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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0061
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wird, in diesem Jahre als Alden Ritte, 1343 als Aldin Ritte und 1406 als Altenritt.1 Landau, der für 1061
die Form Ritdi anführt, nimmt eine Unterscheidung zwischen den beiden Ortschaften bereits zum Jahre 1145
an.1 2 Auch die im breviarium sancti Lulli genannte, in pago Hassorum gelegene Siedelung Rittahe darf wohl
unbedenklich mit dem Orte gleichgesetzt werden.3 Hufen in Aldenritte schenkte 1299 Ludwig von Zwehren
der Äbtissin Luckardis von Kaufungen.4 Als Wenigen Ritte kommt das Dorf 1303 vor.5 * Ob man die 1365
erwähnten Güter in et juxta villam Ritthe, die an Fritzlar fielen*5, in dem älteren oder jüngeren Ritte zu
suchen hat, oder gar in dem näher zur Stadt gelegenen Riede, ist nicht klar, dagegen dürften jene bona in
campis et terminis Ritte, die ein Jahr später Landgraf Heinrich von Hessen und dessen Sohn Otto zur Dotierung
von St. Martin in Cassel verwandten7, mit Grund in Altenritte zu vermuten sein. Unentschieden abermals
muß die Lage einer Mühle juxta villam ritte bleiben, die eine matrona nobilis nomine hedwigis in esenrode
1317 dem Kloster Weißenstein überschrieb8, ebenso die Ortszugehörigkeit von einer demselben Konvente
zinspflichtigen „Hobe dy da gelegen ist by deme Kirchobe zu Ritte“. Nicht ohne Interesse ist, daß der
Zinsbrief 1375 durch „den ernbarn man Hern Reynhern von talwig den pastor czu Ritte“ gesiegelt wurde.9
Eindeutig wiederum bestimmt ihrer Lage nach sind die 1480 von „Könne von Langenstein zcu disser zcyt
Meistern deß Cloisters zcu Obir Cappel Ordins von Premonstrye“ den Ahnaberger Nonnen verkauften
„ztweene Garten gelegen In deme Dorffe ztu Alden Ritte, der ayne garte gelegen uff gensyth dem Kyrchobe
vnd der andir hie dissyt deme Kirchobe“.10 *

Der Ort ist dem benachbarten Großenritte eingepfarrt.11

Kirche.

Das Erbauungsjahr der ersten Anlage ist unbekannt. Von einem mittelalterlichen Massivbau sind
in Höhe von etwa einem halben Meter die Reste eines annähernd quadratischen Turmes überkommen, der
die Kirche im Osten abschloß, mithin als Altarraum gedient haben muß. Allem Anscheine nach legte sich
diesem Glockenhaus, das wegen seines unregelmäßigen Basaltmauerwerkes wohl in die Zeit der Gotik zu
verweisen ist und in seiner Ostwand auch noch die Spuren eines gotischen Fensters erkennen läßt, das
Kirchenschiff in gleicher Breite vor. Daß die Anlage stets von beschränktem Umfange war, läßt die Größe
des Kirchhofes erkennen, den noch die alte Mauer umgibt.12 Diese ebenfalls aus Basalt gebaute Umwehrung
schließt auf der Ostseite, völlig geradlinig und in der Flucht des Turmes liegend, das um 2,0 m abstürzende
Gelände des Friedhofes als Futtermauer ab. Auf der geschwungenen Westseite haben sich die Flügelmauern
und die mit Sockel- nnd Kämpferschräge versehenen Gewände des alten Kirchhofportals erhalten, vor dem
auch noch unter Linden der aus Sandsteinplatten zusammengebaute Gemeindetisch steht. Bei einem zweiten
etwas weiter westlich aufgestellten Tisch finden sich unter den vier Stützen zwei achteckige gotische Säulen-
basen und als Abdeckung eine halbe Altarplatte mit kehlprofiliertem Rande und Weihekreuzen an den Ecken,
offenbar Reste des alten Langhauses. Auch ein als Abdeckung der Friedhofsmauer dienender Bogenstein
mit Rundstab an der Kante dürfte aus dem untergegangenen Bau herrühren. Wann und aus welchem Grunde
die alte Kirche fiel, ist nicht ermittelt. Von einer Zerstörung im Dreißigjährigen Kriege berichtet die Orts-

1 Urk. d. Klöst. Nordsliausen und Ahnaberg. St.-Arcli. Marburg.

2 Hessengau, S. 62.

3 Wenck, Landesgeschichte II, Urk. Nr. 12. Weitere ähnlich klingende Namen das. S. 410.

4 Roques, Urk. Nr. 97. — 5 Wenck, Landesgeschichte 11, Urk. Nr. 463.

6 Würdtwein, Dioec. Mogunt. III, S. 462.

7 Kuchenbecker, Anal. Hass. V, S. 33. Würdtwein, Dioec. Mogunt. 111, S. 530.

8 Lennep, Cod. prob., Urk. Nr. 312. — 9 Lennep, Cod. prob., Urk. Nr. 314.

10 Lennep, Cod. prob., Urk. Nr. 315.

11 Bach, Kirchenstat., S. 222. Hochhuth, Stat., S. 217. — 12 Wenzel, Kirchhöfe, S. 14.

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Tafel 23, 3

Tafel 23, i

Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel. IV, Kr. Cassel - Land.

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