Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bernoulli, Johann Jacob
Griechische Ikonographie mit Ausschluss Alexanders und der Diadochen (Band 2): Die Bildnisse berühmter Griechen vom IV. Jahrhundert v. Chr. bis in die römische Zeit — München, 1901

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.1045#0141

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
130 EPIKUR. METRODOR

p. 67). Der Blitz, meint er, solle andeuten, dass Epikur die Himmels-
erscheinungen auf die Naturkräfte zurückführte.

Ohne Grund als Epikur bezeichnet:

Der Kopf auf dem Smaragd-Plasma in Berlin, Tölken V. 59
(abgeb. als griechischer Philosoph bei Furtwängler Beschr. d. geschn.
Steine No. 2512).

Der Kopf mit dem kahlen Scheitel bei King (Ant. gems II.
pl. 46. 11); wahrscheinlich derselbe, den schon Gronov abgebildet
hatte (Thes. II. Taf. 96), von einer Gemme des Ericius Puteanus in
Löwen, also zu einer Zeit bestimmt, da man das Bildnis des Epikur
noch gar nicht kannte.

Ähnlich verhält es sich mit dem Karneol des Grafen Halifax
bei Bottari Mus. Cap. I. p. 14 (vgl. Agostini Gemme fig. I. 56).

Ikonisch natürlich ohne Bedeutung ist die Darstellung des
Epikur als Skelett (mit Beischrift) auf einem Silberbecher von Bosco-
reale im Louvre (abgeb. Jahrb. d. Inst. XI. 1895, Anz. p. 81.)1
Er ist mit dem Stoiker Zeno gruppiert, nach der späteren vulgären
Auffassung als Fresser oder Feinschmecker mit der Rechten in eine
volle Schüssel greifend; übrigens gleich Zeno durch Sack und Stock
als Philosoph charakterisiert.

Metrodor

[Taf. XVI. XVII.]

Metrodoros aus Lampsakos (330-277), der Schüler, Freund
und unzertrennliche Genosse des Epikur,2 war zwölf Jahre jünger als
dieser und starb sieben Jahre früher, 53 Jahre alt. Diogenes rühmt
seine edle Gesinnung (äyx&b<; xavTa) und die Ruhe seines Charakters
(o.-AOLTaizkq/.'zQc Tzpbc xac, iylipsic). Doch stand er seinem Meister an
Energie des Denkens nach.3 Von seinen Schriften hat sich nichts er-
halten.

Für Metrodor haben wir an der inschriftlich beglaubigten
capitolinischen und an der zwar nicht beschriebenen, aber un-
verkennbar die gleiche Person darstellenden Doppelherme im

1 Michaelis Preuss. Jahrb. 85. 1895. No. 22; Fondation Piot. V. pl. VIII. 1.

2 Alter Epicurus Cic. de fin. II, 28. 3 Seneca Epist. 52. 3.
 
Annotationen