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Bernoulli, Johann Jacob
Römische Ikonographie (Band 1): Die Bildnisse berühmter Römer — Stuttgart, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.662#0104

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L. Cornelius Sulla.

insofern die Benennung besser verdienen, als sie einen etwas reiferen
Mann darstellt, allerdings auch nur einen Vierziger. Derselbe hat
noch mehr als jene den Ausdruck kecker Genialität und eines ge-
wissen aristokratischen Uebermuts, wie er den Gegner des Marius
kennzeichnete. Was aber gegen Sulla spricht, ist das kurze Kraus-
haar, das weder mit dem goldfarbigen des Plutarch noch mit dem

Fig. 13. Marmorbüste des sog. Sulla in Holkham.

schlichten der Denare stimmen will. Der münzprägende Enkel hätte
sich doch wohl dieses Merkmals noch erinnert, selbst wenn die Sta-
tuen seines Grossvaters damals noch nicht wieder aufgerichtet waren.
Uebrigens würde man auch die (hinten ausladende) Kopfform und
die schmalen Lippen kaum auf der Münze erkennen *, Dagegen sehr
nahe verwandt mit der Holkhamer Büste der sog. Postumus Albinus
auf einem Karneol bei Cades V. 148.

Nicht bekannt sind mir die angeblichen Sullaköpfe in Petersburg

' Der vornehme und geistreiche Ausdruck von Fig. 13 ist auf der Zeich-
nung nicht ganz gelungen. Die Nasenflügel sitzen etwas zu hoch, die Mund-
linie sollte in der Mitte etwas mehr abwärts gewölbt, die Lippen etwas schmaler
 
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