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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0110
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(3)(s>t3>i3Jt3Jt3st3>!3>t3it3it3/i3)is>t3>&t3)i3>t3>i3)is)t3)t3/i3>isj Die einzelnen Orte. 'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S’S'S'S

Als Erinnerungsstücke an den alten Bau finden sich, in der Ostwand der neuen Kirche vermauert,
ein Gewölbeschlußstein mit stilisiertem Lilienmuster, ein in Stein gehauenes gleichseitiges Kreuz, anscheinend
ein Weihekreuz, und eine Steintafel mit dem Wappen der Dalwigks und der Schwertzells. Die kreisförmige
Friedhofsmauer ist nur im unteren Teile erhalten. Auf ihrer Außenseite haben einige Grabsteine aus dem
Ende des 17. Jahrhunderts mit unleserlicher Inschrift Platz gefunden. Am westlichen Eingang zeigt eine
mächtige Linde den Platz des alten Gemeindetisches an, während ein in nächster Nachbarschaft gelegenes
Haus, jetzt ein anspruchsloser, zweigeschossiger Bau, als späterer Sitz des Dalwigkschen Gerichtes gilt.

Glocken.

Östliche Glocke. Unterer Durchmesser 1,10 m, Höhe 0,90 -f 0,15 m. Vier geschwungene Henkel. Am
oberen Rande „CARL FRIED. ULRICH IN APOLDA GOSS MICH 1891“. Auf Flanke „EHRE SEI GOTT
IN DER HOEHE!“ Ton g.

Westliche Glocke. Unterer Durchmesser 0,88 m, Höhe 0,72 + 0,13 m. Vier geschwungene Henkel.
Am oberen Rande „1891“. Auf Flanke „FRIEDE AUF ERDEN“. Ton b.

Schauenburg.1

Erbauer und Alter der Burg sind unbekannt.3 Der Name erscheint 1089 als Scouwenborg, 1143 als
Scowenburch, 1184 als Schowinburc und 1240 als Scoenburc und wird ebenso wie bei der gleichnamigen
Burg bei Rinteln von Schauen abgeleitet.3 Für die Landesgeschichte war die Feste nicht ohne Bedeutung.
Dem Falkenstein benachbart, wurde sie des öfteren der Stützpunkt kriegerischer Unternehmungen. Mit der
unfern gelegenen Naumburg und Weideiburg vereinigt, diente sie angesehenen, streitlustigen Geschlechtern als
Sitz. Ihre ursprünglichen Eigentümer, die Grafen von Schauenburg, hatten das Gericht dieses Namens inne,
das die Dörfer Hoof, Breitenbach, Elmshagen und einen Teil des großen Hofes zu Martinhagen umfaßte.
Nur bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts ist die Geschichte dieses Geschlechtes mit der des Stammsitzes
verknüpft.4

Ob der 1073 genannte Adelbertus, der mit seinen vier Söhnen zu Hollende ermordet wurde, bereits
für einen Grafen von Schauenburg genommen werden darf, mag dahinstehen.5 Mit Sicherheit ist jener
Adelbert zur Familie zu rechnen, der 1089 einer Schenkung des Klosters Helmarshausen als Zeuge bei-
wohnt.® Ein Adalbertus quidam de Scounburg überschrieb 1008 zwei Hörige dem Wigbertsaltare zu Hersfeld
und 1023 zwei Äcker dem Kloster Hasungen zum Seelenheile seines ermordeten Sohnes.7 Ein Nachkomme muß
jener Adalbert sein, der 1126 als Vogt von Kaufungen vorkommt8 und nach seinem Tode 1143 als Schirmvogt
auch von Kirchditmold Erwähnung findet.9 In dieser Eigenschaft konnte es dem einflußreichen Adeligen
nicht schwer fallen, sich und seinen Nachkommen die Advokatie auch über das Kloster Weißenstein zu
sichern, zu dessen Stiftern er zählte. Bei der Gründung von Breitenau 1123 war ein Cuonradus de
Scouvenburc zugegen.10 Adelberts Sohn, Sigebodo, begleitete den Erzbischof Heinrich von Mainz auf fast
allen seinen Zügen. Dessen Enkel Adelbert erwarb vom Stift Hersfeld die Burg Wallenstein, nach der er

1 Huneus, Die Schauenburg, in Neue Casseler Zeitung 1906. Happel, Die Schauenburg bei Hoof, in Sonntags-
Beilage der Casseler Allgemeinen Zeitung 1906. Dehn-Rotfelser u. Lotz, Baudenkm., S. 238. Happel, Burgen, S.87.

2 Winkelmann, Hessen I, S. 289. Heßler, Sagenkranz von Hessen-Nassau, S. 142.

3 Wigand, Westphäl. Archiv IV, S. 139. Justi, Denkwürdigkeiten IV i, S. 18f. Arnold, Ansiedelungen, S. 476.

4 Landau, Hessengau, S. 63. Landau, Kurf. Hessen, S. 170. Weber, Kleiner Beitrag zur Geschichte der vormaligen
Grafen von Schauenburg und Waldenstein, in Zeitschr. d. Ver. f. hess. Gesch. N. F. III, S. 351 f. Schenk zu Schweinsberg,
Zur Genealogie der Grafen von Schauenburg-Willolfsbach-Wallenstein, in Zeitschr. d. Ver. f. hess. Gesch. V, S. 285f., u. VI,
S. 309f. Rommel, Quellen, S. 110. Schminke, Cassel, S. 290.

5 Rommel, Gesch. v. Hessen I, S. 164. Landau, Ritterburgen II, S. 363.

6 Wigand, Westphäl. Archiv IV, S. 189. — 7 Wenck, Landesgeschichte II, Urk. Nr. 47 u. 52.
s Ledderhose, Kl. Schriften II, S. 289. - 0 Justi, Denkwürdigkeiten IV i, S. 31.

111 Schminke, Mon. Hass. IV, S. 656.

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