190 POSIDONIOS. ARISTOMACHOS
n eols der Sammlung de la Turbie, den Visconti (Icon. gr. I. Taf. 24.3.)
als Posidonios mit abgebildet hat, der sich indes durch volleres Stirn-
haar und durch die Bartlosigkeit am vorderen Teil des Kinns unter-
scheidet.
Jedenfalls nicht identisch der nach der farnesischen Büste be-
nannte jugendliche Kopf im Capitol, Philosophenzimmer No. 29
(abgeb. Bottari 1.10).1 Und auch nicht, wie Visconti meinte,2 der des
sitzenden Philosophen aus Villa Borghese im Louvre, Descr. 89,
Cat. somm. No. 80 [abg. oben p. 159], von dem noch eine Anzahl
weiterer Repliken vorhanden, nach der Zahl derselben eine grössere
Berühmtheit als Posidonios. (s. Aristoteles.)
Der sogen. Posidonios der Doppelherme in V i 11 a A1 b a n i No. 67
[abgeb. oben p. 162, rechts] ist ein Exemplar des Studniczka'schen
Menandertypus.
Aristomachos
Als eine Darstellung des aus Plinius" bekannten Bienenzüchters
und Bienenschriftstellers Aristomachos von Soli, dessen Lebenszeit
nicht näher zu bestimmen4, deuteten Leon. Agostini, Maffei, Bellori
und nach ihnen Visconti die sitzende, halbnackte Figur auf einem
Dolce'schen Karneol, jetzt in Florenz (Cades 35. No. HO)5, welche
nachdenklich, mit aufs Haupt gelegter Rechten, auf einige Alveare
herabblickt. Die Alveare, zwei länglichte mit Bienenzellen ver-
sehene Octogone, scheinen am obern Rand des altarähnlichen Sitzes
zu hängen und als solche durch je ein hineinfliegendes Insekt be-
zeichnet zu sein. Daneben ein paar blätterlose Bäume mit Blüten
als Material für die Honigsucher. — Wenn es mit den Alvearen seine
Richtigkeit hat, so lässt sich die Möglichkeit, ja sogar die Wahr-
scheinlichkeit der Deutung nicht in Abrede stellen. Von einem Porträt
ist natürlich keine Rede. Nur der Grieche ist durch den Bart und,
wenn man will, durch den nackten Oberkörper charakterisiert.
1 Righetti I. 71. "- Icon. gr. I. p. 268. Anm. 2.
3 Plin. h. nat. I. 11; XI. 19; XIII. 131.
4 Zwischen Aristoteles (Hist. animal. IX.) und Hygin (lib. de apibus). Wellmann
bei Pauly-Wissowa.
"• Abgeb. Bellori 6; Oronov. Thes. II. 75; Visc. Icon. gr. I. Tav. 21. a.
n eols der Sammlung de la Turbie, den Visconti (Icon. gr. I. Taf. 24.3.)
als Posidonios mit abgebildet hat, der sich indes durch volleres Stirn-
haar und durch die Bartlosigkeit am vorderen Teil des Kinns unter-
scheidet.
Jedenfalls nicht identisch der nach der farnesischen Büste be-
nannte jugendliche Kopf im Capitol, Philosophenzimmer No. 29
(abgeb. Bottari 1.10).1 Und auch nicht, wie Visconti meinte,2 der des
sitzenden Philosophen aus Villa Borghese im Louvre, Descr. 89,
Cat. somm. No. 80 [abg. oben p. 159], von dem noch eine Anzahl
weiterer Repliken vorhanden, nach der Zahl derselben eine grössere
Berühmtheit als Posidonios. (s. Aristoteles.)
Der sogen. Posidonios der Doppelherme in V i 11 a A1 b a n i No. 67
[abgeb. oben p. 162, rechts] ist ein Exemplar des Studniczka'schen
Menandertypus.
Aristomachos
Als eine Darstellung des aus Plinius" bekannten Bienenzüchters
und Bienenschriftstellers Aristomachos von Soli, dessen Lebenszeit
nicht näher zu bestimmen4, deuteten Leon. Agostini, Maffei, Bellori
und nach ihnen Visconti die sitzende, halbnackte Figur auf einem
Dolce'schen Karneol, jetzt in Florenz (Cades 35. No. HO)5, welche
nachdenklich, mit aufs Haupt gelegter Rechten, auf einige Alveare
herabblickt. Die Alveare, zwei länglichte mit Bienenzellen ver-
sehene Octogone, scheinen am obern Rand des altarähnlichen Sitzes
zu hängen und als solche durch je ein hineinfliegendes Insekt be-
zeichnet zu sein. Daneben ein paar blätterlose Bäume mit Blüten
als Material für die Honigsucher. — Wenn es mit den Alvearen seine
Richtigkeit hat, so lässt sich die Möglichkeit, ja sogar die Wahr-
scheinlichkeit der Deutung nicht in Abrede stellen. Von einem Porträt
ist natürlich keine Rede. Nur der Grieche ist durch den Bart und,
wenn man will, durch den nackten Oberkörper charakterisiert.
1 Righetti I. 71. "- Icon. gr. I. p. 268. Anm. 2.
3 Plin. h. nat. I. 11; XI. 19; XIII. 131.
4 Zwischen Aristoteles (Hist. animal. IX.) und Hygin (lib. de apibus). Wellmann
bei Pauly-Wissowa.
"• Abgeb. Bellori 6; Oronov. Thes. II. 75; Visc. Icon. gr. I. Tav. 21. a.