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Holtmeyer, Aloys [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 4): Kreis Cassel - Land: Textband — Marburg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.20172#0221
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©'e'O'G'e'O'e'E'S'e'S'e'S'©^©'©'©'®'©'©'©'©'©'^ Simmershausen. '3'Q'3'3'Si'ss'Sj'3'svsi'3'S'3'3'Si'si'3'®'S}'a'ss'si'3'3'3

Unter den kleineren Bauarbeiten der Folgezeit sei eine Instandsetzung der Kirche vom Jahre 1734
deshalb genannt, weil der Kragenhof Beisteuer zu leisten hatte.1 Um die Mitte des Jahrhunderts verhandelten
die von Kalenberg auf Rothwesten wegen eines Erbbegräbnisses. Die Bautätigkeit, die für das jetzige Aus-
sehen des Gotteshauses bestimmend wurde, fällt in das Jahr 1756.1 2 Unter Beibehaltung der vorhandenen Länge
und unter Abbruch der von der Landstraße aus sichtbaren Südwand erfuhr der schmale Bau eine Verbreiterung Tafel io6,u
um mehr als die Hälfte seiner alten Abmessung. Der mit flacher Decke und großer Kehle abgeschlossene
Innenraum erhielt auf der Nord-, West- und Südseite Emporen. In der Mitte der freien Ostwand zwischen
Pfarrstand und Herrschaftsstuhl und hinter dem Altäre fand die Hängekanzel ihren Platz. Ihr gegenüber an
der Westwand kam die neue Orgel zu stehen. Die verlängerten Schmalseiten erhielten je ein, die neue Süd- Tafel ioö, c
front fünf rundbogige hohe Fenster mit auskragenden, von Konsolen getragenen Sohlbänken. Die Wechsel-
beziehung zwischen Fenstern und Emporen kam lediglich dadurch zum Ausdruck, daß erstere durch eine
Brüstungsfüllung geteilt, letztere im Chor soweit verschmälert wurden, daß das neue Ostfenster frei blieb.

An den Kosten des in Sandstein ausgeführten Baues scheint die Gemeinde lange getragen zu haben. So
wurde zur Deckung des Betrages von 1652 Talern 1759 eine Kollekte ausgeschrieben.3 60 Taler sollte 1779
der Hof Rothwesten bezahlen, dessen Gitterstand nebst Gesindebank in der alten Kirche beim Altar sich be-
funden hatte und beim Neubau verlegt werden mußte, weil seine Stelle die Kanzel einnahm.4

Den gegen den Ursprungszustand erhöhten Friedhof5 umgibt die gotische, ein ungenaues Rechteck Tatei 106,2,3
bildende Umwehrungsmauer, die zwar keine Schießscharten mehr aufweist, aber noch die Gewände und
Flügelmauern des alten Toreinganges besitzt. Der Gemeindetisch unter der Dorflinde steht nördlich des
Gotteshauses.

Taufstein. Becken, achteckig, mit spätgotischem Maßwerk, jetzt im Garten der Schule. Tafel 107,3

Orgel, am Prospekt einreihige Pfeifenstellung in drei Feldern, mit Gitterwerk und Muchelschnörkel
in den Vorhängen und Wangen sowie mit Girlanden und Vasenaufsätzen auf dem geschwungenen Haupt-
gesimse, Rokoko.

Glocken.

Nördliche Glocke. Unterer Durchmesser 0,76 m, Höhe 0,64+0,11 m. Vier geschwungene Henkel. Tatei 106,«
Am Hals zwischen Palmettenstreifen in Modellbuchstaben (2 Zeilen)


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In der Schriftreihe als Trennungs- und Füllzeichen fünfblättrige Rosen, Blätter vom Spindelbaum und Tafeiio7,4
kleine Rhomben mit Punktkreuzen. Über dem Schlag nachstehende Reliefs:

1 Kammerakten Cassel, Amt Ahna, betr. Reparation der Kirche zu Simmershausen 1734. St.-Arch. Marburg.

2 Akten. Pfarr-Arch. Simmershausen. — 3 Geh. Rats-Akten 10081. St.-Arch. Marburg.

4 Kammerakten Cassel, Amt Ahna, betr. Kirchenbau zu Simmershausen und Erbauung eines Kirchenstandes für den

Hof Rothwesten 1779. St.-Arch. Marburg.

5 Wenzel, Kirchhöfe, S. 14 f.

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Bau- und Kunstdenkmäler im Regi erungsbezirk Cassel. IV. Kr. Cassel-Land.

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