Herzberg'.
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welcher die Weitkugel hält und mit der Rechten segnet. Darunter sieht man noch
die ganze Figur Petri dargestellt. Diese Bilder sind nicht übel, wenn auch kräftig,
fast roh gehalten. Die Kanzel gehört in die späte Renaissance.
Der Taufstein ist von Serpentin gemacht. Er besteht aus einem cnnnelirten
Gefässe auf einem dockenförmigen Fusse und macht einen im Ganzen guten Ein-
druck. Er ist inschriftlich ANNO MDOXX1IH hergestellt.
Hinter dem Altäre befinden sich drei Oelgemälde von geringer Bedeutung;
sie sind der Zeichnung nach Cranach's, jedoch im 17. Jahrhundert ausgeführt.
An der Südwand bemerkt man das Epitaphium einer Frau mit ihren beiden
Töchtern; es gehört dem 16. Jahrhundert an und ist eine gute, jedoch etwas hand-
werkliche Arbeit. Ein anderes gehört in das 17. Jahrhundert und ist das des
Bürgermeisters Teuffel; es hat gute Verhältnisse.
Seit 1864 ist das Gitter, welches bis dahin den Chor gegen das Schiff abge-
schlossen hatte, in der von dem Thurmerdgeschosse gebildeten Eingangshalle auf-
gestellt worden. Es ist eine gute Schmiedeeisenarbeit des 16. Jahrhunderts, deren
Zeichnung nicht minder als die durch vielfaches Durchstecken der Ranken schwie-
rig gewesene Herstellung Lob verdient.
Die Vasa sacra dieser Kirche sind gering: ein Kelch von vergoldetem Silber
hat einen runden flachen Fuss mit dem Signaculum; der Schaft ist gleichfalls rund;
an ihm steht in Minuskeln über dem Nodus -j* tt)C$U, unter demselben mnutf (?);
an den Zapfen des Knaufs steht t))C6M$; die Cuppa ist niedrig und breit. Die Ent-
stehungszeit ist der Anfang des 16. Jahrhunderts.
Die Glocke von 1,03 m im Durchmesser hat oben zwischen vier Reifen diese
breit in den Mantellebm rechtsläuhg eingeritzte Majuskelschrift, die im Gusse dann
natürlich linksläufig, d. h. als Spiegelbild erscheinen musste:
(etinev - mu) JÜBT - (JA - JVIVDS -BTtOVA -30HA3T - 1V1VD j
ist die Schrift vielleicht zu ergänzen. Auf der Haube sieht man ein nicht wohl
erkennbares Medaillon und ein kleineres mit einem in das Metall eingeritzten
Weihkreuze darüber. Die Buchstaben, durch ein Zickzackornament von einander ge-
schieden, und die Gestalt der Glocke weisen auf die Zeit um 1325 als die des Gusses. 5
Die Glocke von 1,25 m im Durchmesser hat oben zwischen vier Reifen diese
Schrift in Majuskeln:
AMEN
+ VAS - DEVS - HOC - SIGNA - PLEBS - SALVA - SIT - AVRA - BENIGNA -
Diese Schrift ist dem Mantellehme tief und sehr sauber eingegraben; da sie
auch keine feinen Ornamentlinien neben den Buchstaben hat, so sieht die Schrift
aus, als wäre sie schon überWachsmodellen ausgeführt. Aus diesen Eigenschaften
lässt sich auf eine Entstehungszeit um 1350 schliessenT)
Die Glocke von 1,38 m im Durchmesser hat oben zwischen vier Reifen diese
Minuskelschrift:
[ f [ Crucitixus mit Maria und Johannes o 4? rex sj? glorie 4? veni cum n
pace "p anno sj? dnl m cccc xxvi lare.
i) Siehe des Verfassers „Altersbestimmung der Glocken." 0 Siehe „Die Altersbestim-
mung der Glocken."
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welcher die Weitkugel hält und mit der Rechten segnet. Darunter sieht man noch
die ganze Figur Petri dargestellt. Diese Bilder sind nicht übel, wenn auch kräftig,
fast roh gehalten. Die Kanzel gehört in die späte Renaissance.
Der Taufstein ist von Serpentin gemacht. Er besteht aus einem cnnnelirten
Gefässe auf einem dockenförmigen Fusse und macht einen im Ganzen guten Ein-
druck. Er ist inschriftlich ANNO MDOXX1IH hergestellt.
Hinter dem Altäre befinden sich drei Oelgemälde von geringer Bedeutung;
sie sind der Zeichnung nach Cranach's, jedoch im 17. Jahrhundert ausgeführt.
An der Südwand bemerkt man das Epitaphium einer Frau mit ihren beiden
Töchtern; es gehört dem 16. Jahrhundert an und ist eine gute, jedoch etwas hand-
werkliche Arbeit. Ein anderes gehört in das 17. Jahrhundert und ist das des
Bürgermeisters Teuffel; es hat gute Verhältnisse.
Seit 1864 ist das Gitter, welches bis dahin den Chor gegen das Schiff abge-
schlossen hatte, in der von dem Thurmerdgeschosse gebildeten Eingangshalle auf-
gestellt worden. Es ist eine gute Schmiedeeisenarbeit des 16. Jahrhunderts, deren
Zeichnung nicht minder als die durch vielfaches Durchstecken der Ranken schwie-
rig gewesene Herstellung Lob verdient.
Die Vasa sacra dieser Kirche sind gering: ein Kelch von vergoldetem Silber
hat einen runden flachen Fuss mit dem Signaculum; der Schaft ist gleichfalls rund;
an ihm steht in Minuskeln über dem Nodus -j* tt)C$U, unter demselben mnutf (?);
an den Zapfen des Knaufs steht t))C6M$; die Cuppa ist niedrig und breit. Die Ent-
stehungszeit ist der Anfang des 16. Jahrhunderts.
Die Glocke von 1,03 m im Durchmesser hat oben zwischen vier Reifen diese
breit in den Mantellebm rechtsläuhg eingeritzte Majuskelschrift, die im Gusse dann
natürlich linksläufig, d. h. als Spiegelbild erscheinen musste:
(etinev - mu) JÜBT - (JA - JVIVDS -BTtOVA -30HA3T - 1V1VD j
ist die Schrift vielleicht zu ergänzen. Auf der Haube sieht man ein nicht wohl
erkennbares Medaillon und ein kleineres mit einem in das Metall eingeritzten
Weihkreuze darüber. Die Buchstaben, durch ein Zickzackornament von einander ge-
schieden, und die Gestalt der Glocke weisen auf die Zeit um 1325 als die des Gusses. 5
Die Glocke von 1,25 m im Durchmesser hat oben zwischen vier Reifen diese
Schrift in Majuskeln:
AMEN
+ VAS - DEVS - HOC - SIGNA - PLEBS - SALVA - SIT - AVRA - BENIGNA -
Diese Schrift ist dem Mantellehme tief und sehr sauber eingegraben; da sie
auch keine feinen Ornamentlinien neben den Buchstaben hat, so sieht die Schrift
aus, als wäre sie schon überWachsmodellen ausgeführt. Aus diesen Eigenschaften
lässt sich auf eine Entstehungszeit um 1350 schliessenT)
Die Glocke von 1,38 m im Durchmesser hat oben zwischen vier Reifen diese
Minuskelschrift:
[ f [ Crucitixus mit Maria und Johannes o 4? rex sj? glorie 4? veni cum n
pace "p anno sj? dnl m cccc xxvi lare.
i) Siehe des Verfassers „Altersbestimmung der Glocken." 0 Siehe „Die Altersbestim-
mung der Glocken."
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