Erich Heckel Nordseedünen
Aus der Ausstellung der Galerie Ferdinand Miiller, Berlin
lung dieses Gebiel des Gegenwartsschaffens lätig
pflegt, ist besonders anzuerkennen. Eben darum
möcliten wir demnäclist dies reiclie Sammelergebnis
eines Jahres liier gründlicher betrachten und zum
Ausgangspunkt eines Blickes auf den Graphiker-
Nachwuchs nehmen. ’i'Volfradt
FllANKFURTER KUNSTSGIIAU
ImKunstverein zwei Kollektivausstellungen: Geor g
Grosz mit neuen Bildern, Aquarellen, Zeich-
nungen: Menschen auf der Jagd nach Geld, Macht,
Lust: Schädcl, die flach von tierischer Dummheit
sind, Unterlippe und Kinn schwer von protziger
Sclbstigkcit, Augen stur vor Gier. Aggressive, treff-
sichere Zeitkritik gcgen den Staat und die kapita-
listische Gesellschaft von ITeute; Kunst, die ITaß
scheint, aber aus der Tiefe einer nach Gerechtigkeit
durstenden Menschenseele geboren ist und fast
seherisch wirkt.
Eine begabte, junge Frankfurterin, Rosi Lilien-
feld, tiefster Gegensatz: ganz nach innen gerichtet,
von mimosenhaft scheuer Weiblichkeit. Sic weiß
von einer Welt, die hinter den Träumen liegt,
»almdungshaft«. So entstanden Landschaften, Bild-
nissen, graphische Zyklen zu eigenen, literarischen
Gesichten, zu Dostojewski, Gottfried Keller, Edgar
Allan Poe und Märtin Buber. Manchmal sichtbar
das Seltenste bei Frauenkunst: Iluinor.
Sascha Schwabacher
AUSSTELLUNGEN 1N KÖLN
Kubin im Kunstverein / Andre Lliote bei
Dr. Becker-Newman / Levy bei Abels / Rem-
brandt im Kupferstichkabinett
Der Kunstverein brachtc die bislicr größtcAus-
stellung von Alfred Kubin zusammen. Die Ku-
binsche Welt hat Umfang genug, um den Umfang
solcher Schau zu rechtfertigen. Am fesselndsten,
weil weniger bekannt, vielleicht aber auch, weil
das Abstrakte uns heute wieder mehr bedeutet,
sind für manchen die graphischen Anfänge Kubins
um den Jabrhundertbeginn. Die Veranstaltungen
des Kunstvereins sollten niemals unter das Niveau
der gegenwärtigen sinken. Gern sähen wir in seinen
Räumen einmal das Beste vereinigt, was der Kölner
Sammler an Zeichnungen und Aquarellen aus
jungem und jüngstem Schaffen besitzt. Wird es
die Räume füllen?
Bei Dr. Becker-Newman traf Andre Lhote
aus Paris ein. Die Arbeiten dieses •— wenn man
ein Schlagwort will — Kubisten sind in Deutsch-
land noch nicht gezeigt worden. Lhote sieht seine
Objekte zuerst als reine Natur; die räumlich-
«5
Aus der Ausstellung der Galerie Ferdinand Miiller, Berlin
lung dieses Gebiel des Gegenwartsschaffens lätig
pflegt, ist besonders anzuerkennen. Eben darum
möcliten wir demnäclist dies reiclie Sammelergebnis
eines Jahres liier gründlicher betrachten und zum
Ausgangspunkt eines Blickes auf den Graphiker-
Nachwuchs nehmen. ’i'Volfradt
FllANKFURTER KUNSTSGIIAU
ImKunstverein zwei Kollektivausstellungen: Geor g
Grosz mit neuen Bildern, Aquarellen, Zeich-
nungen: Menschen auf der Jagd nach Geld, Macht,
Lust: Schädcl, die flach von tierischer Dummheit
sind, Unterlippe und Kinn schwer von protziger
Sclbstigkcit, Augen stur vor Gier. Aggressive, treff-
sichere Zeitkritik gcgen den Staat und die kapita-
listische Gesellschaft von ITeute; Kunst, die ITaß
scheint, aber aus der Tiefe einer nach Gerechtigkeit
durstenden Menschenseele geboren ist und fast
seherisch wirkt.
Eine begabte, junge Frankfurterin, Rosi Lilien-
feld, tiefster Gegensatz: ganz nach innen gerichtet,
von mimosenhaft scheuer Weiblichkeit. Sic weiß
von einer Welt, die hinter den Träumen liegt,
»almdungshaft«. So entstanden Landschaften, Bild-
nissen, graphische Zyklen zu eigenen, literarischen
Gesichten, zu Dostojewski, Gottfried Keller, Edgar
Allan Poe und Märtin Buber. Manchmal sichtbar
das Seltenste bei Frauenkunst: Iluinor.
Sascha Schwabacher
AUSSTELLUNGEN 1N KÖLN
Kubin im Kunstverein / Andre Lliote bei
Dr. Becker-Newman / Levy bei Abels / Rem-
brandt im Kupferstichkabinett
Der Kunstverein brachtc die bislicr größtcAus-
stellung von Alfred Kubin zusammen. Die Ku-
binsche Welt hat Umfang genug, um den Umfang
solcher Schau zu rechtfertigen. Am fesselndsten,
weil weniger bekannt, vielleicht aber auch, weil
das Abstrakte uns heute wieder mehr bedeutet,
sind für manchen die graphischen Anfänge Kubins
um den Jabrhundertbeginn. Die Veranstaltungen
des Kunstvereins sollten niemals unter das Niveau
der gegenwärtigen sinken. Gern sähen wir in seinen
Räumen einmal das Beste vereinigt, was der Kölner
Sammler an Zeichnungen und Aquarellen aus
jungem und jüngstem Schaffen besitzt. Wird es
die Räume füllen?
Bei Dr. Becker-Newman traf Andre Lhote
aus Paris ein. Die Arbeiten dieses •— wenn man
ein Schlagwort will — Kubisten sind in Deutsch-
land noch nicht gezeigt worden. Lhote sieht seine
Objekte zuerst als reine Natur; die räumlich-
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