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DER BAUMEISTER . 1912, MAL • BEILAGE.
zu sehr verallgemeinerten Satz baut z. B. Otto Wagner das
Projekt für seine Grosstadt auf.) So beträgt das Verhältnis
von Miet- zu Eigentümerwohnungen in Berlin 939,8 : 25,1, in
Breslau 915,9:45,1. Auf Deckung des Massenbedarfs ge-
richtet, müsste analog anderen wirtschaftlichen Produktionen
auch das Miethaus die individualisierende Gestaltung meiden
und ein typisches Zweckgebilde entwickeln. Während der
Town Planning Conference, London 1910, ist von englischen
Architekten dies Verlangen eingehend begründet worden.
Das B.’sche Buch hat leider die erst 1911 erschienenen Trans-
actions nicht mehr verwenden können. Die moderne Stadt-
baukunst würde damit ein vortreffliches Gestaltungsmittel be-
kommen, denn sie erstrebt die Individualisierung der Strassen-
bilder, weiter der Quartiere, nicht die des einzelnen Hauses.
Blockbildung um 1400 aus Vitr£ in der Bretagne.
Das Hindernis ist hier der Unternehmerbau. Die Erziehung
des Unternehmers mit leichtem Zwang würde also erste Auf-
gabe sein. Hier hat die Stadt die Rolle der einstigen Landes-
fürsten zu übernehmen, die Arbeit des einzelnen Architekten
— Abbildungen nach Schöpfungen von March, Mebes, Mu-
thesius zeigen moderne Versuche — ordnet sich ein. Aus Köln,
Essen, Schöneberg wird über Versuche berichtet, doch bleibt
das Gefühl, dass die Erkenntnis vom Wert der einheitlichen
Blockfront erst zu dämmern beginnt. Möge das schöne Buch
von Behrendt recht kräftig leuchten.
Ph. A. Rappaports Arbeit bemüht sich mehr um die
historische Stadtbaukunst und beschränkt auch dort wieder
ihre Untersuchungen auf ein ziemlich enges Gebiet, das Tal
der Lahn. Marburg, Wetzlar, Limburg, die auf sanften Berg-
kuppen sich hochbauen, werden technisch und ästhetisch
untersucht, bezeichnende Situationen im Plan und skizzierten
Ansichten vorgeführt, und mehr gelegentlich auf die moderne
Stadtbaukunst verwiesen. Die alten Strassen zeigen einen
ständigen Gefällwechsel, die gleichmässige Steigung auf längere
Strecken ist ein Längsprofil, das kaum vorkommt. Wirkt
die konkave Steigung für das Auge schöner — Sitte und
Henrici haben schon darauf aufmerksam gemacht — findet
FÜR NEUBAUTEN:
körper liefert'
DEUTSCHES
METALLWAREN
=WERK G.n.B.H.
BERLIN SWG8
RIPOL n
B. L. T.-Hochglanzfarbe
Serie 200 für Cement
„ 300 „ Badewannen
, 500 „ Mattfarbe
, 1600 , Radiatoren
===== in ca. 100 Nuancen. ==^
RI PO LIN, die anerkannt beete Farbe für
= Innen- und Aussenanstriche =
anwendbar auf Holz, Metall und Wand.
Aktien-Gesellschaft „LE RIPOLIN1*
Amsterdam — Paris — London.
Vertreter für Süd-, Westdeutschland und Thüringen:
Alfons Kober, München S.O.V.,Müllerstrasse 27. Telephon 212.
Prüss-Wände
seit io Jahren bewährt und fast aus-
schliesslich ausgeführt von Behörden
ersten Architekten und Baugeschäften.
statisch vollkommenste
freitragende Konstruktion
Spezialitäten:
Schallsichere Zwischenwände und Schwemmsteinen
Grenzmauern : Lichthofwände Kosten - Ersparnis
Fabrik- u. Schuppenbauten: Aussenwände
Prüss’sche Patentwände beschr. Haftung Berlin SW.
Schöneberger Strasse 18.
DER BAUMEISTER . 1912, MAL • BEILAGE.
zu sehr verallgemeinerten Satz baut z. B. Otto Wagner das
Projekt für seine Grosstadt auf.) So beträgt das Verhältnis
von Miet- zu Eigentümerwohnungen in Berlin 939,8 : 25,1, in
Breslau 915,9:45,1. Auf Deckung des Massenbedarfs ge-
richtet, müsste analog anderen wirtschaftlichen Produktionen
auch das Miethaus die individualisierende Gestaltung meiden
und ein typisches Zweckgebilde entwickeln. Während der
Town Planning Conference, London 1910, ist von englischen
Architekten dies Verlangen eingehend begründet worden.
Das B.’sche Buch hat leider die erst 1911 erschienenen Trans-
actions nicht mehr verwenden können. Die moderne Stadt-
baukunst würde damit ein vortreffliches Gestaltungsmittel be-
kommen, denn sie erstrebt die Individualisierung der Strassen-
bilder, weiter der Quartiere, nicht die des einzelnen Hauses.
Blockbildung um 1400 aus Vitr£ in der Bretagne.
Das Hindernis ist hier der Unternehmerbau. Die Erziehung
des Unternehmers mit leichtem Zwang würde also erste Auf-
gabe sein. Hier hat die Stadt die Rolle der einstigen Landes-
fürsten zu übernehmen, die Arbeit des einzelnen Architekten
— Abbildungen nach Schöpfungen von March, Mebes, Mu-
thesius zeigen moderne Versuche — ordnet sich ein. Aus Köln,
Essen, Schöneberg wird über Versuche berichtet, doch bleibt
das Gefühl, dass die Erkenntnis vom Wert der einheitlichen
Blockfront erst zu dämmern beginnt. Möge das schöne Buch
von Behrendt recht kräftig leuchten.
Ph. A. Rappaports Arbeit bemüht sich mehr um die
historische Stadtbaukunst und beschränkt auch dort wieder
ihre Untersuchungen auf ein ziemlich enges Gebiet, das Tal
der Lahn. Marburg, Wetzlar, Limburg, die auf sanften Berg-
kuppen sich hochbauen, werden technisch und ästhetisch
untersucht, bezeichnende Situationen im Plan und skizzierten
Ansichten vorgeführt, und mehr gelegentlich auf die moderne
Stadtbaukunst verwiesen. Die alten Strassen zeigen einen
ständigen Gefällwechsel, die gleichmässige Steigung auf längere
Strecken ist ein Längsprofil, das kaum vorkommt. Wirkt
die konkave Steigung für das Auge schöner — Sitte und
Henrici haben schon darauf aufmerksam gemacht — findet
FÜR NEUBAUTEN:
körper liefert'
DEUTSCHES
METALLWAREN
=WERK G.n.B.H.
BERLIN SWG8
RIPOL n
B. L. T.-Hochglanzfarbe
Serie 200 für Cement
„ 300 „ Badewannen
, 500 „ Mattfarbe
, 1600 , Radiatoren
===== in ca. 100 Nuancen. ==^
RI PO LIN, die anerkannt beete Farbe für
= Innen- und Aussenanstriche =
anwendbar auf Holz, Metall und Wand.
Aktien-Gesellschaft „LE RIPOLIN1*
Amsterdam — Paris — London.
Vertreter für Süd-, Westdeutschland und Thüringen:
Alfons Kober, München S.O.V.,Müllerstrasse 27. Telephon 212.
Prüss-Wände
seit io Jahren bewährt und fast aus-
schliesslich ausgeführt von Behörden
ersten Architekten und Baugeschäften.
statisch vollkommenste
freitragende Konstruktion
Spezialitäten:
Schallsichere Zwischenwände und Schwemmsteinen
Grenzmauern : Lichthofwände Kosten - Ersparnis
Fabrik- u. Schuppenbauten: Aussenwände
Prüss’sche Patentwände beschr. Haftung Berlin SW.
Schöneberger Strasse 18.