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Bernoulli, Johann Jacob
Griechische Ikonographie mit Ausschluss Alexanders und der Diadochen (Band 2): Die Bildnisse berühmter Griechen vom IV. Jahrhundert v. Chr. bis in die römische Zeit — München, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.1045#0221

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210 FAMILIE DES HERODES. AELIUS ARISTIDES

der Akropolis, das jedenfalls mit ihrer Statue geschmückt war. Man
nimmt an, dass diese als Pendant zu der des Herodes in der Nische
des östlichen Zugangs zur Orchestra gestanden habe. Auf Statuen
zu Kephisia und Marathon weisen einige daselbst gefundene In-
schriften.1 In Italien weihte ihr Herodes auf ihrem Landgut Triopion
an der Via Appia einen Tempel, in dem neben den Statuen der
Demeter und der j. Faustina auch die ihrige aufgestellt war.2

Alles Ikonische ist untergegangen, wenn nicht etwa ein im
Odeon gefundener weiblicher Porträtkopf3 auf sie bezogen werden
darf. Doch ist mir der Kopf unbekannt und aus der Beschreibung lässt
sich nicht erkennen, inwiefern er ihrer Zeit entspricht. »Das Haar fällt
in zusammengedrehten Wülsten bis tief unter die Ohren in Bogen zu
beiden Seiten hinab und ist in gleicher Anordnung am Hinterkopf
in eine grosse Rundung gelegt. Das Gesicht voll, mit ziemlich be-
merklichem Unterkinn." — Eine Knabenbüste ebenda wird ohne
viel Wahrscheinlichkeit auf Attikos, das misratene Söhnchen des
Herodes, gedeutet.1 — Auf eine Statue (?) der Tochter Elpinike
Regula weist eine beim Tempel des Apollon Ptoios in Boeotien
aufgefundene Basis, deren Inschrift im Bulletin de corr. hell. 16.18Q2
p. 464 publiziert ist.

Aelius Aristides

[Taf. XXX]

Der Rhetor Aelius Aristides (c. 129 —c. 189) war zu Hadrianoi
in Mysien geboren, als Sohn wohlhabender Eltern. Er bildete sich
auf den Schulen von Pergamon, Smyrna, Athen zum Redner aus und
bethätigte seine Kunst auf mannigfachen Reisen durch Aegypten,
Kleinasien, Griechenland, Rom. Dabei war er lange Jahre (von 156
bis 172) von einer schweren Krankheit heimgesucht, die er endlich
in seinem 43. Lebensjahr glücklich überwand. Ohne von höheren
Ideen beseelt zu sein und ohne praktische Ziele, glänzte er durch

1 Die Belege bei Hertzberg a. a. O. II. p. 394.

2 Vgl. die beiden 1607 und 1617 entdeckten metrischen Inschriften, die in den Be-
sitz des Cardinais Scipio Borghese und später nach Paris kamen. Böckh C. I. Gr.
6280 A und B; Kaibel No. 1389 I. und II.

3 Schillbach a. a. O. * Schillbach a. a. O.
 
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