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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 2): Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4969#0219

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VI. Die Maler zur Zeit der römischen Herrschaft.

209

Menestratos

malt Deukalion und Phaethon, von denen der eine würdig ist durch Feuer, der
andere durch Wasser vernichtet zu werden: Anall. II, 337, n. 93. Der Ausdruck
yguTpag und die Vergleichung von Martial V, 5o machen es jedoch zweifelhaft, ob
hier von Gemälden und nicht vielmehr von schlechten Tragödien die Rede ist.
E u t y c h o s,

der zwanzig Kinder gezeugt, konnte es nicht einmal in dieser Kunst so weit
bringen, dass ihm eins ähnlich gerieth: Anall. II, 337, n. 94.
Rufus

der Maler, und Phaedrus, der Anwalt, wetten, wer schneller und ähnlicher male:
j'pßijifi. Während nun Rufus noch die Farben reibt, hat Phaedrus schon einen
Scheincontrakt fertig, stxovixfjv dnnyjjv: Anall. II, 339, n. 105.

Hierher gehören ferner:

D i o d o r.

Er stellte ein Portrait des Menodotos aus, das jedem, nur nicht dem Menodot ähnlich
war: Anall. II, 191, n. 5 von Leonidas aus Anthedon, der zur Zeit Nero's lebte.
Artemidor,

Martial V, 40: vielleicht ein Schriftsteller, der als Dilettant eine schlechte Minerva
gemalt hatte: Pinxisti Venerem, colis Artemidore Minervam,
Et miraris opus displicuisse tuum.
L. Mallius.

„Bei L. Mallius, der für den besten Maler in Rom galt, speiste einst Servilius Geminus
und bemerkte, als er dessen hässliche Kinder sah: non similiter. Malli, fingis et
pingis, worauf dieser: in tenebris enim flngo, luce pingo": Macrob. Sat. II, 2.
Didymus.

Einen Maler dieses Namens hat man in folgenden Versen des Martial (XII, 13)
finden wollen: Facundus mihi de libidinosis

Legisti nimium, Sabelle, versus,

Quales nec Didymi sciunt puellae,

Nec molles Elephantidos libelli.
Mir scheint jedoch Didymus ein Dichter oder Schriftsteller zu sein, bei welchem
die Mädchen redend eingeführt waren.
Publius.

Martial I, 110 spottet über einen gewissen Publius, der in sein Hündchen form-
lich verliebt ist, und dasselbe malt, um sein Andenken auch nach dem Tode
zu bewahren. Wahrscheinlich war Publius in der Malerei nur Dilettant.
Kallides,

von Lucian (dial. meretr. 8, 3) beiläufig erwähnt, ist wohl nur ein erdichteter Name.

Als Supplement zu den Malern mögen hier noch die wenigen uns bekannt
gewordenen Mosaikarbeiter eine Stelle finden:
S o s o s.

„Fussböden, mit Kunst nach Art der Malerei ausgearbeitet, haben ihren Ursprung
bei den Griechen, bis die Lithostrota (die Täfelung mit kostbaren Steinen) diese
Kunst vertrieben. Am berühmtesten in dieser Art ist Sosos, der zu Pergamos
den oekos asarotos, das ungefegte Haus, ausführte, so genannt, weil er die

Brunn, Geschichte der griechischen Künstler. II. 2. Aufl. 14
 
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