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Baumeister: das Architektur-Magazin — 10.1912

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Heft 10
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Preisausschreiben zur Förderung bodenständiger Bauweise auf dem Lande
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https://doi.org/10.11588/diglit.55686#0575

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214 B

DER BAUMEISTER • 1912, JULI. • BEILAGE.

Wettbewerb Hamm, Ringanlage, Westentor-Platz.


AQ »in'VeS‘f Wettbewerb betr. Ringanlage. Eingegangen waren
69 Entwürfe. Das Ergebnis ist folgendes: 1. Preis 3000 Mk.. Entwurf Nr 21
mit dem Kennwort: „Bürgersinn schmücke die Stadt mit des Ringwalls
grünendem Kranze; weiser Lenker Beschluss preiset das fernste Geschlecht “
Verfasser: Reg.-Bmstr. a. D. Dr.-Ing. Dondorff in Hamm, Arch. Hermann
Neuhaus in Köln, Gartenarch. Rauch & Reinhard in Köln. 2. Preis 2000 Mk
Entwurf Nr. 64 mit dem Kennwort: „Stadtwappen.“ Verfasser- B D A
Paul Bender in Dresden, Gartenarch. C. Krause in Dresden 3 Preis
1000 Mk., Entwurf Nr. 24 mit dem Kennwort: „Denkt an die Zukunft“
Verfasser: Stadtbaumeister Förster in Hamm, Gartenarch. H. Foeth u Arch
P. Recht in Köln. Angekauft zu 500 Mk. wurden die Entwürfe: Nr 6 mit
dem Kennwort: „Für Arm und Reich!“ Verfasser: Gartenarch Herrn Foeth
und Arch. P. Recht in Köln, Stadt-Bmstr. Förster in Hamm; Nr. 22 mit dem
Kennwort: „Um die Altstadt.“ Verfasser: Stadtbauing. Brocke "in Essen
Gartenarch. Hoddenkamp u. Petznick in Essen.
Nachträglich hat die Stadt Hamm, wie sie bekannt macht, noch zwei
weitere Entwürfe angekauft. Wenn wir es auch grundsätzlich nur billigen
können, dass möglichst viel Bewerber für ihre Arbeit entschädigt werden

so ist diese nachträgliche Massnahme doch sehr bedenklich. Aus ihr scheint
nämlich die Absicht hervorzugehen, nicht dem einstimmigen Rate des Preis-
gerichts zu folgen, das den hervorragend beurteilten 1. Preis-Entwurf ohne
weiteres zur Ausführung empfohlen hat, sondern aus den preisgekrönten
und angekauften Entwürfen einen Ausführungsplan zusammenzusetzen. Wir
würden dies vom künstlerischen Standpunkt aus sehr bedauern und können
im Interesse der Stadt Hamm nicht dringend genug davor warnen. Will
die Stadt Hamm ein Schulbeispiel für die alte Erfahrungstatsache bieten,
dass eine Ausführung stets dadurch beeinflusst wird, wenn der ihr zugrunde
liegende Plan kein einheitliches Ganzes, sondern ein zusammengesetztes
Stückwerk bildet? Bedenkt man denn nicht, dass eine Einzellösung, so
gefällig und zweckmässig sie an sich auch sein mag, meist nicht ohne Ge-
fährdung der Gesamtwirkung in einen anderen Entwurf übertragen werden
kann ? Sollten Abänderungswünsche inbezug auf Einzelheiten des zur Aus-
führung empfohlenen Entwurfs bestehen, so lasse man durch die Verfasser,
deren Heranziehung ja auch die Wettbewerbsbedingungen vorsahen, neue Vor-
schläge machen : nur dann ist die Gewähr dafür geboten, dass die Ausführung
dem Geiste des mit dem 1. Preis gekrönten Wettbewerbsentwurfs entspricht.


Arch. Dondorff, Hamm, Arch. Herrn. Neuhaus u. Gartenarch. Rauch & Reinhard, Cöln.

Wettbewerb Hamm, Lageplan.
 
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