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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 2): Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4969#0220

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210

Die Maler.

Speisereste und was sonst ausgekehrt zu werden pflegt, als sei es auf den Fuss-
böden liegen geblieben, mit kleinen, mannigfach gefärbten Würfelchen dargestellt
hatte. Bewundernswerth ist daran eine Taube, welche trinkt und das Wasser durch
den Schatten des Kopfes dunkler macht; andere sonnen sich und reiben sich an dem
312 Rande des Gefässes" : Plin. 36 ,184. Die Zeit des Sosos lässt sich allerdings nicht
genauer bestimmen ; doch werden wir ihn wegen der Erwähnung von Pergamos in
die Periode der Attalen setzen dürfen. Sein von Plinius beschriebenes Werk scheint
sehr allgemein gefallen zu haben; das lehren Stellen, wie Statius Silv. I, 3, 55:

varias ubi picta per artes
Gaudet humus superare novis asarota figuras;
so wie die zahlreichen Nachahmungen: die bekannten capitolinischen Tauben
aus der Villa Hadrians bei Tivoli: Mus. Gap. IV, 69, eine Wiederholung des
Fussbodens, in Africa gefunden: Revue arch. Ann. I, n. XII, und eine zweite
mit dem Namen des Künstlers:
Heraklitos,

welche auf dem Aventin zu Rom entdeckt, jetzt im Lateran aufbewahrt wird:
Bull, dell' Inst. 1833, p. 82. Die Inschrift lautet HPAKA1T02MTA2ATO:
C. J. Gr. n. 6753.

Dioskurides

aus Samos: AI02K0YPIJHZ2AMI0Z EnOIHSEN (C. J. Gr. n. 58661)),
ist durch zwei in Pompei gefundene Mosaike von grosser Feinheit bekannt: das
eine derselben ist publicirt im Museo borbonico IV, Tav. 34 und zeigt uns drei
maskirte weibliche Figuren nebst einem Kinde, welche zum Tambourin, Krotalen
und Flöten einen Tanz aufführen. Das andere scheint das Seitenstück zum ersten
zu bilden; denn wir finden hier ebenfalls drei maskirte weibliche Gestalten nebst
einem Knaben, nur dass die Scene ruhiger gehalten ist, indem die Hauptfiguren
sitzend dargestellt sind: Winckelmann Gesch. d. Kunst XII, 1, 11; vgl. Neapels
antike Bildwerke S. 428, wo abweichend eine Figur als männlich bezeichnet wird.

Ariston und T. Flavrus.
Im Jahre 1823 wurden an der Via Appia bei Rom unter andern Mosaiken auch
zwei mit dem Namen der Künstler entdeckt. Das eine mit der Inschrift T. FLA-
VIVS (fac) (von schlechter Erhaltung) liess nur einen farbig ausgeführten Apollo-
kopf erkennen; das andere mit dem Namen des Aristo: ARISTO FAC zeigte
drei Satyrn, welche eine Nymphe verfolgen: P. E. Visconti in den Atti dell'
accad. pontif. di archeol. II, pag'. 670.
Zweifelhaft ist mir, ob
313 Methyllos und Manieos

hier eine Stelle verdienen. Ihre Namen finden sich in einer Inschrift von Nismes,
welche nach der älteren fehlerhaften Abschrift:

ME0QIAA02 KA2

ZIMOTO YAO Y2ETO

MANIK02 KEKONIAKH
von Raoul-Rochette (peint. ant. ined. p. 421) so ergänzt und emendirt wird:

ME&YAA02 KAT\EZKEY]

A'ZETO TO M0Y2EI0N

MANIK02 KEKO NIAKE.
 
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