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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 2): Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4969#0288

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27«

Die Toreuten.

Pasiteles, s. Th. I. S. 415.

Phidias, s. Th. I, S. 132 und die Einleitung zu diesem Kapitel.
Polyklet, s. Th. -I, S. 152.
P o s i d o n i u s

aus Ephesos, wird von Plinius 33, 156 als ausgezeichneter Gaelator und 34, 87
als Erzhildner, der Statuen von Athleten, Bewaffneten, Jägern und Opfernden
gearbeitet, angeführt.
Praxiteles.

Von ihm und Skopas als Gaelatoren ist bei MartiaL IV, 39 die Rede: und zwar
in einer Weise, dass es dabei dem Dichter auf strenge Wahrheit schwerlich an-
kam, indem er vielmehr die thorichte Sucht seiner Zeitgenossen verspottet, mit
dem Besitz von Werken berühmter Meister, sei es echten oder unechten, zu
prahlen. Nicht viel anders verhält es sich mit einer Erwähnung bei Theokrit
(V, 105):

I'a'tI 8e ,»01, yav'koc, ■/.i'nu.Qiooivoq, ivrl de xpo.rijp,
"Eq"/ov IlQa^iTe'ksvq.

Denn hier hat der Dichter offenbar nur, um das Werk als vorzüglich zu be-
zeichnen, den Namen eines berühmten Künstlers gewählt. Zwar will der Scholiast
zu diesen Versen den älteren bekannten Bildhauer als üvSoiavTonoiuQ von einem
jüngeren dyaX^aronoLÖg als Zeitgenossen des Theokrit scheiden; allein dieser
jüngere verdankt sicherlich erst den Versen des Dichters seinen Ursprung.
Pytheas

wird von Plinius (33, 156) zuerst wegen eines einzelnen Werkes angeführt, einer
411 Schale mit der Darstellung des Odysseus und Diomedes beim Raube des Pal-
ladion, welche, nur zwei Unzen schwer, einmal mit 10,000 Denaren (l2/3 Ta-
lenten) bezahlt worden war. Ausserdem aber spricht Plinius von einer ganzen
Gattung von Darstellungen, durch welche sich Pytheas bekannt gemacht: fecit
idem et cocos magiriscia appellatos parvolis potoriis. Wir haben es hier mit
einem griechischen Kunstausdruck zu thun, welcher durch die Uebersetzung
„Köche" nur mangelhaft wiedergegeben wird. Offenbar handelt es sich um recht
eigentliche Genrebildchen in dem uns geläufigen Sinne des Wortes, und zwar,
vielleicht weil sie zur Verzierung von Trinkgefässen bestimmt waren, in einer
absichtlichen Beschränkung auf Darstellung dessen, was auf Essen und Trinken
Bezug hatte. Die Kunstrichtung des Pytheas entspricht also ziemlich genau
derjenigen, welche in der Malerei von den Griechen als Rhopographie bezeichnet
wurde und besonders in den Werken des Peiraeikos ihre Ausbildung erhielt
(vgl. S. 174). In anderer Beziehung lässt sich Pytheas passend mit Kallikrates
und Myrmekides vergleichen: seine Arbeiten waren nemlich von einer solchen
Feinheit und Subtilität der Ausführung, dass sich nicht einmal Abdrücke davon
nehmen Hessen. So grosse Kunstfertigkeit sich also an ihnen zeigen mochte,
so werden wir doch nicht umhinkönnen, in Hinblick auf die höheren Forde-
rungen der Kunst und im Sinne der Griechen den Pytheas den fiaraidrs/voi
beizuzählen.

Skopas, s. Praxiteles.

Stratonikos, s. Th. I, S. 310.
 
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