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Bernoulli, Johann Jacob
Griechische Ikonographie mit Ausschluss Alexanders und der Diadochen (Band 2): Die Bildnisse berühmter Griechen vom IV. Jahrhundert v. Chr. bis in die römische Zeit — München, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.1045#0218

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HERODES ATTIKOS

207

der hohen runden Plinthe
bezeichnet ihn als An OAAO-
ALUPOZ ETOHMOY MEAI-
TEYZ und trägt den Beisatz
Eni EYZEBEIA. Nach Wie-
seler1 die merkwürdigste
aller Büsten der Sammlung,
unzweifelhaft echt, den
Buchstaben der Inschrift
nach etwa aus der Mitte
des 3. Jahrhunderts n. Chr.

Herodes Attikos

Herodes Attikos (100 Abb. 22 Prom des vorigen

bis 175), der gefeierte

Rhetor des 2. Jahrhunderts n. Chr. und als solcher eine Zeit lang
Lehrer des Marc Aurel und des L. Veras, von denen ihn der
erstere zu den höchsten Ehren erhob, war in Marathon geboren,
und kehrte auch, nachdem er den römischen Staatsdienst ver-
lassen, wieder in sein Vaterland zurück, wo er seine ungeheuren
Reichtümer, teils zur Anlage von öffentlichen Bauten in Athen,
Olympia, Delphi und andern Orten, teils zu wohlthätigen und
gemeinnützigen Zwecken verwendete. Sein Landsitz in Ke-
phisia wurde der Sammelplatz der damaligen Sophisten und
Litteraten.2 Er starb zu Marathon an der Schwindsucht, nach-
dem er sich in seinen letzten Jahren noch mit den Athenern ver-
feindet hatte.

Zahllos waren die Ehrenstatuen, die ihm zum Dank für
seine Liberalität errichtet worden waren. Nur schon von Athen
kennen wir deren 17, wovon die Basen zum Teil noch erhalten,3
Statuen, welche ihm von den einzelnen Phylen, vom Areopag und

1 Im Philologus 1868. p. 230.

- Vgl. Diptmar Herodes Atticus als Kunstmaecen, in den Blättern für bayr. Gym-
nasialwesen. 1897. p. 657.
3 CI. Qr. 382 ff.
 
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