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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0212
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(3>&tS>l3)l3>E)B>l3>t3)E)l3lt3JB>l3)l3/E)l3)t2)t3)l3Jt2lt3)<3>l3) Die einzelnen Orte. '3'5i'S'Si'gs'gs'®'S'a'S'gj'Si'Q'3'S'SS'g>'3'gS'SS'®'S'3'3

Südliche Gloche. Unterer Durchmesser 0,94 m, Höhe 0,76 + 0,14 m. Vier geschwungene Henkel.
Auf Flanke „EHRE SEI GOTT IN DER HOEHE. GEORG DIETRICH, PFARRER. CARL BETTENHAEUSER,
BUERGERMEISTER. GEMEINDERATH: JOHANNES BECKER, GEORG BECKER, GEORG WASSMUTH,
ARNOLD SINNING“. Am Schlag „GLOCKEN - GIESSEREI GEBR. ULRICH IN APOLDA 1902“. Ton as.
Altargerät.

Weinkanne, von Zinn, Vasenform mit verziertem Henkel und Deckel. Am oberen Rande „SW §tmein3e
Obuzwchzen yescfun&t -von. 3iA.ncj.jzau. S. Stüc&tadt 1823“. Höhe 0,37 m.

Brotteller, von Zinn. Auf Oberseite Rand „<96«*®u>eWv 1823“. Durchmesser 0,24 m.

Taufschiissel, von Zinn. Auf Oberseite Rand „JCezmann ßtaeoenez 163c) Obez&wefizen veze-fizt“. v&zncuezt

bei Sinweibunc^ dez oJCizche 1823.“

Kemenate.

Die Bezeichnung „Kemenate“ führt ein an der Südwestecke des Kirchhofes neben anderen Wirtschafts-
schuppen gelegener, jetzt dem Bürgermeister als Scheune dienender Bau, der zweifellos mittelalterlichen Ur-
sprunges ist und vermutlich als die obenerwähnte Nordshäuser Kurie angesprochen werden darf. Ein Stück
Tafel 101,4-7 in der Flucht der Friedhofsumwehrung liegender Mauer mit einem durchlaufenden Absätze und darunter ange-
legter Schießscharte ist in dem oft veränderten Bauwerk, das offenbar der vorhandenen Friedhofsmauer an-
gefügt wurde, der einzige Rest des an die alten Gaden anschließenden befestigten Wohnhauses des Geistlichen.

Ochshausen.

Das am Fahrenbache am Siidostrande des „Forstes“ gelegene Dorf ist nach Crumbach eingepfarrt.1
Der Ortsname wird von Personennamen Agoz oder Otgoz abgeleitet.2 Ein Grundstück in Oggozeshusum
übergab 1102 Graf Werner, Vogt des Klosters Kaufungen, der dortigen Äbtissin.3 1123 erscheint ein
Engezo de Osicheshusen.4 1150 heißt der Ort Okkozzeshusin5, und 1324 Ockeshusen.0 Daneben findet
sich im 14. Jahrhundert die Schreibweise Oxishusen und Ockishusen, im 15. Jahrhundert Ogkeszhusen und
Oxshusen und im 16. Jahrhundert Ockshaulzen und Uxhusen.7 Sein zu Okyshusen gelegenes Gut trat
1368 der Pfarrer von Vollmarshausen dem St. Martinsstift zu Cassel ab.8 Als Kaufunger Lehnsmänner im
Ort erscheinen Otto von Mühlbach, Hans von Wildungen und Philipp von Dalwigk.9

Die in älteren Flurkarten10 sich findenden „Lehnhöfe“, „Leimenhöfe“ und „Rickhöfe“ sind im Orte
nicht mehr vorhanden.

Kirche.

Die Kirche, die nur zu Betstunden und Leichenpredigten benutzt wird, soll 1731 erbaut sein.11 Zur
Annahme eines völligen Neubaues in diesem Jahre liegt indessen kein Grund vor. Vielmehr hat man die
zweifellos vorgenommene Bautätigkeit nur auf eine Instandsetzung zu beziehen. Aus den Akten12 ist soviel

1 Bach, Kirchenstat., S. 196.

2 Piderit, Ortsnamen, S. 314. Arnold, Ansiedelungen, S. 405.

3 Roques, Urk. Nr. 20. — 4 Engelhard, Erdbeschreibung I, S. 182.

5 Landau, Hessengau, S. 80. — 6 Roques, Urk. Nr. 164. — 1 Roques, Urk. Nr. 20, 164, 408 u. 766b.

8 Kuchenbecker, Anal. Hass. V, S. 40. — 9 Roques, Urk. Nr. 425 f., 448 f. u. 766b.

10 Flurkarten, Katasteramt I, Cassel. — 11 Bach, Kirchenstat, S. 197.

11 Kammerakten, Cassel, Amt Ahna, betr. Reparaturen an der Ochshäuser Kirche 1730. St.-Arch. Marburg.
 
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