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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0094
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©'©'e'e'G'G'©'©'©/©'©'©'®/©'©'^®'©'©/©/©'©/©/©' Die einzelnen Orte. 'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S

Tafel 45, i

Tafel 45, o u.
46, i

Tafel 45, »
Tafel 45, 2

Tafel 46, a
Tafel 45, 13

Tafel 47, 4

des Baues eine Beschädigung durch den großen Krieg vorausging, ist anzunehmen. Auf feindliche Angriffe
lassen die Schießscharten in der Friedhofsmauer schließen.

Unzureichend geworden erfuhr das Gotteshaus zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine Verlängerung
nach Osten hin. „Ao 1705 ist das Chor . . . aus dem Grunde abgebrochen . . . und vergrößert worden“,
so zwar daß nunmehr unter Beibehaltung der alten Breite von 6,75 m der Bau eine lichte Länge von
23,70 m erhielt. Auch wurde „in diesem Jahre die Orgel gestiftet“ und „die große Klocke, so gesprungen,
neu gegossen“.1 An die Stelle der alten Ostwand trat ein halbkreisförmiger, an den Kanten abgeschrägter
Gurtbogen. Ebenfalls im Rundbogen schließt die kleine Osttür. Merkwürdig genug, daß man für die Fenster
den Spitzbogen beibehielt und das kehlprofilierte Haupt- und Sockelgesims unverändert vom alten Bau über-
nahm. Auch zwei kleine spitzbogige Nischen in den Längswänden muten ebenso altertümelnd an wie das
Steinmetzzeichen neben der Inschrift ANNO 1705 auf den Ecken des Hauptgesimses am Ostgiebel. Die
Jahreszahl 1710 mit dem Monogramm AB und einer stilisierten Blume trägt der wagerechte Sturz einer in
die Nordwand des Turmes eingebrochenen, über eine Freitreppe zugänglichen Tür, in deren rundbogiger
Oberlichtumrahmung Steinmetzzeichen wiederkehren.

„1735 ist auf der Kirche ein neuer Dachstuhl gesetzt.“ Es ist der noch heute vorhandene Stuhl,
den ein Fachwerkgiebel im Osten abschließt und ein Biberschwanzdach deckt. Vermutlich bei dieser Ge-
legenheit erhielt das Innere die Stuckdecke, in deren geometrischen Feldern die durchgestoßenen Laschen
der Dachstuhlsäulen als hängende Trauben ausgebildet sind. „1748 sind zwei neue Glocken, die kleinere
und mittelste gegossen“ und zwei Jahre später die Dachflächen des Turmes neu beschiefert. Eine Restau-
rierung des Innern fand 1785 statt.1 2

Die Technik des Baues ist eine gute. Das Sandsteinmauerwerk wird an den Ecken durch größere
Quader armiert und zeigt am Turm mäßigen, am Schiff stärkeren Kalkverstrich. Im Innern findet sich auf
der West- und Nordseite eine doppelgeschossige Empore, im Osten eine eingeschossige Bühne für die Orgel.
In Umrissen und Farbenresten ist die in blauen und roten Tönen gehaltene barocke Bemalung des Gestühls
noch zu erkennen.

Taufstein, jetzt Altarfuß, achteckig, mit Weinlaubranken am Fuß und Spitzbogenfries am Kopf,
mit der alten rechteckigen, am unteren Rande abgeschrägten Altarplatte abgedeckt. Höhe 0,95 m.

Kanzel von Holz, achteckig, mit aufgelegten Beschlagmustern und verzierten eisernen Hängebändern
für Schalldeckel. Renaissance.

Orgel, 1878, am neugotischen Prospekt die geschnitzten Barockwangen von 1705.

Glocken.

Nördliche Glocke. Unterer Durchmesser 1,16m, Höhe 0,95 +0,15m. Sechs senkrechte Henkel um
Mittelstempel. Auf Flanke „(ßarl JUbaiit, Jßfati'EE. 2o\). Ifecmann Tunfj, BücgEcmeilfev. PARENDUM
RECTA MONENTI“ „1+ 201). MttigEgoj'pt »rat BtnjrfjEl ■& Jrnfnt in Qlajjel 1861."

Mittlere Glocke. Unterer Durchmesser 0,98 m, Höhe 0,84 +0,11m. Sechs geschwungene Henkel.
Sehr kleine Schrift in Modellbuchstaben. Am Hals „IOHANN-FRIDERICH-ANTON-STORCK-E-H-STUCK-
GIE-IN-KASSEL-FECIT-1771.“ Am Schlag(1. Zeile) „UV -SBANGENBERG• ALS• PREDIGER• I• 1 • HELLER•
ALS• S• P• GRABE• I-H-MAMPELL-1 • ESKUCHE • H • UMBACH • DIDERICH • ALS • VORSTEHRE • GROSSEN-
R1TTE.“ (2. Zeile) „I-H-HELMUND-ALS-GRABE-lOH-KRUCK-IOH-KERSTEN-VORSTEHER-ALDEN-
RITTE.“

Südliche Glocke. Unterer Durchmesser 0,73 m, Höhe 0,56 +0,10 m. Sechs senkrechte Henkel um
Mittelstempel. Auf Flanke „(Üacl ßtbam, JßfarcEE. Snf;. Bevmanit Dorf), BürgevmEtßcc.“ „B=ß 212. ItingE-
iXo(Je11 mm BeuI+eI .Bdlm in daßel 1861.“

1 Akte betr. d. Kirche in Großenritte. Pfarr-Arcli. Großenritte.

2 Akte betr. d. Kirche in Großenritte. Pfarr-Arch. Großenritte.

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