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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 22.1930

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Heft 23/24
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.27696#0651

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Franz Krüger Oberhofmusikmeister Spontini

Aus der Versteigerung am ia. Dezember beiWertheim, Berlin

und 20. Jahrhunderts, die er dort im
Neuen Museum veranstaltet, wie die
jetzige der besten Iiolzschnitte ihrer Zeit,
gehören zu den vorzüglichsten ihrer Art.

Mit Büchern über Menzel und Lieber-
mann, aber auch mit wichtigen Veröffent-
lichungen über die llolzschnitte Dürers,
üher die llaumkunst in Kupferstichen
des 17. und 18. Jahrhunderts hat sich
Prof.Kurth als Forscher und Kunstschrift-
steller einen ausgezeiclineLen Namen ge-
macht.

Zum Direktor des Provinzialmuseums in
Bonn wurde durcli den Provinzialaus-
schuß an Stelle des nach Erreichung der
Altersgrenze in den Ruhestand versetzten
Museumsdirektors Dr. Lehner der bis-
herige Abteilungsdirektor im Bonner
Provinzialmuseum, Prof. Dr. FranzOel-
111 ann, ernannt.

Dr. Eckart v. Sydow, der sich um die
Erforschung der afrikanischen Plastik
große Verdienste erworben liat, hal vom
Kultusministerium für die Universität
Berlin den Lehrauftrag für Kunst und
Religion der Naturvölker erhalten. K.

Am 29. September verschied im Alter
von 86 Jahren Ilja Jefimowitsch
Rjepin, eine der markantesten Gestalten
der neuern russischen Malerei und deren
meistbekannter Reprasentant bis in die
Vorkriegszeit hinein. Ein äußerst umfang-
reiches, seit langem gesichtetes Oeuvre ist hinter-
blieben, von dem einzelne Werke Glanz- und
Wendepunkte der modernen Kunst Rußlands bil-
den. Die endgültige kritische Würdigung isL aber
noch ausgeblieben. Das machtvolle Malertalent
Rjepins kam sowohl im Historien- und Genrebiid,
als auch in der langen Reihe seiner Bildnisse gleich
stark zum Ausdruck. Das malerisch Feinsle bot
R. wohl in seinen Pleinairschöpfungen aus den
achtziger bis neunziger Jahren, in denen die Ein-
drücke der Pariser Studienzeit nachklingen und
deren Auswirkungen sich in der weitern Entwick-
lung der neuenrüssischen Malerei nachweisen lassen.
In einem gewissen Grade lassen sie sicli wohl auch
irn Schaffen des Moskauer Malers A b r a m J e f i -
mowitsch Archipof f herausfühlen, der eben-
falls Ende September, 68jährig, starb. Bei weitem
niclit so bedeulend und vielseilig wie Rjepin,
äußeren Anregungen viel weniger zugänglich, war
Archipoff doch eine sehr geschätzte Kraft der äl-
teren, spezifisch Moskauer Malergruppe, die vor-
wiegend das impressionistische Landschafts- und

Genrebild kultivierte. Die Sowjetregierung hatte
Archipoff den Ehrentitel eines »Volkskünstlers«
verliehen, der seinem ganzen Wesen und Wirken
vollauf entsprach. P. Ettinger

Wladimir Kasimirowitsch Schilejko
(1891 bis ig3o). Die russische Orientalistik hat
einen neuen fühlbaren Verlust durcli das Hin-
scheiden des Assyrologen und Archäologen Wla-
dimir Kasimirowitsch Schilejko erlitten,
unter dessen Obhut sich während der letzten Jahre
die Abteilung für orientalische Kunst und Alter-
tümer des Moskauer »Museums der Schönen
Künste« befand; der Ilingegangene arbeitete an
der Beschreibung der Keilschriften-Sammlung.
Vielseitig begabt, war Sch. auch dichterisch tätig,
liatle eine Professur an der Leningrader Universi-
tät inne und war wirkliches Milglied der »Akade-
mie für Geschichte der materiellen Kultur«; als
bedeutendste unler seinen wissenschaftlichen Ver-
öffentlichungen gilt die Monograpliie »Die Votiv-
Inschriflen der sumerischen llerscher«. P. E.

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