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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0087
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Hauses. 1705 waren Arbeitsleute im Garten und insbesondere „viertzig Soldaten nebst 2 Unterofficier und
Wallmeister“ mit Erdarbeiten beschäftigt. Im gleichen Jahre wurden „dem Schiffer Johannes Wasmuth zu
Milszungen an veraccordirtem Fahrlohn von 4000 Stück Planken aus dem Morscher Forst nacher Freyenhagen
zu fahren“ und „denen Artillerie Knechten, so zu Freyenhagen Holtz vom Wasser gefahren“, Lohn ausgezahlt.1
Nicht weniger als 945 Taler verwandte man 1730 auf den Ausbau der Gartenanlagen1 2, und wenn auch die
1726 beabsichtigte Vergrößerung des Parkes, zu der Hermann Knauff den Plan entwarf, nicht im vollen Um-
fang zur Ausführung kam, müssen doch die Verschönerungen, die Karl an der oft von ihm besuchten
Anlage vornahm, bedeutende gewesen sein. Auch der Sohn des Fürsten, der Regent und spätere Landgraf
Wilhelm VIII., weilte gern an dem malerisch und ruhig gelegenen Platze. Daß dessen Schwiegertochter, die
Erbprinzessin Maria, eine besondere Vorliebe für Freienhagen hegte, besagen die Briefe an ihren in Kopen-
hagen sich aufhaltenden Sohn.3 4 5

Maurer- und Zimmerarbeiten wurden 1757 an der hölzernen „Brücken von dem Herrschaft!. Hauß
über den Graben auf den Wall“ und an der „auf dem Weege nach der Gieße gleich über dem sogenannten
Krapp Garten befindlichen Steinernen Brücke“ vorgenommen. Mehr Arbeit verursachte die Instandsetzung
der Wege, die „durch die vielien fuhren in den Krigs Jahren sehr ruinirt und durch Handarbeit nicht wohl
zu stände gebracht werden dürften sondern mit Karren und groben Waßer Kieß überfahren werden“ mußten.
1759 machte sich die „Verschließung des Küchgartens, Ein neues Fahrtohr und Eine ordinaire thüre Hoch-
nöthig weilen beyde zugleich mit den palisaden von den Frantzosen hinweg gerißen“.1 Die „außwentig am
Hauße befindlichen erker, welche sehr schadhaft“ waren, überputzte man 1765 einschließlich der Balken-
vorkragungen.3 „Ein auf Englische art gepflanzter gang mit einem Cabinet“ entstand 1768. 1770 wurde
„unter dem Großen Pasein ein ausgeschweiftes Latten Tohr wegen der Simitri des gartens auch des
gesichts vom Hof herunter nethig“. Das unweit des gartens gelegene „Salpeterhäuschen“ gab im gleichen
Jahre Veranlassung zu einem Streite mit den Bauern von Bergshausen, die ein altes Eigentumsrecht durch
Einreißen eines Zaunes bekunden zu müssen glaubten, sich aber bald zur Ausbesserung des angerichteten
Schadens genötigt sahen.6 Nach einem Bericht vom Jahre 1774 war „die auf dem Hof stehende Balustrade
an verschiedenen Orten von der daran befindlichen Steinfarbe entblößt und die dazwischen vom Hof zum
Garten führende große Quater-Treppe in den Fugen vom Regen ausgespült“.7 „Bey dem außerortentlichen
anhaltenden rehgen“, so mußte ein Jahr später der Gutsverwalter weiter melden, „haben sich so viele Wasser
quellen in dem hinter hießigem Herschaftl. Hauße befündlichen großen Terras ereignet, daß derselbe 200 fuhs
lang und 30 fuhs hoch eingerütschet ist und gäntzlich von Neuem wider aufgebauet werden muß“.8 Für
anderweitige „Reparationen am Lustschloß Freyenhagen“ finden sich 1788 und 1789 Beträge gebucht. „Weil
das Herrschaft!. Schiff, so bey den Garten gehörig“, berichtet 1786 der Hofgärtner des Gutes, „so schadhaft
und das Holtz an vielen Orten gantz faul ist, daß auch kein stopfen mehr hilft, und beständig voll Waßer
ist, und weil nun ein Schif hier gantz unentbärlich ist, wegen des Kirchen Gangs, auch anderer Bedürfnißen,
und da man nicht wißen kan, wie die Durchlauchtigste Junge Herrschaft einen Wohlgefallen am Spatzieren
fahren finden möchte, so habe unterthänigst bitten sollen, daß stad des Alden ein neues Schif möchte gemacht

1 Hofkammer Rechnung 1705, S. 112f. St.-Arch. Marburg.

2 Kammerakten Cassel, Amt Bauna, Freienhagen. St.-Arch. Marburg.

3 Woringer, Freienhagen, in Hessische Heimat II, S. 62.

4 Acta den herrschaftlichen Garten zu Freyenhagen und dessen Unterhaltung überhaupt betr. 1744, S. 7f.

St.-Arch. Marburg.

5 Acta die Reparation des herrschaftlichen Hauses zu Freyenhagen betr. 1765, S. lf. St.-Arch. Marburg.

c Acta den herrschaftlichen Garten zu Freyenhagen und dessen Unterhaltung überhaupt betr. 1744, S. 143 f.
St.-Arch. Marburg.

7 Baurepositur d. Kaßeler Oberrentkammer betr. d. Reparation d. herrschaftl. Hauses zu Freienhagen 1765.
St-Arch. Marburg.

8 Acta den herrschaftlichen Garten zu Freyenhagen und deßen Unterhaltung überhaupt betr. 1773, S. 12.

St.-Arch. Marburg.

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