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Holtmeyer, Aloys [Editor]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0211
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E'E'e'e'E'E'E'S'E'e'e'E'e'e'e'e'G'e'E'e'e'E'E'E'E'©' Oberzwehren. 'S'S'S'S'S'S'S'S'SS'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S'S

Das Pfarrhaus des Ortes wurde 1541 verkauft und ein Teil des Erlöses zum Neubau eines Pfarr-
hauses in Nordshausen verwandt.1

Ais ältere Flurbezeichnung findet sich der „Zollstock“.2

Kirche.

Sieht man von der Erwähnung einer fabrica ecclesie in Twerne zum Jahre 13513 ab, so sind Spuren
einer mittelalterlichen Bautätigkeit nicht überkommen. Eher auf eine Instandsetzung als auf einen Neubau
scheint die auf einem in der Westwand der Kirche vermauerten Stein befindliche Inschrift „1609 AMOXSLWM“
sich zu beziehen. Für „fenster in die Kirche zu Obertwern So von den Bayerischen ausgeschlagen“4 findet
sich 1626 ein Betrag von 26 Albus gebucht. Ebenfalls nicht bedeutende Ausbesserungen, anscheinend am
Dachstuhl, wurden 1699 vorgenommen, in welchem Jahre „dem forster zu Crumbach zur Ahnweisung des
Holtzes zum Kirchenbau zu Obetwern“ Auftrag erteilt wurde.5 Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts machte das
Gotteshaus einem Neubau Platz, der, obwohl ungenau orientiert, doch die alte Stelle einzunehmen scheint.
Anfangs war aus Sparsamkeitsgründen nur die Verbreiterung des Schiffes und die Errichtung eines neuen Turmes
aus Holz geplant. Beim Abbruch ergab sich jedoch, daß die alten Teile zu morsch, insbesondere aber auch
die aus Füllmauerwerk bestehenden, aus dem Lot gewichenen Wände zu wenig standhaft waren, als daß sich
die Erhaltung der Mauerzüge gelohnt hätte. Oberbaumeister Engelhard, der den Abbruch besichtigte, riet
von der Wiederherstellung der Kirche ab und fertigte Pläne und Modell zu einem völligen Neubau, der bei
Wiederverwendung von Altmaterial 2964 Taler kosten sollte. Einen Gegenplan, dessen Baukosten sich ohne
Benutzung von Altmaterial auf 3032 Taler beliefen, stellte Oberbauinspektor Rudolph auf. Landbaumeister
Schuchard führte den anfangs ohne besondere Bauleitung betriebenen Bau aus, der 1824 „nach mancherley
widrigen Schicksalen als beendigt anzusehen“ war und 4655 Taler gekostet hatte.6

Das aus Sandsteinen erbaute und mit Ziegeln gedeckte Langhaus der Kirche bildet im Grundriß ein
Rechteck von 18,70 m lichter Länge und 9,50 m Breite. Die übliche Anordnung von Emporen auf der Nord-,
West- und Südseite kommt in der Außenarchitektur dadurch zum Ausdruck, daß zwei Reihen von je fünf
Fenstern angelegt sind, von denen die untere Zone größere rechteckige, die obere kleinere halbkreisförmige
Öffnungen aufweist. Die Orgel steht an der Westmauer, die Kanzel hinter dem Altäre an der undurchbrochenen
Ostwand des schlichten flachgedeckten Raumes. Der in der Mitte der Südfront befindliche Eingang besitzt
rechteckige Umrahmung mit Deckgesims. Eine gleiche Tür mit Tragkonsolen unter der Deckplatte, mit
halbkreisförmigem Oberlicht und konzentrisch geführter Nischenumrahmung zeigt der massive rechteckige West-
turm, dessen Glockenstube aus beschiefertem Fachwerk besteht und mit flachem Zeltdach abgeschlossen ist.

Das auf ansteigendem Gelände gelegene Gotteshaus ist von einer im Oberteil anscheinend abgetragenen
Mauer umgeben, die auf der Außenseite an Stellen eine Höhe von 2,0 m erreicht, ohne noch Schießscharten
aufzuweisen. Vor dem Südeingang hat die Dorflinde ihren Platz behauptet, während der Gemeindetisch
untergegangen ist.

Orgel, 1823 von Wilhelmi erbaut, am Prospekt einreihige Pfeifenstellung in fünf Feldern, mit Zwickel-
ranken auf rotem Grund mit weißem Anstrich und sparsamer Vergoldung.

Glocken.

Nördliche Glocke. Angeblich aus Nordshausen, frühgotisch. Unterer Durchmesser 0,79 m, Höhe
0,68 -f- 0,12 m. Sechs geschwungene Henkel. Ohne Inschrift. Ton f.

1 Ortsrepositur Nordshausen. St.-Arch. Marburg. — 2 Flurkarten, Katasteramt II, Cassel.

3 Urk. d. Klost. Hasungen. St.-Arch. Marburg. — 4 Kasten Rechnung 1626. Pfarr-Arch. Nordshausen.

5 Kasten Rechnung 1699. Pfarr-Arch. Nordshausen.

6 Acta den Bau einer neuen Kirche zu Oberzwehren betreffend. 1820. Pfarr-Arch. Nordshausen.

Tafel 101, i u.a

Tafel 101, a

Tafel 101, »

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