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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 1.1884

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Ditzinger, ....: Beitrag zur Geschichte der Pfarrei Westerstetten im Landkapitel Ulm, [3]
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Kernler, ...: Interessantes aus einem Kopialbuch des Klosters Stetten vom Jahre 1534
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https://doi.org/10.11588/diglit.20207#0075

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75

Seyfridt der erste, er wurde am 6. Mai 1563 investirt.
Die betreffende Urkunde^) lautet:
Vicurius D.everen6i33imi in Ldristo pntris et Illu-
strissirni prineipi8 clomini clomini Otlmnis sunotns Do-
munue ecclemae Dpi8copi car6ina1i8 aldanen8i3 et
3ten8i3 Drep08iti et äomini D11rvan§en3i8 et in 3piritua1i-
bu3 Aeneruli8 6ileeti8 nobi3 in EUri8to Decano et (lume-
rurio in blnterelelnn§en vueunte paroclliali ece1e3ia in
VVe3ter3tetten per obitnm 6omini ketri nltimi illiu8 paci-
üci p088e3ori8. Valiclrm et Neveren6u8 clominu3 3ebn8tin-
nu8 ^db>L8 monu8terii D1ellin§en8i3, pui ju8 8idi a6 6ic-
tnm ecelemnm (et monu8terio 8uo incorporntnm e33e)
U53ernit pertinere 6ileetnm nobi8 in Llrrmto Lonrnäum
Le^lriät pre8b>iterum Eormkantiermm clioeee8i3 per literu8
8NL8 putente3 nobi8 legitime prs8entuvit ae prelntnm
eccle3ium ante ulipnot unno3 per pre3ditero8 3eculnre8
re^i 8olitnm nnnc etinm in futurum per clerico8 8ecu1a-
re8 regere inten6it eum et pro eo 8upplicun3 lmmiliter
et in3tunter puutinu3 ip3um ucl enn6em inve3tire et per-
petuure 6i§nnremur. ülo3 vero 8upplicutionidu3 lmfu3-
mo6i inclinuti et if3 lavorudiliter nnnuente8 premi38i3
premittenäi3 et 3ervuti8 6e fürs 8ervun6i8 Lonru6um pre-
fatum nol)i3 ut pretertur pre8entutum a6 clictum ecele-
3inm puroelrinlem 6uximu3 in8tituen6um et inve8tien6um
ac in8tituimu3 et inve8timu3 pre3entium per tenorsm
L6mini8trutionem efu86em et curum unimurum 8ibi in
unimnm 8UUM ückeliter committen6o Decepto et ab> eo-
6em furumento cle tlclelitute pretuto Deveren6i83imo pre-
8tunclo ac ticleli executione mnn6utorum efu3 vicnrüpue
et fu6icum 8uorum fucienäu ac cle boni8 ip8iu3 eccle3iue
non ulienunclm 5s6 Llienntu8 pro viribu3 recuperun6i3.
^uo6 circa vodi3 committimu8 et virtute 8Liretae ode-
clientiue mun6umu8 ciuutinu8 prelidutum Lonruclum in et
ad clictue parocllia1i8 ecelemae p038e88ionem in6ucnti3
corporulem fneiente8 8Ü)i ad lii3 puorum intere8t 6s ip3iu3
fructidu8 re66itibu8 proventibu3 furidu8 et obventionib>u8
univer8i8 inte^re re8poncleri ip8umpue populo et popu-
lum 3ib>i tr6eliter committuti8 eum in ve8tri enpituli con-
frutrem recipiente3 u6lriditi3 in lli8 8olemnitutibu3 8oIi-
ti3 et con8ueti8. In cufu3 rei te3timonium pre3ente8
1itera3 üeri ne 8i^i11i no3tri, puo nomine in ottrcio utimur
pre3entibu3 e3t nppsn3um.
Datum ^uAU3tae vin6elieorum anno clomini mills-
8imo puin§ente8imo 3exL^e8imo tertio 6ie vero ^oani3
5exta ma^.
Deonar6u3 3talber§ ). D. et
8i§i11i5er /^u^u8tanu8.
Unter dem Umschlag:
Urelatu8 Lonra6u3 e8t aclmi83U8
a6 pera§en63. 6ivina in cliöcem
^,u§u3tana et 8oluit in primi8
fructidu8 et pro aUmi88ione 3ex
lloreno8 et 8ic totum et in tlclem
pro anno clie et men8e ut 8upra.
Deonar6u3 LtalderA, 8i^illifer.
Die Besetzung der Pfarrstelle mit weltlichen Geistlichen
scheint aber kaum 1 Jahrhundert eingehalten worden zu sein,
denn daß die größere Anzahl derselben während dieser Zeit
doch nur als Psarrverweser oder als Exkurrentvikare vom
Kloster Elchingen nach Westerstetten geschickt wurden, erhellt

Orig.-Urkunde im Staatsarchiv in Stuttgart; von dem Sie-
gel ist nur ein kleines Stück übrig.

schon ans der Kürze der Zeit, während welcher sie funktio-
nirten. Die Reihe dieser Kleriker werden wir später auf-
führen.
Unterm 28. Dezember 1667 sah sich der Hochfürstliche
Angsburgische Vicarius Generalis und Suffraganeus Casper
veranlaßt, an den hochwürdigen in Gott Vater sonders viel
geliebten Herrn Abt Anselm Banser in Elchingen den Befehl
zu erlassen, von jetzt ab und in Zukunft nur weltliche Prie-
ster anzustellen
Von dieser Zeit ab, 1668 bis 1801, ernannte auch der
Abt von Elchingen ans die men8ae addaUali inkorporirte
Pfarrei zu seinen Vikars Weltpriester, denen zum Unterhalt
ein steuerfreies Einkommen als Surrogat der ehemaligen Ein-
künfte, die der Abt, puia Uaroclrrm an sich zog, angewiesen
wurde.
Was die Einkommensverhältnisse, sowie die Besoldnngs-
theile der Pfarrstelle betrifft, so übergehen wir solche, da die-
ses uns zu weit führen und die Sache zu umfangreich würde.
Nur einige ältere Urkunden hierüber wollen wir in Kürze
erwähnen.
Die oben angeführte Urkunde vom 23. April 1355 gibt
einen kleinen Einblick in dieselben vor der Inkorporation der
Pfarrstelle. Interessanter ist ein Drdarium der Pfarrkirche
Westerstetten vom 27. Juni 1557. Dasselbe wurde anno
1557 bei Regierung des Ehrwürdigen und Gaistlichen Herrn,
Herrn Sebastian Abbte des Gotzhauß Elchingen vff Sonn-
tag nach sant Johanes des hailligen Teuffers tag, als man
nach altem gebrauch die Hailigen Rechnng gethon, in gegen-
wärtigkeit vnd beysein Herrn Hannsen Weyenmayrs Conuen-
tals zu Elchingen vnd difer Zeit Pfarr Verweser zu Wester-
steten, Clausen Huobers Schulthaißen, Enderlin Kollin vnd
Hannsen Örtlens, baid Hailligen Pfleger vnd Hannsen schil-
lings Mesmers daselbst angefertigt vnd ligt derhalben im Gots-
hauß Elchingen auch ein gleichlautent Haupt Register, an
Fahl da sollichs verlorn, das maa des Hailligen einkommen
daselbst Wiederumb zuerknndigen habe,
(Fortsetzung folgt.)

Interessantes aus einem Koprallmch des Klosters
Stetten vom Jahre 1634
betr. Rottenburg a. N., Tübingen, Balingen,
Weil heim rc.
Mitgetheilt von Kamerer Kernker in Hohenzollern.
Rottenburg. 1339 an dem nechsten Dornstag vor
den Pfingsten, do mas HD i6u8 maij. Contz Engelfrid Burger
zu Rottenburg verkauft an die geistliche Frau Lutgart die
Geptzin von Tywingen im Kloster zu Stetten bei Hechingen
1 Pfund 4 Schilling Haller Müntz, 4 Käse und 4 Herbst-
hähner um 16 Pfund Häller aus all den Gütern, die Gerung
der Miller von Offtertingen Hatto von des Verkäufers Schweher
Hainrich dein Keiner von Tusselingen. Zeugen: Pfaff Engelfrid
von Tywingen, Pfaff Conrat Engelfrid und Engelli am Markt
sein Vater.

bb) Das Schreiben, zu dem aber die Beilage fehlt, liegt in der
Pfarrregistratur von Westerstetten. Abt Anselm wurde 1657 zum Abt
gewählt und starb 1685.
Die Krone Bayerns erklärte demzufolge durch Reskript vom
12. Januar 1810 die Pfarrei Westerstetten als steuerfrei.
Sebastian Eberlin, Abt 1555, f 1565.
3°) Urkunde im Staatsarchiv in Stuttgart. Die Urkunde ist inso-
fern interessant, als aus ihr zu ersehen ist, wie die Geschlechtsnamen
damals in Westerstetten heißen und welche sich davon bis auf den heu-
tigen Tag erhalten haben.
 
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