannt wird. Dem Prozess lag folgender
Sachverhalt zugrunde:
Der Regierungsbaumeister Pohlmann in Wilmers-
dorf ist Erfinder einer Deckenkonstruktion, der sogenannten
Bulbeisendecke, die aus einer eigenartigen Verbindung des
Betons mit dem Eisen besteht. Die Erfindung ist nicht nur
in Deutschland (Patent Nr. 170117), sondern auch in zahl-
reichen anderen europäischen und aussereuropäischen Ländern
patentiert. Die Ausnutzung seiner Patentrechte hat P. durch
zwei Verträge von 1902 und 1906 der damaligen offenen
Handelsgesellschaft, jetzigen Aktiengesellschaft Steffens &
Noelle in Berlin übertragen. Bis zum Jahre 1910 hat letz-
tere in allen Reklamen und sonstigen Veröffentlichungen die
Erfindung als „Pohlmann decke“ oder als „Bulbeisen-
decke System Regierungsbaumeister Pohlmann“
bezeichnet, später aber den Namen des Erfinders wegge-
von Staubbildungen sein sollen. Diese Strassengründung
verursacht zwar grössere Unkosten, verringert jedoch die
für eine Unterhaltung erforderlichen Beträge. Die Verwen-
dung des Teeres bietet besonders günstige Aussichten und
ausserdem noch den Vorteil, dass diese Methode unabhängiger
von gewerblich geschützten Strassengründungsmaterialien ist.
| Hollar-KcITcl für ^cntralhchungcti
DER BAUMEISTER . 1912, JUNI . BEILAGE.
Pie frage
ist die Putzfläche trotz erhöhter Luftdurchlässigkeit
..■■■■■■■■■ wasserabweisend ■■■
als0 auch gegen das Anhaften und Festsaupen von Staub und Russ geschützt
jenanoiam
längerer Erhaltung der Farbwirkung
eine der wichtigsten
bei den heutigen Putzbauten
Aeusserlich kenntlich wird damit der innere Unterschied zwischen
diesem Vertrauensartikel Terranova und allen Nachahmungen.
Begriffsverwirrung oder Täuschung nunmehr ausgeschlossen; man verlange unsere auf amtlichen
- Prüfungen beruhenden Unterlagen.
Durcfi Erhöfiunu der Produklion sind wir In
der Lage, ohne Preisaufsciilag zu liefern-
Terranova-Industrie München
Gegründet 1893.
Schicht aus zerbrochenen Steinen eingeführt. Ist die Teer-
behandlung beendet, so wird die Oberfläche mit einer Schicht
aus zermahlenem Stein oder reinem Kies bestreut und gut
durchgewalzt. Hierauf erfolgt wiederum ein Ueberstrich mit
Teer, auf welchen eine weitere Bruchsteinschicht gebracht
wird, und schliesslich wird auch diese neue Schicht einem
Walzprozess unterworfen.
Bei dem Teermakadamisieren wird von Hand eine Mi-
schung aus Stein und Teer, welche Bestandteile vorher er-
wärmt werden, hergestellt. Die zur Verwendung gelangende
Mischung enthält in der Regel Teer, Pech und Kreosotöl und
zwar in einem Verhältnis von rund 25 kg Pech, 50 Liter Teer,
10 Liter Kreosotöl und einer Tonne zerbrochenen Steines.
Das Pech wird in Stücke zerbrochen und in den Mischbe-
hälter eingebracht. Hierauf wird trockener Teer zugeführt
und, wenn diese Mischung zu sieden beginnt, erfolgt der Zu-
satz von Kreosotöl. Um eine gleichförmige Masse zu er-
halten, wird ein ständiges Umrühren erforderlich. Der Stein-
zusatz wird bis zur vollkommenen Trockenheit erwärmt.
Dann werden Stein und Teer gemischt und mehreremal durch-
einandergerührt, worauf die erhaltene Mischung zum Auf-
bringen auf die Strassenfläche fertig ist. Im allgemeinen
werden drei Lagen dieses Materiales aufgebracht und zwar
eine Grundschicht von 75 mm Stärke, eine Mittelschicht von
50 mm Stärke und eine Deckschicht von 25 mm Stärke.
Ueber diese Deckschicht wird grobkörniger reiner Sand ge-
streut und hierauf erfolgt ein Walzen, bis ein Abbinden des
Materiales stattgefunden hat.
Zur Zeit ist der Wert von Petroleumöl mit Paraffingehalt
als leicht anwendbares Mittel zum Niederschlagen von Staub
als zweckmässig anerkannt worden. Petroleumöl ohne Pa-
raffingehalt, aber mit asphaltischem Grundmaterial, kann für
eine Staubbeseitigung von grösserer Dauer verwendet werden
und kommt bei grösserem Asphaltgehalt als Schutzüberzug
in Frage. Durch die Durchdringungsmethode eingebrachte
Asphaltmengen besitzen einen grossen Wert zur Festigung
von Strassenflächen mit schwerem Lastverkehr, welche frei
Vom Reichsgericht.
(Neue Entscheidungen des Reichsgerichts von K. M i s s 1 a c k, L.-Oetzsch.)
(Nachdruck verboten.)
Hat der Erfinder ein Recht auf Nennung seines Namens?
Dem Reichsgericht lag kürzlich ein Rechtsstreit zur
Entscheidung vor, der weite Kreise des Publikums, nament-
lich die Industriewelt und die Techniker, lebhaft interessieren
wird. Es stand in Frage, ob ein Erfinder, der die Aus-
beutung seiner Erfindung einem anderen übertragen
hat, verlangen kann, dass sein Name bei der Reklame als
der des Erfinders genannt wird. Dem Prozess lag folgender
Sachverhalt zugrunde:
Der Regierungsbaumeister Pohlmann in Wilmers-
dorf ist Erfinder einer Deckenkonstruktion, der sogenannten
Bulbeisendecke, die aus einer eigenartigen Verbindung des
Betons mit dem Eisen besteht. Die Erfindung ist nicht nur
in Deutschland (Patent Nr. 170117), sondern auch in zahl-
reichen anderen europäischen und aussereuropäischen Ländern
patentiert. Die Ausnutzung seiner Patentrechte hat P. durch
zwei Verträge von 1902 und 1906 der damaligen offenen
Handelsgesellschaft, jetzigen Aktiengesellschaft Steffens &
Noelle in Berlin übertragen. Bis zum Jahre 1910 hat letz-
tere in allen Reklamen und sonstigen Veröffentlichungen die
Erfindung als „Pohlmann decke“ oder als „Bulbeisen-
decke System Regierungsbaumeister Pohlmann“
bezeichnet, später aber den Namen des Erfinders wegge-
von Staubbildungen sein sollen. Diese Strassengründung
verursacht zwar grössere Unkosten, verringert jedoch die
für eine Unterhaltung erforderlichen Beträge. Die Verwen-
dung des Teeres bietet besonders günstige Aussichten und
ausserdem noch den Vorteil, dass diese Methode unabhängiger
von gewerblich geschützten Strassengründungsmaterialien ist.
| Hollar-KcITcl für ^cntralhchungcti